• Ein wenig Leben (Buchbesprechung)

    16. marraskuuta 2024, Australia ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich habe relativ zu Beginn meiner Reise das Buch „ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara (2015) angefangen. Dann musste ich eine längere Pause einlegen, denn etwa auf der Hälfte der 770 Seiten war die Leihfrist abgelaufen und ich musste warten, bis ich mir das Buch erneut ausleihen konnte.

    Das Buch ist bewegend, und so traurig, dass ich die meiste Zeit beim Lesen weinen musste. Es geht um Jude St Francis, der in seiner Kindheit so schreckliche Dinge erlebt hat, dass es sein gesamtes Leben überschattet, seine Persönlichkeit und vor allem seine Sicht auf sich selbst auf unfassbar traurige Weise beeinflusst. Es unglaublich , dass er überhaupt überlebt. Aber, wie der Titel sagt, ist es wirklich nur „ein wenig“ Leben. Für mehr fehlt ihm das Vertrauen und die Unbeschwertheit. Gleichzeitig geht es aber auch um Freundschaft, um Liebe und Füreinanderdasein auf die allerschönste Art und Weise. So schön, dass man fast mit ihm tauschen möchte, bis einem der Preis für dieses Leben wieder einfällt.

    Das Buch war seit seinem Erscheinen für mehrere Preise nominiert und ist wohl intensiv diskutiert worden. Ich bin darauf gestoßen, weil es mal auf der Liste für einen meiner Lesekreise stand, ohne am Ende ausgewählt worden zu sein. Es zu lesen macht kein Vergnügen. Aber es ist meiner Ansicht nach wahnsinnig gut (im literarischen Sinne) und lesenswert. Auch wenn ich jetzt regelrecht erschöpft und froh bin, dass ich es abgeschlossen habe und mich wieder angenehmeren Themen zuwenden kann. Durch puren Zufall habe ich in diesem Jahr viele Bücher über Kindesmissbrauch gelesen und komme so langsam an die Grenze dessen, was ich verkraften kann.
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