• Kata Tjuta - Es wird nass

    October 3, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 21 °C

    Noch während wir zu Kata Tjuta fahren, wird der Regen stärker. Wir erleben hier etwas sehr seltenes: überall laufen Wasserfälle von den Felsen. Leider sind meine Regensachen in Alice Springs geblieben, denn ich habe sie im roten Zentrum für wirklich unnötigen Ballast gehalten.

    Im Regen gehen wir die Valley of the Winds Tour. An einer Kreuzung entscheide ich mich, mit dem kleineren (und mal wieder jüngeren - ich bin jetzt die Alterspräsidentin) Teil der Gruppe, den längeren und anspruchsvolleren Weg zu gehen. Eine zeitlang ist der Weg bloß nass, dann kommt der Aufstieg - und danach natürlich der Abstieg. Es ist eine ziemliche Kraxelei. Durch den Regen sind die Felsen noch rutschiger als sonst. Außerdem nimmt das Wasser den selben Weg, den auch wir nehmen müssen. Jetzt wird es also nicht nur von oben nass, sondern auch von unten. An einer längeren abschüssigen Passage über sehr glatten Felsen lasse ich allen Stolz fahren und rutsche auf dem Po hinunter. Damit bin ich noch nicht mal die einzige, und die anderen Techniken sehen auch nicht viel eleganter aus. Als wir an eine Art Wildwasser Passage (leider ohne Boot) kommen, wird es solidarisch. Proaktiv biete ich Hilfestellungen und bitte meinerseits um welche. Gemeinsam kämpfen wir uns durch und kommen nach etwa drei Stunden wieder am Bus an, von oben bis unten patschnass. Aber wir haben auch etwas erlebt, was noch so gut wie niemand erlebt hat, auch unser Guide Adam nicht.

    Als sich dann in der ersten Kurve das Wasser der Klimaanlage auf die am Fenster sitzenden ergießt, ist wirklich nichts und niemand mehr trocken. Trotzdem ist die Stimmung super, und es war ein richtig tolles Erlebnis. Und wieder bin ich froh und auch ziemlich stolz, dass ich mir die Strapazen zugemutet habe und die vollständige Wanderung angegangen bin.

    Allerdings hält das Wasserproblem im Bus an. Ich habe auf meinem Platz Glück und bin nicht betroffen, zwei setzen sich um in die Fahrerkabine. Insgesamt fangen die eingeschränkte Busnutzbarkeit und die nassen Klamotten doch etwas zu nerven an. An jedem Stopp werden Schuhe und Sweatshirts in die Sonne gelegt. Ich bin jetzt froh über meine mitgebrachten Kleiderbügel, ich hänge meine Sachen im nächsten Camp an einem Baum auf und hoffe auf morgen.
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