• Mit Smokey in die Blue Mountains

    29 de octubre de 2024, Australia ⋅ ⛅ 20 °C

    Es ist wirklich schwierig, eine Blue Mountains Tour zu finden, die nicht den Featherdale Wildlife Park besucht. Eine habe ich gefunden: die Sunset Tour. Mittags um 12 geht’s in Sydney los. Weitere Abholstopps, Stadtverkehr, Vorstellungsrunde: nach 1 Stunde sind wir immer noch in Sydney, fußläufig von meinem Hostel entfernt. Nach zweieinhalb Stunden, in denen ich trotz Tablette mit Reiseübelkeit gekämpft habe, haben wir Glenbrook erreicht, wo wir eine Mittagspause machen. Um 15.40 Uhr erreichen wir endlich unser erstes Ziel, den Jamison Lookout.

    Das hatte ich mir anders vorgestellt. Da wir gemäß Tourbeschreibung durch den späten Start den starken Verkehr vermeiden, möchte ich gar nicht wissen, wie das ist, wenn man zur Hauptverkehrszeit fährt.

    Guide Smokey steckt voller Wissen und dummer Sprüche, und kübelt alles ungebremst, ununterbrochen und mit lautem Organ über uns aus. In den Blue Mountains wird er aber noch von den Crickets übertönt, die einen höllischen Lärm machen.

    Wir machen einen längeren Walk an den Wentworth Falls, wo uns Smokey viel zeigt und erklärt. Unter anderem die Löcher der Sydney Funnelweb Spinne, der zweitgiftigsten Spinne weltweit. Es wimmelt von diesen Löchern! Ich werde mich länger nicht mehr unbeschwert auf den Boden setzen können.

    Da wir immer wieder ewig warten, bis die letzten Nachzügler die Gruppe erreicht haben, haben wir beim nächsten Stopp - Echo Point mit Blick auf die Three Sisters - nur wenige Minuten Zeit. Das hindert ein indonesisches Paar nicht, 20 Minuten später als vereinbart ganz gemütlich Richtung Bus zu schlendern. Der Guide hatte sie schon überall gesucht, und die Gruppe ist kurz vorm Lynchmord, weil alle Angst haben, den Sonnenuntergang zu verpassen. Aber Smokey hatte sowas wohl eingeplant. An dem „geheimen“ Ort mit wirklich umwerfender Aussicht bewundern wir dann mit ca 100 weiteren Leuten den Sonnenuntergang. Dann geht’s zurück nach Sydney.

    Ich habe wohl gerade eine nörgelige Phase, aber von der Tour hatte ich mir schon mehr Blue Mountains und weniger Fahren und Warten versprochen. Eigentlich sieht man auf einer organisierten Tour ja mehr als individuell. Ich hatte auch vorher herumgefragt und gesagt bekommen, dass man die Blue Mountains am besten mit einer Tour sieht. In diesem Fall hätte ich aber mal besser den Zug genommen. Der braucht zwar zwei Stunden, aber damit wäre ich zumindest auf dem Hinweg immer noch schneller gewesen als mit dem Bus.

    Aber zum Guten: die Blue Mountains mit ihren schroffen Bergen und tiefen Tälern und dem wabernden Dunst der Eukalyptus Bäume sind schon schön. Und nachdem ich sie an drei Stellen gesehen habe, habe ich auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich ohne erneuten Besuch weiterreise. Also ist doch eigentlich alles gut, und das, was nicht gut war, ist eine Erfahrung, was ich in Zukunft besser machen kann. Und vielleicht brauche ich auch einfach mal einen Tag Pause, aber in Sydney und in diesem Hostel könnte ich die nicht genießen.
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