• Explosion in grün und pink

    March 24 in Norway ⋅ ☁️ 0 °C

    Heute Abend wieder Aurora Chase, diesmal mit Boukersen Heim AS und Guide Alba. Aurora Chase ist allerdings ein ziemlich irreführender Begriff: Es ist
    eher Fischen als Jagen: Man sucht einen halbwegs wolkenfreien Ort und wartet dann ab, dass die Natur ihren Beitrag leistet und die grüne Lady sich zeigt. Dabei haben wir diesen Winter einen doppelten Rekord: die stärkste Sonnenaktivität und das schlechteste Wetter.

    Die Tour startet schwach und endet stark. Zuerst der Schock: der Guide weiß nichts davon, dass in der Beschreibung ein Stativ als inbegriffen steht. Und ich habe mein klappriges Billo-Teil nicht dabei. Zum Glück bin ich die einzige mit Kamera, und ein Stativ haben sie doch dabei. Es kostet mich allerdings sehr viel Hartnäckigkeit und mehrmaliges Nachfragen, bis ich es sehr widerwillig ausgehändigt bekomme. Damit habe ich allerdings meine Chance auf einen Campinghocker verpasst, denn Alban hat mehr Gäste als Stühle dabei. So sitzen wir jetzt im Regen im Kreis, die anderen auf einem Hocker, ich auf einer Gummimatte, und schauen zu, wie sich Alba und der Fahrer bemühen, das Feuer anzubekommen. Immerhin haben wir Thermoanzüge.

    Ich hatte da nicht mehr mit gerechnet und mich schon auf einen sehr frustrierend Abend eingestellt, doch nach etwa einer halben Stunde hört der Regen auf. Langsam zeigt sich in der Ferne eine kleine Wolkenlücke, die sich zunehmend in unsere Richtung ausbreitet. Und da ist auch schon das Nordlicht. Mit bloßem Auge ist es deutlich schwächer und blasser als am Vortag, aber die Kamera offenbart große Anteile an, pink und rot. Es wird stärker und schwächer, geht aber nie ganz weg. So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, wie ich bei Nachtfotos den Fokus meiner Kamera bedienen kann. Gestern war noch sehr viel Ausschuss dabei, heute wird es etwas besser (hoffe ich zumindest, genau weiß ich das erst, wenn ich die Bilder zu Hause auf dem Rechner anschaue.). Mit den Tipps von Alba werden aber auch die Fotos mit meinem Handy immer besser (siehe unten).

    Alba macht Portraits von uns und lässt uns so lange bleiben, bis wir uns satt gesehen haben. Im Vergleich zu gestern sind wir deutlich länger vor Ort und trotzdem früher zurück, denn wir sind etwas früher losgefahren und die Entfernung war kürzer. Auch der Ort ist deutlich schöner: am Ufer eines Fjord mit tollem Blick auf die umgebenden Berge. Bei der Rückfahrt bin ich hoch zufrieden.
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