• Kangaroo Island: Zeit zum Kuscheln

    13 Oktober 2024, Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Unser letzter Stopp auf Kangaroo Island gilt dem Kangaroo Island Wildlife Park. Ich bin ja kein Fan von Tieren in Käfigen. Hier aber werden Tiere gehalten, die - meist als Jungtiere - aus dem Buschfeuer 2019/20 gerettet wurden. Damals gab es auf der Insel nicht mehr genug Nahrung und Lebensraum, und heute sind sie zu sehr an Menschen gewöhnt, um sie wieder auszuwildern. Außerdem leben sie hier immerhin in ihrem gewohnten Klima und ihrem annähernd natürlichen Lebensraum. Mit diesem Gedanken kann ich meine Begegnung mit australischem Wildlife genießen.

    Und: Es gibt die Möglichkeit, für 45 AUD einen Koala zu halten. Das wollte ich ohnehin sehr gerne machen, wenn ich mich auch gefragt habe, ob das für die Tiere okay ist. Mit dieser Frage im Kopf nutze ich meine Chance. Und ich bereue es nicht.

    Meine Bedenken verschwinden während des Erlebnisses. Nicht nur dient das Ganze natürlich der Finanzierung der Einrichtung, sondern es scheint den Koala auch kein bisschen zu stören. Außer mir melden sich nur zwei weitere Personen dafür an, also keine Massenabfertigung. Wir werden dafür vom Rest der Gruppe getrennt, somit keine Menschenmenge drum herum. Und der Koala ist tiefenentspannt und kein bisschen gestresst, obwohl er dafür geweckt wurde.

    Für mich ist es ein unglaublich schönes Erlebnis. Der Koala klettert auf meinen Arm, wo ich ihn halten soll wie ein Baby. Und genau so hält er sich auch an meiner Schulter fest. Ich spüre seine Wärme, seinen Atem, seinen Herzschlag. Er ist ganz weich und flauschig und nicht besonders schwer. Ganz entspannt liegt er in meinem Arm, schaut abwechselnd in die Kamera, zur Seite und zu mir, und gibt mir sogar einen Koala Kuss, Nase an Nase. Ich bin total beseelt von dieser Begegnung und gebe ihn nur ungern wieder her.

    Danach darf ich noch Kängurus aus der Hand füttern. Ich bin dabei alleine mit dem Guide, denn der Rest der Gruppe ist schon etwas weiter in der Führung, die ich durch das Koala Halten teilweise verpasst habe (was es absolut Wert war). Auch hier: auf meiner Hand liegt genau das Futter, mit dem der nur ein paar Zentimeter entfernte Trog randvoll ist (da habe ich es ja her). Also nehmen die Kängurus es offenbar freiwillig aus meiner Hand.

    Ein toller Abschluss eines langen und anstrengenden Tages. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, wäre auch gerne ein wenig in der wunderschönen Landschaft gewandert. Ein bisschen trauere ich daher immer noch meiner ausgefallenen drei-Tages-Swag-Tour hinterher. Trotzdem: ich habe alles gesehen, was ich sehen wollte. Und ich habe die beiden anderen Tage mit Hahndorf und Barossa Valley ja gut genutzt. Also alles gut. 😊
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