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- Hari 51
- Selasa, 12 November 2024 4:55 PG
- ☁️ 25 °C
- Altitud: 18 m
AustraliaWedge Island20°55’29” S 149°2’58” E
Cape Hillsborough: Kängurus am Strand
12 November 2024, Australia ⋅ ☁️ 25 °C
Im Cape Hillsborough Nationalpark habe ich die teuerste Unterkunft meiner gesamten Reise. Es ist eine schöne große Cabin direkt am Meer. Vom Essbereich und von meiner Terrasse aus kann ich das Meer sehen, und nachts höre ich es rauschen. Dazu noch die ganzen anderen Geräusche der Natur. Toll!
Die Nacht ist trotzdem nicht gut. Ich schlafe schon tief und fest, als jemand wie verrückt an meiner Cabin bollert und ruft. Ich soll mein Auto wegfahren, das nicht auf einem Parkplatz stehen würde, sondern auf einer Straße, und sie müssten durch. Die Leute sind sehr unfreundlich, ich bin völlig verschlafen, und außerdem steht mein Auto da, wo es laut Schild und Auskunft der Rezeptionistin auch stehen soll. Ich fahre es ein paar Meter weiter, direkt vor meine wunderschöne Terrasse mit dem tollen Ausblick. Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Danach bin ich so verärgert und aufgewühlt, dass ich länger nicht wieder einschlafen kann. Auch deswegen nicht, weil die Leute immer wieder laut lachen und kreischen. Am nächsten Morgen schaue ich mir das Ganze etwas näher an, und komme zu dem Schluss, dass wir irgendwie beide Recht hatten. Der zu ihrer Cabin gehörende Parkplatz ist vor ihrer Cabin, damit hätten sie nicht an meinem Auto vorbei gemusst. Und ich habe auf meinem Parkplatz gestanden, von Straße steht da nichts. Aber: aufgrund von Umbauarbeiten in der Anlage ist ihr Parkplatz hinter einem Bauzaun, so dass ihnen gar nichts anderes übrig blieb, als sich einen anderen Parkplatz zu suchen. Der ganze Ärger hätte sich vermeiden lassen, wenn mir an der Rezeption Bescheid gegeben worden wäre, dass aufgrund der Bauarbeiten jemand vorbei muss. Stattdessen wurde mir bloß gesagt, mein Parkplatz sei neben meiner Cabin. Und es könnte sein, dass sie anfangs freundlich geklopft und gerufen haben, und ich das einfach nicht gehört habe. Jetzt bin ich mit meinen Nachbarn versöhnt, aber den Schlaf bringt mir das natürlich nicht zurück.
Aber ich schweife ab. Wofür ich eigentlich in dieses Ressort gefahren bin, sind die Kängurus, die bekannt dafür sind, hier an den Strand zu kommen. Das wird auch dermaßen vermarktet, dass sogar auf sämtlichen Hinweisschildern Fotos von Kängurus am Strand zu sehen sind. Und die Rezeptionistin zeichnet mir auch direkt in die Karte ein, wann und wo die Kängurus sein werden. Wenige kämen auch zum Sonnenuntergang, aber im Wesentlichen würde das Ganze zu Sonnenaufgang stattfinden.
Tatsächlich taucht kein einziges Känguru zu Sonnenuntergang am Strand auf. Das finde ich aber nicht schlimm, denn es ist eine traumhaft schöne Bucht. Der Strand ist voller kleiner Sandkügelchen von den Sandkugelkrabben, die eigentlich erst in einer Woche auf dem Programm stehen. Sie bilden tolle Muster, und ein paar Krabben sehe ich auch. Ich mache einen wunderschönen Strandspaziergang, genieße die Abendstimmung und bin zufrieden mit mir und der Welt.
Am nächsten Morgen kurz vor fünf mache ich mich dann gespannt auf zum Strand. Da stehen schon ganz viele andere Touristen, alle brav hinter einer mit weißen Kreisen am Strand vorgenommenen Markierung. Ich stelle mich dazu. Zwischen uns und dem Meer sitzen zweieinhalb Wallabies. Wir schauen die Wallabies an, und die Wallabies schauen uns an. Möglicherweise fragen sich die Tiere auch, was wir eigentlich alle am Strand wollen, auf jeden Fall fragen wir uns das umgekehrt. Denn sie sitzen einfach nur da und schauen in unsere Richtung. Da kommt eine Hotelangestellte mit einem Eimer, und streut an drei Stellen etwas Helles in den Sand. Die Tiere kommen also nicht, um im Meer zu baden oder weil sie die Kulisse so schön finden, sondern weil sie hier jeden Morgen um 5:00 Uhr gefüttert werden! Das hat kein Reiseführer und keine Website erwähnt. Nicht mal in dem Multimediavortrag Australien, den ich Anfang des Jahres gesehen hatte und in dem die Kängurus am Strand gezeigt wurden, wurde das verraten.
Ein klein wenig verarscht fühle ich mich jetzt schon. Irgendwie hatte ich mir das ein bisschen anders vorgestellt. Ich hatte mehr Tiere erwartet, und vor allem hatte ich gedacht, sie würden aus eigenem Antrieb kommen. Aber egal. Es war bloß eine Nacht, und die Landschaft war so schön, dass sie für das mickrige Tiererlebnis entschädigt hat.Baca lagi




















