• Coober Pedy, wie auf einem fremden Stern

    8 ottobre 2024, Australia ⋅ ☀️ 32 °C

    Ich verbringe einen sehr schönen und extrem interessanten Tag mit Lena in Coober Pedy. Wir motivieren uns gegenseitig, wirklich alles zu erkunden, und das zu Fuß, trotz Staub und Affenhitze: den alten Friedhof, den Boot Hill Friedhof, die serbisch-orthodoxe Kirche (unterirdisch), Faye‘s Underground Display Home (wie der Name schon sagt auch unterirdisch). Dann machen wir eine Führung in der Uumoma Opal Mine, steigen hoch zum Big Winch (ein Gerät, mittels dessen der Abraum früher per Handkurbel aus dem Schacht hochgeholt wurde) und werfen noch einen kurzen, wenn auch nicht mehr ganz so motivierten Blick in die katholische Kirche (unterirdisch).

    In der ganzen Stadt geht es um Opale. In den Vorgärten stehen historische Blower (eigentlich mehr eine Art Staubsauger) und diverser Schrott, Rundherum befinden sich Minen. Etwa 1500-2000 Menschen leben hier, davon etwa 70% unterirdisch und viele nach wie vor von der Opalsuche. Dass man gerade über ein Haus läuft, merkt man nur an den Lüftungsrohren, die überall aus dem Boden ragen. Sieht alles ziemlich speziell aus. Wir entwickeln diverse Plots für dystopische Filme, und sind damit nicht die ersten: Mad Max wurde hier gedreht und Priscilla, Queen of the desert. Die Fliegen sind so nervig, dass ich mein Fliegennetz einweihe. Lena findet, es sieht bescheuert aus, aber sie beneidet mich trotzdem darum. Lieber bescheuert aussehen als Fliegen 🪰.

    Für 300 AUD kann man sich ein Claim für ein Jahr sichern und sein Glück versuchen. Man kann damit Millionär werden, aber auch monate- und jahrelang nichts finden. Dabei ist die Arbeit sehr hart, wie wir bei der Führung durch die Mine erfahren. Man ist hier sehr froh über den Tourismus als zweites Standbein, der ein regelmäßiges Einkommen generiert.

    Jetzt bin ich müde und zufrieden und hoffe, im Bus schlafen zu können. Busfahrer Michael wird uns alle sicher nach Adelaide bringen. Ich habe das erste Mal alle Punkte auf meiner Liste abgearbeitet und merke das im Kopf und in den Beinen. Und ich freue mich sehr auf etwas Zivilisation und gemäßigtes Klima.
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