• Onsen

    July 31, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 34 °C

    Onsen bedeutet heisse Quelle, im allgemeinen versteht man darunter ein Thermalbad oder ein Hotel mit von natürlichen heissen Quellen gespeistes Bad. Auf Karten wird es mit ♨️ gekennzeichnet. Heutzutage sind die Bäder nach Geschlechter getrennt, gebadet wird vollständig nackt. Ausnahmen kann es bei Rotenburo‘s geben; dass sind Bäder, die sich im Freien befinden.

    Aufgrund dessen, dass sich ganz Japan auf vulkanisch aktiven Gebiet befindet, kann man an sehr vielen Orten Onsen finden. Ortschaften mit vielen guten Onsen haben an ihrem Namen ein -Onsen angehängt. Das Dōgo-Onsen in Matsuyama (Prefäktur Ehime / Shikoku) ist eines der ältesten Japans. Angeblich entstand es vor über 3000 Jahre.

    Quellen, aus denen so heisses Wasser sprudelt, dass man darin nicht mehr baden kann, werden als Jigoku (Hölle) bezeichnet. Mir persönlich sind Bäder mit 39 Grad (nicht so häufig) am liebsten, meine Grenze liegt bei rund 42 Grad.

    Tätowierungen sind beinahe überall verboten, langsam wird diese Regelung aufgrund des wachsenden Tourismus aufgeweicht. Der Grund des Verbots ist auf die (früher) stark tätowierte Yakuza (jap. Mafia) zurückzuführen. Ich persönlich klebe mein Tattoo mit Heftpflaster ab.

    Ganz wichtig ist, dass man sich vor dem eintauchen ins Becken gründlich wäscht. Und gründlich bedeutet auch gründlich, Katzenwäsche liegt nicht drin. Dazu gibt es entsprechende Plätze, die mit Shampoo, Duschmittel und Rasierschaum ausgerüstet sind.

    In einem Onsen sind Hierarchien eingeebnet. Es wird viel wert auf Ruhe gelegt, leise Gespräche sind möglich (aktuell wegen Corona unerwünscht). Viele ältere Japaner reagieren neugierig auf mich und fragen nach meiner Herkunft. Das Eis ist geschmolzen (kein Wunder bei diesen Wassertemperaturen) und das Gespräch ist im Gange.

    Verständlicherweise herrscht in einem Onsen Fotografierverbot. Da ich sowohl in Kanazawa wie auch in Hiroshima der einzige Benutzer war, kann ich ein paar Fotos hochladen.
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