• Unterbrechung der Reise für 1 Tag Urlaub

    Oct 22–23, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 14 °C

    In Apollo Bay war für meine Reisedaten kein Bett im Schlafsaal des Hostels mehr frei. Statt ein Vielfaches für das Einzelzimmer im Hostel auszugeben, habe ich mich für zwei Nächte in einem kleinen Gästehaus eingebucht, das etwas außerhalb auf einem Hügel liegt mit herrlichem Blick über die Bucht. Für heute hätte eigentlich der Nature Walk am Kennet River auf dem Programm gestanden und die Schnabeltiere am Lake Elizabeth. Ersteres habe ich schon gestern gemacht. Ich beschließe, die Schnabeltiere auf später zu verschieben und den Lake Elizabeth ohne zeitliche Restriktionen zu erkunden.

    Ich mache es mir am Abend mit einem Buch und einem Glas Wein im Wohnzimmer gemütlich und gehe deutlich später als sonst hier ins Bett. Am nächsten Tag schlafe ich richtig aus: als ich aufwache, ist es fast 10:00 Uhr, und ich habe über 9 Stunden geschlafen. Das fühlt sich wirklich an wie der Start in einen Urlaubstag. Ich mache mir Kaffee und Müsli und setze mich damit und mit meinem Buch auf die Terrasse in die Sonne.

    Erst nach 12 Uhr fahre ich los, um das Hinterland zu erkunden. Gut 1 Stunde lang geht es über eine sehr kurvige Straße. Dann hört diese auf und geht in eine Gravel Road über. Jetzt schaue ich doch in die Mietbedingungen. Da finde ich nichts Einschlägiges, fahre also weiter. Wohl ist mir dabei allerdings nicht. 2 km vor dem ausgeschilderten Parkplatz stelle ich das Auto ab und gehe zu Fuß weiter. Von dort ist es noch mal eine gute halbe Stunde über einen schmalen Wanderpfad bis zum Seeufer und dann in einem weiten Bogen um den See herum. Es geht auch hier steil hoch und runter. Wer schon mal mit mir gewandert ist, weiß, dass ich bergauf sehr, sehr langsam werde und bergab nicht besonders trittsicher bin. Ich gehe langsam und vorsichtig, denn einen dritten Sturz auf dieser Reise brauche ich wirklich nicht. Hier die dämmerungsaktiven Schnabeltiere sehen zu wollen und danach im Dunklen den Weg bis zurück ins Gästehaus zurückzulegen wäre wirklich ein gewagtes Unterfangen. Da belasse ich es lieber bei der kurzen nachmittäglichen Wanderung und drehe um, als der Weg matschig wird. Denn das war ja beim letzten Mal nicht gut ausgegangen.

    Die Landschaft ist wunderschön. Riesengroße Baumfarne, typisch für den Regenwald in der Küstenregion von New South Wales und Victoria, und noch riesigere Eukalyptusbäume. Trotzdem, hätte ich gewusst, wie aufwändig und kompliziert die Anfahrt ist, wäre ich irgendwo anders spazieren gegangen. Das ist einer der wenigen Tage bisher, von denen ich denke, ich hätte sie anders gestalten können. Zum Beispiel runter ans Meer gehen und den Nachmittag am Strand verbringen. Aber das spare ich mir für später auf, denn an der Ostküste wird es viele traumhaft schöne Strände geben.
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