• Uluru

    October 2, 2024 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich habe eine viertägige Outback Tour mit autopiatours gebucht. Um 6 Uhr werde ich am Hostel abgeholt. Wir sind insgesamt 21 Personen, mit Ausnahme von mir und noch zwei deutschen Paaren ausschließlich Native Speaker (Australien, Kanada, USA, Wales), davon erstaunlich viele aus Sydney. Da gerade Frühlingsferien sind, sind auch mehrere (einzelne) Eltern mit ihren Kindern dabei. Adam ist Guide und Driver in einem, und er macht einen fantastischen Job.

    Erster Programmpunkt der Tour ist der Uluru. Im Besucherzentrum sind einige der Geschichten zu lesen, die die Entstehung der Landschaft erklären (creation stories, für deren Korrektheit u.A. der Uluru physische Beweise liefert). Aus Verfolgungsjagden, Kämpfen und Reisen mythischer Wesen (die ihre Form wechseln zwischen Menschen und Schlangen/Blauzungenechsen/etc) wie auch diesen selbst wurden Felsen, Löcher, Furchen oder Verfärbungen des Uluru und seiner Umgebung. So kann man sehen, wo Kuniya gesessen hat, wo sie aus Wut mit ihrem Grabstock in den Boden gestoßen hat, wo die Blauzungenechse Lungkata geschmolzen ist etc. Die intensive Verbindung mit den Vorgängen in der Traumzeit erklärt seine immense religiöse und kulturelle Bedeutung. Aber auch ohne diese Geschichten zu kennen ist der riesige rote Felsen mit seinen interessanten Strukturen, der da so unvermittelt aus der flachen Ebene aufragt, faszinierend. Ich finde es ergreifend und werde ganz still und andächtig.

    Übrigens ist der rote Felsen eigentlich gar nicht rot, sondern er besteht aus grau-beigem Granit. Die rote Farbe kommt von eisenhaltigen Sandablagerungen, die auf seiner Oberfläche fröhlich vor sich hin rosten.

    Der Umstand, dass das Zentrum diesen September einen Niederschlagsrekord verzeichnete (33 mm), beschert uns bedeckten Himmel (damit nicht so heiß, aber möglicherweise auch kein Sonnenuntergang an der Sunset Viewing Area) und die ungewöhnlich üppige Vegetation, die mir schon in Alice Springs aufgefallen war.

    An der Sunset Area gibt es Sekt, Cracker, Käse, und dann noch ein perfektes Schauspiel. Unter den Wolken reißt der Himmel auf, und die Sonne kommt raus. Das Licht erreicht die mit Kängurugras bewachsene Ebene und klettert dann den Uluru hinauf. Dieser erstrahlt für ein paar Minuten dunkelrot und sieht tatsächlich exakt so aus wie auf den unzähligen Fotos im Internet. Einfach Wahnsinn.

    Zurück ins Camp zum Barbecue. Dann gibt es die Swag Einweisung. Nur sieben junge 😉 (darunter drei Teenager) und coole Leute swaggen, alle anderen (von insgesamt 21) haben die Zelt Option gewählt. Und ich bereue es nicht. Die Temperatur ist genau richtig, ich schlafe erstaunlich gut, und als ich gegen 1 wach werde schaue ich ein wenig den Sternenhimmel an, bevor ich wieder einschlafe.

    Um kurz nach 4 heißt es dann schon aufstehen für den Sonnenaufgang am Uluru. Das wollen noch viele andere Touristen, und wir alle kommen in den ungewöhnlichen Genuss, den Uluru bei Regen zu erleben. 🤪 Aber das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen, und ich bin froh, dass es heute Nacht nicht geregnet hat. Da hätte ich sonst eine ungeplante Haarwäsche bekommen.
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