• Im Reisemodus

    30 september 2024, Australien ⋅ ☁️ 24 °C

    Wie heißt es so schön? „Bereitschaft zum Komfortverzicht“ erforderlich. Besonders bequem ist meine Art zu reisen wirklich nicht. Gestern habe ich stundenlang bei 38 Grad im Schatten in der Außenanlage des Motels herumgesessen, bis der Bus kam. Augenscheinlich stecke ich in Mataranka gerade am heißesten Ort meiner Route. Dann 14 Stunden bis Alice Springs. Ich bin ab und zu mal eingedöst, aber erholsamer Schlaf war das nicht. Oura schafft es überhaupt nicht, Schlafdaten zu ermitteln. 🤪 Die Essensstopps wurden an Tankstellen gemacht, hierfür mussten alle den Bus verlassen. Gegen halb eins morgens für eine ganze Stunde. Die Idee an einen Spaziergang habe ich schnell aufgegeben, weil ich mich außerhalb des Tankstellenshops nicht sicher gefühlt habe. Bei allen anderen Stopps, meist um Fracht abzuliefern, durften wir nicht aussteigen.

    Und trotzdem: ich fühle mich im Reisemodus, und es gefällt mir. Ich mag die vielen Begegnungen mit anderen Reisenden, die kurzen Pläusche und die teilweise sehr interessanten Gespräche. So mit einem US-Amerikaner, der im Rahmen von Work&Travel auf Tasmanien Bäume gepflanzt und im Outback Sozialarbeit mit Kindern gemacht hat. Oder die australische Rentnerin, die ihr Haus verkauft hat und jetzt sechs Monate im Jahr im Camper unterwegs ist. Und ich mag auch die vielen Stunden, die ich ganz für mich mit (Hör-)Büchern & Podcasts verbringe, spazieren gehe, die Tierwelt beobachte oder auf der Fahrt die Landschaft vorbei ziehen lasse. Es ist spannend, wie sich die Szenerie verändert. Gelegentlich sehe ich Pferde, Esel, Kängurus und Kamele am Straßenrand. Und ich erlebe einen traumhaft schönen Sonnenaufgang.

    Mein Fazit bis hierher, nach etwa einer Woche ist daher, dass diese für mich neue Art des Reisens eine tolle Erfahrung ist und trotz aller Strapazen erstaunlich gut funktioniert.
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