• Mungo NP: Sandsturm an der Wall of China

    17 października 2024, Australia ⋅ 🌬 29 °C

    Und dann sind wir da, an der Wall of China. Leider nicht mit dem magischen Licht von Sonnenauf-/-untergang oder Vollmond, dafür sind wir die einzigen Besucher. Und es wird deutlich, dass die Vorverlegung eine gute Idee war. Es ist wirklich sehr, sehr windig, und die Wolken werden immer dunkler. Wir werden gesandstrahlt. Der Sand fliegt uns in Augen, Nasen, Ohren (wo er sich den Platz mit den Fliegen streitig macht) und gibt uns ein kräftiges Ganzkörperpeeling.

    Es fühlt sich an wie auf einem fremden Stern. Die Landschaft, der Sturm, der Sand, alles total bizarr.

    Der Mungo Nationalpark ist Teil des UNESCO Weltkulturerbe „Willandra Lakes Region“ und aus mehreren Gründen bedeutsam. Erstens wurden dort uralte Grab- und Feuerstätten, Steinwerkzeuge und Fußabdrücke gefunden. Die berühmtesten Zeugnisse früher Besiedlung sind der Mungo Man (vor 30.000 Jahren bestattet) die Mungo Lady (vor 25.000 Jahren bestattet), 1969/1974 gefunden. Sie sind mit die ältesten Funde eines modernen Menschen außerhalb von Afrika und haben die Vorstellungen darüber, wie lange die Aboriginals schon in Australien leben, stark verändert. Heute geht man davon aus, dass hier seit 50.000 Jahren indigene Völker leben. Zweitens ist der Nationalpark und die Wall of China geologisch interessant, denn es handelt sich hier um einen ausgetrockneten See. Die 34 km lange Wall of China („Lunette“ - Mondsichelförmig) ist quasi das östliche Seeufer. Die Formen bestehen aus durch den überwiegend Westwind fest gebackenem Sand. Und drittens ist er einfach unwirklich schön. Seinen Namen hat er übrigens von St Mungo, dem Schutzpatron Glasgows.
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