• Noch mehr Salz

    November 28 in Ethiopia ⋅ 🌙 26 °C

    Die letzte Nacht war recht komfortabel (im Freien auf einem Afar Bett), aber sehr kurz. Der Reiseleiter hat sich bis kurz vor 11 lautstark mit einem Mitreisenden unterhalten, bis er auf meine Bitte hin leiser geredet hat. Um kurz nach 4 fing dann der Koch mit den Frühstücksvorbereitungen an. So hatte ich wenig Zeit zum Schlafen, dafür aber umso mehr Zeit, den Sternenhimmel zu genießen.

    Um 5 Uhr frühstücken wir ein letztes Mal in der Wüste (Porridge und Pancakes), dann starten wir in einen langen Tag. Wir haben wieder einen neuen Einmalpolizisten bekommen. Jetzt reihen wir uns in die Fahrzeugkolonne ein, die den Sonnenaufgang auf dem Salzsee erleben möchte. So viel Tourismus hätte ich im Afar Dreieck nicht erwartet, schon gar nicht in der aktuellen politischen Lage.

    Vor Ort ist die Szenerie ein wenig wie auf dem Lake Tyrell letztes Jahr in Australien. Allerdings ohne die Farben und mit weniger Spiegelungen. Ich nutze die Gelegenheit, um wenigstens ein mal mein Stativ und meinen Selbstauslöser zu nutzen. Die hatte ich extra für den Erta Ale mitgenommen und dort nicht genutzt.

    Weiter geht’s zu den Schwefelfeldern von Dallol. Die verdienen und bekommen einen eigenen Beitrag.

    Danach erkunden wir eine Felslandschaft, bloß dass die Felsen alle aus Salz sind.

    Es ist jetzt kurz nach 10 Uhr, und wir geben dem Reiseleiter eine Rückmeldung, dass wir für heute nichts mehr aufnehmen können und kein weiteres Programm mehr brauchen. Daraufhin kommen wir zu einem Salzsee, in dem es überall blubbert und sprudelt. Das Salz ist überall schmutzig grau. Auch das haben wir dem Hayli Gubbi zu verdanken, der hier seine Asche verstreut hat. Früher müssen die Salzseen und Berge noch weiß gewesen sein.

    Für die Weiterfahrt dürfen wir uns ein Weilchen aufs Dach setzen. Nur wer will, aber da bin ich natürlich dabei.

    Jetzt ist aber wirklich Schluss für heute. In Hamed Ela melden wir uns ab. Die Fahrt bis Semera ist noch lang. Vor allem die ersten 80 km über unbefestigte Piste sind anstrengend. Gut 3 Stunden lang werden wir heftig durchgeschüttelt. Dann wird die Straße etwas besser. Im 3 sind wir in Afrera zum Mittagessen. Das ist fast Intervallfasten nach dem Frühstück um 5. Heute habe ich meine Proteinriegel wirklich gebraucht.

    In Semera wartet ein Hotel mit Dusche. Unsere größte Angst ist, dass das Wasser abgestellt wird. Um viertel nach acht sind wir endlich da und werden das bald herausfinden.
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