• Stoll Michael

Japan 2022

Mit dem Zug durch Japan Read more
  • Trip start
    July 14, 2022
  • Flug

    July 14, 2022 in Japan ⋅ 🌧 25 °C

    Was konnten wir in den letzten Tagen nicht alles über die Probleme in der Luftfahrt lesen. Entsprechend wappneten wir uns auf etwelche Probleme. Um es kurz zu machen: es funktionierte alles einwandfrei und Verspätung war ein Fremdwort.

    Selbst die Einreise am Flughafen Kansai verlief problemlos. In Bezug auf Corona fand zuerst ein Check statt, ob wir vorgängig die Pre-Registrierung vornahmen, was dann mit einem blauen Formular bestätigt wurde. Auf dem Weg zum nächsten Posten mussten wir mit besagtem Formular die erfolgreiche Kontrolle nochmals nachweisen. Am nächsten Posten wurde das blaue Formular geprüft und mittels roter Karte bezeugt. Im Anschluss durften wir vor der nächsten Kontrolle ein weisses Formular ausfüllen. Nun erfolgte auf Basis von blauen, roten und weissen Papiere ein letzter Check. Jetzt durften wir zur Passkontrolle und somit zur effektiven Einreise.

    Dadurch das wir sämtliche Kontrollen als Familie durchlaufen konnten, dauerte es lediglich rund 50 Minuten vom Flugzeug bis Abschluss der Zollkontrolle. Normalerweise benötige ich nur für die Passkontrolle alleine rund 45 Minuten…

    Danach ging es mit dem Zug in rd. 2 Stunden zu den Schwiegereltern. Normalerweise benutzen wir den Airport Limousine-Bus, welcher leider seit knapp 2 Jahren ausser Betrieb ist. Es gibt angenehmeres als an einem Freitagabend mit Koffern an japanischen Bahnhöfen umzusteigen…
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  • Gamba

    July 16, 2022 in Japan ⋅ ☁️ 28 °C

    Gamba ist einer der beiden Fussballclubs Osakas in der höchsten japanischen Liga (J-League) und Gründungsmitglied dieser Liga (1993). Heute findet das Derby gegen Cerezo Osaka statt, mit uns als Zuschauer.

    Das Heimstadion befindet sich in Suita, Nahe dem Stadtflughafen Itami und direkt neben dem Gelände der Weltausstellung von 1970. Übrigens: Osaka wird 2025 zum zweiten Mal die World-Expo ausrichten.

    Das Panasonic-Stadion ist eines der grössten reinen Fussballstadien in Japan und fasst beinahe 40‘000 Zuschauer. Die meisten Fussballstadien in Japan sind gemischt, Letzigrund lässt grüssen…

    Trotz Corona-Einschränkungen war die Stimmung toll. 22‘531 Zuschauer boten ein würdiger Rahmen für das Derby. Anstand ist in Japan auch in einem Fussballstadion vorhanden. Selbst die Spieler verneigen sich vor dem Aufwärmen vor den Fans, zu jeder Tribünenseite einmal.

    Das Spiel war animiert und Gamba andauernd im Vorwärtsgang, was in der 17. Minute zum 1-0 führte. Ab der 35 Minute kehrte das Spiel und Gamba war nur noch in der Defensive. Daran änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts und in der 52. Minute kam es zum logischen Ausgleich. Ab der 75. Minute schien Cerezo mit dem Unentschieden zufrieden zu sein und liess Gamba mehr gewähren. Gamba setzte nun alles auf eine Karte, biss sich jedoch stets in der gut disponierten Cerezo-Abwehr fest. In der 90. Minute starteten zwei Cerezo-Spieler einen letzten Entlastungsangriff, die Gamba-Verteidiger leisteten mehr Begleitschutz als Verteidigungsarbeit und der Cerezo-Spieler schlenzte den Ball ins Eck! In dieser Szene wurde deutlich, an was es Gamba in der laufenden Saison mangelt…

    Trotz Gambas Niederlage war es ein tolles Erlebnis!
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  • Das Auge isst mit

    July 17, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 29 °C

    und in Japan beginnt dies bereits beim Einkauf!

  • Burg Osaka

    July 18, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute trafen sich Naoko und ihre Freundinnen sowie alle Kinder. Nach kurzer Zeit verliess ich die Gruppe um in Osaka die Burg zu besuchen.

    Die Burg von Osaka wurde in ihrer Geschichte mehrmals erbaut und zerstört. Die Anlage umfasst beinahe ein Quadratkilometer und hat zwei erhöhte Plattformen, welche jeweils von einem Burggraben umgeben sind. Sämtliche Gebäude waren hauptsächlich aus Holz.

    Die erste Burg wurde 1583 fertig gestellt und galt als uneinnehmbar. Doch bereits 1615 eroberten die Truppen von Tokugawa Ieyasu die Burg und zerstörten sie. Der Neubau dauerte 10 Jahre, brannte jedoch nach einem Blitzeinschlag 35 Jahre später nieder.

    Es dauerte beinahe 200 Jahre bis die Burg 1843 wieder aufgebaut wurde. Während der Kriege der Meiji-Regierung erfolgte 1868 die nächste Zerstörung. In der Folge wurde die Anlage als Kaserne benutzt.

    1931 fand ein Wiederaufbau statt, nun aus Beton. Während des zweiten Weltkriegs wurde der Hauptturm durch Bombenangriffe stark beschädigt und erst 1997 wieder errichtet. Von den 8 Stockwerken sind nur 5 von aussen sichtbar, 3 Stockwerke haben keine Fenster. In der 8. Etage befindet sich eine Plattform.
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  • Kobe I

    July 19, 2022 in Japan ⋅ 🌧 26 °C

    Es ist Regenzeit in Japan, wobei es bislang beinahe nur nachts regnete. Heute indes hatten wir sehr starke Niederschläge am Vormittag, sodass wir unsere Abfahrt nach Kobe so lange verschoben, bis sich eine geeignete Gelegenheit ergab.

    Hirakata mit seinen rd. 400‘000 Einwohnern liegt zwischen den beiden Millionenstädten Osaka (2.7 Mio.) und Kyoto (1.5 Mio.) , welche beide mit dem Zug innerhalb von 30 Minuten erreicht werden können. Aber auch um nach Kobe mit seinen rd. 1.5 Mio. Einwohnern zu gelangen brauchen wir lediglich ca. eine Stunde. Das erinnert mich ein wenig an unsere Wohngemeinde Bülach, von welcher wir in kürzester Zeit Zürich, Winterthur und Schaffhausen erreichen.

    Nach dem Check-in im Hotel trieb uns der Hunger in ein Sushi-Restaurant. Die Bestellung wurde uns auf dem Transportband entweder per Shinkansen oder mit einem Ferrari an den Tisch geliefert. Anschliessend schlenderten wir durch die Stadt und genossen einen „himmlischen“ Drink im Café Sora Yume (Sora = Himmel / Yume = Traum).

    Auf dem Weg zum Hafen kamen wir an der Autobahn vorbei, welche als Hochbrücke durch die Stadt führt. Diese Autobahn wurde wie vieles anderes auch am 17. Januar 1995 zerstört als um 05:46 ein Erdbeben der Stärke 7.3 die Stadt erschütterte. Die Autobahn kippte auf einer Länge von rd. 5km um. Aus urheberrechtlichen Gründen verzichte ich darauf, Fotos aus dem Internet hochzuladen aber anbei ein Link mit weiteren Informationen zum Kobe-Erdbeben:

    https://asienspiegel.ch/2017/01/kobes-duesterst…

    Am Hafen angekommen, hatte es mittlerweile eingedunkelt und wir genossen Kobe by night vom Riesenrad. Leider ist der Kobe Port Tower aktuell geschlossen und eingehüllt (ohne Christos zutun), weil er für sein 60 Jahr-Jubiläum in zwei Jahren renoviert und fit gemacht wird.

    Zurück beim Hotel nahm wir in der Nähe noch ein spätes Abendessen ein.
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  • Kobe II

    July 20, 2022 in Japan ⋅ ☁️ 25 °C

    Der Hauptgrund unseres Ausflugs nach Kobe ist der Besuch des Friedhofs, wo Naoko’s Grosseltern mütterlicherseits in einem Familiengrab zur Ruhe gesetzt wurden. Der Friedhof liegt weit oben am Berg und ist nur schwer erreichbar. Dafür bietet er eine schöne Aussicht auf die Stadt und das Meer.

    Die Familie von Naoko’s Mutter ist ursprünglich aus Kobe. Sie zogen wegen des zweiten Weltkrieges nach Kyoto, da es dort sicherer war. Kobe erlitt mehrere Bombenangriffe aufgrund seiner strategischen Bedeutung als Hafenstadt. Kyoto hingegen blieb weitgehend verschont; auch die Amerikaner wussten um die kulturellen Schätze und die Bedeutung Kyotos.

    Im Anschluss an den Friedhofsbesuch fuhren wir auf den Mount Rokko. Dort gibt es eine Outdoor-Sport/Freizeit-Anlage, auf welcher wir uns vergnügten. Vor der Heimfahrt gab es feinste Spaghetti, wie sie bei uns beim Italiener nicht besser sein könnten!
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  • Impressionen II

    July 21, 2022 in Japan ⋅ ☁️ 28 °C

    Seit Corona werden beim Eingang vieler Läden, Museen, Restaurants, Hotels, Sportveranstaltungen, … mit einer Kamera/Sensor die Temperatur der Kunden/Gäste gemessen. Wer über 37.5 Grad hat, dem wird der Zutritt verweigert (auch wenn die rechtliche Grundlage dafür sehr sehr dünn ist).

    Ich lasse mich in Japan sehr gerne massieren. 60 Minuten für ¥4‘600 schon ein angenehmer Preis. Und aufgrund der aktuellen Schwäche des ¥ (¥100 = CHF 0.70) sehr sehr preiswert.

    In Kanazawa gesehen: Glacé mit Gold verziert

    Hauseingang mit Laterne und Vogelnest
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  • Kanazawa

    July 22, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute startet mein 3-tägiger Trip, welchen ich alleine unternehme. Über Kyoto fahre ich nach Kanazawa in der Region Hokuriku. Da Kanazawa ab ca. 1600 von Kriegen und Naturkatastrophen verschont blieb, förderten die Fürsten Kultur, Literatur, Theater und Gartenkünste.

    Der Kenrokuen Park gehört zu den drei perfekten Gartenanlagen Japans. Higashiyama Chaya (Teeviertel) hat seinen ursprünglichen Charme erhalten, so sind auch keine Strom- und Telefonleitungen sichtbar wie sonst üblich in Japan.

    Der Omichi-Markt ist geprägt vom Fischmarkt, hier habe ich ein köstliches Kaisendon (Spezialität von Kanazawa) genossen.

    Abends ging ich nochmals zur Burganlage, um diese mit Beleuchtung zu betrachten. Auf dem Rückweg wurde es stürmisch, so dass mein Schirm trotz grossen Nutzen gleichzeitig auch ein Problem wurde.
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  • Narai - Matsumoto

    July 23, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach dem wunderbaren gestrigen Tag freue ich mich darauf, die Bergregion um Nagano herum kennenzulernen. Nagano war übrigens Ausrichter der 18. olympischen Winterspiele in 1998.

    Genauer gesagt, verschlug es mich nach Narai und Matsumoto. Bereits die Anfahrt im Zug war sehenswert, die Landschaft war anders als ich es mir bisher von der Hauptinsel gewohnt bin. Die japanischen Alpen sind nicht besonders hoch, einige sind über 3000m, die meisten jedoch darunter. Und aufgrund des Klima sind daher die Berge bis oben bewaldet; im Sommer grün und im Herbst vielfarbig.

    Narai befindet sich auf der ehemaligen Nakasendo-Handelsroute, welche die beiden Städte Kyoto (ehemalige Kaiserstadt) und Edo (neue Kaiserstadt, das heutige Tokyo) verband und 534km lang war. Narai war eine der 69 Poststädte auf diesem Weg bzw. der 11 Poststädte in ihrem Abschnitt. Dank ihrer Lage direkt vor bzw. nach den japanischen Alpen pausierten hier alle Händler und Reisenden, wodurch Narai die reichste Poststadt ihres Abschnitts wurde.

    Die Region ist des Weiteren für ihre Soba-Nudeln bekannt; klar genoss ich eine Portion zum Mittagessen.

    Matsumoto hat den Wahlspruch „bunka kaoru arupusu no jōka-machi“ (die nach Kultur duftende Burgstadt der Alpen).

    Aufgrund ihrer Höhenlage ist das Klima im Sommer nicht so heissfeucht wie in weiten Teilen Japans (was ich bestätigen kann!). Dies führte dazu, dass sich Matsumoto zu einem Zentrum der Holzverarbeitung und des Gitarrenbaus entwickelte.

    Am berühmtesten ist jedoch die „schwarze Burg“, welche zu den wenigen Originalburgen Japans gehört. Aufgrund ihrer schwarzen Farbe und den beiden Burgflügeln erhielt sie den Spitznamen „Krähenburg“. Ich besuchte sie am Abend nochmals, um sie mit Beleuchtung bewundern zu können. Für eine schwarze Burg kam sie mir nachts ziemlich hell vor.

    Trotz des sonnigen Tages genoss ich das gemässigte Klima, richtig erholsam für mich😀. Obwohl es ein ruhiger Tag war, war ich am Abend ziemlich erschöpft.
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  • Tokyo

    July 24, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 32 °C

    Tagwach kurz nach 06:00 Uhr und ab ins Onsen, das Gemeinschaftsbad im Hotel (mehr zum Thema Onsen in einem späteren Eintrag). Das Onsen war eines der Gründe, weshalb ich dieses Hotel gewählt hatte. Ansonsten war es ein sehr altes Hotel, in welchem die Zimmerwände immer noch Zigarettenrauch abgaben… Das Frühstück war japanisch Stil und sowohl nährsam wie auch gut schmeckend.

    Zurück nach Nagano, wo ich anschliessend in den Shinkansen nach Tokyo einstieg. Um 11:12 (Shinkansen sind pünktlich!) traf ich in Tokyo ein. Obwohl es unglaublich tönt ist es wahr: bei meinen bisherigen 15 Japanreisen war ich noch nie in Tokyo gewesen! (Von den beiden Flughäfen Haneda und Narita abgesehen.)

    Was machen in Tokyo, wenn man nur rd. 6 1/2 Stunden Zeit hat?die Möglichkeiten sind mannigfaltig… Kurzentschlossen machte ich mich auf den Weg zum Tokyo Skytree, um mir im wahrsten Sinn des Wortes einen Überblick zu verschaffen. Es handelt sich beim Tokyo Skytree mit seinen 634m Höhe um den weltweit höchsten Fernsehturm und das insgesamt dritthöchste Gebäude der Welt. Die Bauzeit dauerte von 2008 bis 2012. es gibt zwei Besucherplattformen auf 350m und auf 450m über Grund. Die Aussicht ist fantastisch, selbst die Wolkenkratzer in den Hochhausvierteln Shinjuku oder Roppongi sehen von hier niedlich aus. Aber irgendwie war es gleichzeitig nicht geheuer in dieser Höhe, da Tokyo bekanntermassen stark Erdbeben gefährdet ist.

    Wohlbehalten zurück wo Menschenbeine hingehören machte ich mich auf dem Weg nach Shibuya. Korrekt vermutet: ich wollte das Shibuya Crossing erleben. Ein Blick auf die U-Bahnkarte und siehe da, ich konnte ohne umsteigen nach Shibuya fahren, was etwas mehr als 30 Minuten dauerte. Dort angekommen konnte ich mich glücklich schätzen im Labyrinth der kombinierten Bahnhöfe Osaka und Umeda (3 verschiedene Bahngesellschften mit je eigenen Bereichen und dazu U-Bahnen) geschult worden zu sein. Den Hinweisen ‚Exit Hachiko Gate‘ folgen, nach oben gehen und ich war direkt an einer Ecke der berühmtesten Kreuzung der Welt.

    Zu Stosszeiten gehen bis zu 3000 Personen gleichzeitig über die Kreuzung, wobei die Stosszeiten an den Wochenenden oder Feiertagen zu verzeichnen sind, da sich um die Kreuzung herum hauptsächlich Shoppingcenter und Vergnügungsmöglichkeiten befinden. Ein Abstecher zur Statue des berühmten Hundes Hachiko durfte auch nicht fehlen. Überrascht war ich von den vielen Lastwagen, deren einziger Zweck ist, im Viertel herumzufahren und mit den Seitenflächen ihrer Anhänger Werbung zu machen. Oftmals mit einer lauten Beschallung verbunden.

    Um 18:03 Uhr fuhr mein Shinkansen ab Richtung Osaka. Glücklicherweise sass ich rechts und das Wetter liess einen Blick auf den Fuji-san zu. Die Heimfahrt diente auch zur Erholung von Tokyo. Obwohl Grossstadt geprüft in Osaka und Kyoto oder Kobe, war Tokyo nochmals etwas ganz anderes.

    Ohne irgendwelchen Personen vor den Kopf stossen zu wollen, aber die Leute in Tokyo sind anders als die Leute in Kansai (Region um Osaka herum). Auch innerhalb Japans gelten die Menschen in Osaka als direkter, offener und umgänglicher. Viele erfolgreiche Komiker sind aus Kansai. Kurz gesagt: als ich in Kyoto aus dem Shinkansen ausstieg und die Luft Kansais einatmete, fühlte ich mich zu Hause.
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  • Hello Kitty-Shinkansen / etSETOra

    July 25, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 31 °C

    Ich habe mir lange einen Titel für diesen Eintrag überlegt, da das Ziel schlussendlich Hiroshima war. Da in diesem Fall auch der Weg zum Ziel gehört, entschloss ich mich die Anreise mit einem eigenen Eintrag zu würdigen.

    Der erste Teil führt uns (ab heute sind wir wieder als Familie unterwegs) mit dem Hello Kitty-Shinkansen von Osaka nach Mihara. Das Japan nicht nur Anime und Manga affine sind sondern dies auch in allen möglichen Situationen zu vermarken wissen zeigt sich an diesem Beispiel. Auch für die Anime-Serie ‚Evangelion‘ gab es einst einen eigenen Shinkansen.

    Beim Hello Kitty-Shinkansen wirbt zudem jeder Wagen für eine Spezialität aus den Präfekturen, durch die er flitzt. Osaka: Takoyaki🐙 (was sonst 😉), Hyogo (Kobe): Brot🥖, Yamaguchi: Fugu🐡, Fukuoka: Erdbeeren🍓.

    In Mihara angekommen stiegen wir auf den Sonderzug etSETOra um, welcher aus nur zwei Wagen besteht und in jeder Richtung einmal pro Tag (aber nicht täglich) verkehrt. Er fährt an der malerischen Küste der Präfektur Hiroshima entlang und hält für kurze Zeit auf offener Strecke bei einigen Spots, damit aus dem Zug heraus Fotos gemacht werden können. Auch stehen regionale Produkte zum Geniessen im Angebot.

    Eine vollständige Genussreise 😃
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  • Hiroshima

    July 26, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 32 °C

    Vor rund 20 Jahren war ich das erste Mal in Hiroshima. Es scheint sich nichts geändert zu haben, ausser vielleicht dass sich zu den damals schon alten Trams nun auch neuere Tram gesellt haben.

    Unser Hotel ist direkt am Friedenspark gelegen, wir haben von unserem Zimmer Blick auf den Genbaku Domu ( Atombomben-Dom). Das Zimmer ist klassisch japanisch mit Tatami-Matten und geschlafen wird auf Futons. Auch hier gibt es ein Onsen, ebenfalls mit Sicht auf den Genbaku Domu. Das Frühstück war auch japanisch Stil.

    Der Friedenspark ist praktisch verwaist. Was für ein Unterschied zu ‚normalen‘ Zeiten, wo es von Touristen aus aller Welt nur so wimmelt.

    Unter dem Kenotaph sind alle Namen der Opfer der Atombombe aufgelistet und die Liste wird weiterhin nachgeführt, wenn ein Hibakusha (von der Atombombe betroffene Person) stirbt. „Lasse alle Seelen hier in Frieden ruhen, denn wir werden das Böse nicht wiederholen.“

    Das Children‘s Peace Monument steht in Erinnerung an all die Kinder die aufgrund der Atombombe starben. Es ist inspiriert durch die Geschichte von Sadako Sasaki, welche als zweijähriges Mädchen verstrahlt wurde und 10 Jahre später an Leukämie starb. Ihre Geschichte habe ich in einem Beitrag der Japanreise 2019 erzählt. 3‘200 Schulen in Japan und Spenden aus 9 Ländern sicherten die Erstellung dieses Monuments. „This is our cry. This is our prayer. For building peace in this world.“

    Es stellte sich in mir ein ähnliches Gefühl ein wie in Nagasaki, unendliche Betroffenheit und Trauer über das Schicksal all der Menschen, die am 6. August 1945 von der Atombombe betroffen waren.

    Leider ist aktuell die Gefahr des Einsatzes von Nuklearwaffen höher als zuvor.
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  • Miyashima

    July 26, 2022 in Japan ⋅ ☀️ 31 °C

    Ein Besuch Hiroshimas ist nur ein halber Besuch, wenn nicht auch ein Abstecher auf die Insel Miyajima gemacht wird. Schon die Anfahrt mit der Fähre bietet eine tolle Ansicht.

    Der Schrein Itsukushima ist auf Pfählen in das Meer hinaus gebaut und scheint bei Flut zu schwimmen. Eines der Tori steht draussen im Meer und ist mit seinen 16.8m Höhe ein imposanter Anblick. Bei Ebbe ist das Tori zu Fuss erreichbar. Da sowohl der Schrein wie auch das Tori derzeit restauriert werden, hatten wir auch hier eine Christo-würdigen Ansicht.

    So gingen wir weiter zur Seilbahnstation und liessen uns auf einen der Vorhügel des Mt. Misen fahren. Die Bergstation liegt auf 430 Meter über Meer. Zum Vergleich: Bülach befinden sich 428 Meter über Meereshöhe. Zu Fuss ging es auf die Spitze des Mt. Misen, welcher mit einer Höhe von 530m eine wunderbare Sicht über die Bucht von Hiroshima bietet.

    An verschiedenen Orte am Mt. Misen befinden sich mehrere Tempel und Schreine. Dank ihrer Abgeschiedenheit gibt es nur wenige Besucher und können daher in aller Ruhe bewundert werden.
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  • Fukuoka

    July 27, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir werden die nächsten 3-4 Tage mit Basis in Fukuoka verbringen. Fukuoka ist mit 1.6 Mio. Einwohner die sechstgrösste Stadt Japans und hat nach Yokohama den zweitgrössten Hafen. Die Stadt befindet sich auf der drittgrössten der Hauptinseln, auf Kyushu. Gleichzeitig ist sie die westlichste Grossstadt und somit am nächsten zum asiatischen Festland gelegen. Von hier aus kann Südkorea in kurzer Zeit mit dem Schiff erreicht werden.

    Naokos Bruder, also mein Schwager, lebt seit Jahren mit seiner Ehefrau in Hakata, einem Stadtteil von Fukuoka. Hakata kann ohne Übertreibung als das Herz Fukuokas bezeichnet werden: Shinkansen-Bahnhof, Flughafen, die grössten (Shopping-)Center/Ausgangsviertel befinden sich in Hakata. Ebenso die in ganz Japan bekannten Yatai-Stände; Pop-Up Restaurants, die bei Dämmerung aufgebaut werden und viele feine Speisen anbieten, zB. Hakata Ramen 🍜.

    Heute trafen wir uns zum Mittagessen mit Naoko’s Kollegen, welche ursprünglich aus Tokyo kommt, bis vor einem Jahr in Zürich lebte und nun in Fukuoka zu Hause ist. Gelegenheit für Joshua, wieder einmal mit einem Kind in seinem Alter zu spielen.

    Danach spazierten wir zum Fukuoka Tower, welcher mit seinen 234 Metern Höhe wohl zu den höchsten in Japan zählt aber im Vergleich zum Tokyo Skytree bescheiden ist.

    Auch wenn wir erst am nächsten Tag abends das Essen der Yatai-Stände geniessen, platziere ich deren Fotos an dieser Stelle.
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  • Sasebo / Kujukushima

    July 28, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 26 °C

    Sasebo hat für mich schon seit Jahren einen reizvollen Namen, weil die bekanntesten Burger 🍔 Japans von hier kommen. Aber wieso gerade ausgerechnet aus Sasebo?

    Sasebo liegt zwischen Fukuoka und meiner Lieblingsstadt Nagasaki. Im zweiten Weltkrieg wurde Sasebo zu rd. 48% von den Amerikanern zerstört. Eben diese Amerikaner erstellten dort nach dem Krieg einen der damals grössten Armee-Stützpunkte Asiens und so kam 1950 der Burger nach Sasebo. Die Bevölkerung adaptierte den Burger, verfeinerte ihn und auch in der Grösse nahm der Sasebo-Burger zu. Als in den 1980er Jahren die Stadtregierung lokale Produkte promoten wollte, war der Sasebo-Burger mit dabei und erlangte somit grosse Bekanntheit und legte eine Siegesreise durch ganz Japan zurück.

    Ein Burger alleine reicht indes für viele Leute nicht aus, um den Weg unter die Füsse zu nehmen. So ist es eine glückliche Fügung, dass Sasebo sich an einer der schönsten Küstenlandschaft befindet, die ich je gesehen habe: Kujukushima (99 Inseln).

    Wir nahmen an einer Schiffsrundfahrt durch die Inselgruppen teil, welche seit 1955 ein Nationalpark ist. Im Anschluss besuchten wir das nahe gelegene Aquarium.

    Wie erwähnt, genossen wir unser Abendessen an den Yatai-Ständen in Fukuoka, was ein wunderbarer Abschluss dieses Tages darstellte, welcher Auge und Gaumen verwöhnte.
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  • Ibusuki / Chiringashima

    July 29, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute geht es tief in den Süden Kyushus, nach Ibusuki. Der letzte Teil des Weges war wieder mit einem speziellen Zug. Ibusuki ist eine bekannte Onsen-Stadt, berühmt sind auch ihre Sand-Onsen, wo man bis zum Hals im warm-heissen Sand eingebuddelt wird.

    Allerdings ist nicht ein Onsen unser Ziel sondern die Insel Chiringashima. Chiringashima weisst die Sonderheit auf, dass sich bei Ebbe eine Sandbank bildet und man die Insel in dieser Zeit trockenen Fusses erreicht. Auf Chiringashima wurde früher Ackerbau betrieben. Da die vielen Schlangen den Bauern lästig fielen, wurden sie gejagt und beinahe ausgerottet. Die wiederum führte dazu, dass die Mäuse keine natürliche Feinde mehr hatten, sich stark vermehrten und immer mehr die angebauten Kartoffeln anknabberten und es zu grossen Ertragsausfällen kam. Dies bedeutete schlussendlich das Aus für die Bewirtschaftung Chiringashimas.

    Der Weg über die Sandbank erschien uns anfangs nicht als lang, allerdings erschwerte uns der weiche, tiefe Sand und der starke Gegenwind den Marsch ziemlich, so dass wir doch etwas ausser Atem gerieten.

    Wenn man sich die Mühe macht, kann man über eine scheinbar endlose Treppe zur Inselspitze hoch steigen und von dort aus einen Inselrundgang machen, welcher ein stetes auf und ab ist. Wir waren an diesem Tag die einzigen, was nicht erstaunt, da beinahe alle anderen Inselbesucher mit Sandalen oder Flipflops unterwegs waren.

    Zurück in Ibusuki genossen wir am Bahnhof ein Ashi-Yu, ein Fussbad in heissen Quellwasser. Danach fühlten sich unsere Beine wieder leicht an.

    Auf der Rückfahrt nach Fukuoka legten wir kurzentschlossen einen Stopp in Kagoshima ein, um uns dort in einem Onsen zu erfrischen. Kagoshima liegt beinahe am Fuss des aktivsten Vulkans Japans, des Sakurajima-Ontake. Er befindet sich auf der Insel Sakurajima, nur 5km vor Kagoshima. Vor einer Woche kam es zu heftigen Ausbrüchen und 55 Personen mussten evakuiert werden.
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  • Fukuoka II

    July 30, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute trafen wir uns mit Naokos Bruder Kentarou und seiner Ehefrau Naomi. Mit dem Auto ging es ans Meer mit dem Ziel auf, einem Boot eine Höhle einer nahe gelegenen Insel zu befahren. So ähnlich wie die blaue Grotte in Capri um euch eine Vorstellung zu geben.

    Am Hafen angekommen wurde uns beschieden, dass heute kein Boot mehr auslaufen würde. Der Grund lag darin, dass der Wellengang infolge eines in der Nähe vorbeiziehenden Taifuns zu stark war.

    So fuhren wir unverrichteter Dinge weiter und nahmen in einem japanisch-italienischen Restaurant unser Mittagessen ein. Direkt vor dem Restaurant gab es einen schönen Strand mit einem Tori sowie zwei Felsen im Meer, die durch ein Seil verbunden sind. Es sind Meoto-Iwa oder auch „verheiratete Felsen“.

    In der Shinto-Mytologie repräsentieren sie die beiden Götter Izanagi und Izanami, die sowohl Geschwister wie auch ein Ehepaar waren. Joshua und sein Onkel Kentarou nutzten die Pause auch für einen Sumo-Kampf.

    Weiter ging die Fahrt an der malerischen Küste entlang bis wir Abends wieder in Fukuoka ankamen. Mit einem feinen Abendessen in einem Fisch-Izakaya liessen wir diesen stimmigen Tag ausklingen.
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  • Impressionen IV

    July 30, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 33 °C
  • Onsen

    July 31, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 34 °C

    Onsen bedeutet heisse Quelle, im allgemeinen versteht man darunter ein Thermalbad oder ein Hotel mit von natürlichen heissen Quellen gespeistes Bad. Auf Karten wird es mit ♨️ gekennzeichnet. Heutzutage sind die Bäder nach Geschlechter getrennt, gebadet wird vollständig nackt. Ausnahmen kann es bei Rotenburo‘s geben; dass sind Bäder, die sich im Freien befinden.

    Aufgrund dessen, dass sich ganz Japan auf vulkanisch aktiven Gebiet befindet, kann man an sehr vielen Orten Onsen finden. Ortschaften mit vielen guten Onsen haben an ihrem Namen ein -Onsen angehängt. Das Dōgo-Onsen in Matsuyama (Prefäktur Ehime / Shikoku) ist eines der ältesten Japans. Angeblich entstand es vor über 3000 Jahre.

    Quellen, aus denen so heisses Wasser sprudelt, dass man darin nicht mehr baden kann, werden als Jigoku (Hölle) bezeichnet. Mir persönlich sind Bäder mit 39 Grad (nicht so häufig) am liebsten, meine Grenze liegt bei rund 42 Grad.

    Tätowierungen sind beinahe überall verboten, langsam wird diese Regelung aufgrund des wachsenden Tourismus aufgeweicht. Der Grund des Verbots ist auf die (früher) stark tätowierte Yakuza (jap. Mafia) zurückzuführen. Ich persönlich klebe mein Tattoo mit Heftpflaster ab.

    Ganz wichtig ist, dass man sich vor dem eintauchen ins Becken gründlich wäscht. Und gründlich bedeutet auch gründlich, Katzenwäsche liegt nicht drin. Dazu gibt es entsprechende Plätze, die mit Shampoo, Duschmittel und Rasierschaum ausgerüstet sind.

    In einem Onsen sind Hierarchien eingeebnet. Es wird viel wert auf Ruhe gelegt, leise Gespräche sind möglich (aktuell wegen Corona unerwünscht). Viele ältere Japaner reagieren neugierig auf mich und fragen nach meiner Herkunft. Das Eis ist geschmolzen (kein Wunder bei diesen Wassertemperaturen) und das Gespräch ist im Gange.

    Verständlicherweise herrscht in einem Onsen Fotografierverbot. Da ich sowohl in Kanazawa wie auch in Hiroshima der einzige Benutzer war, kann ich ein paar Fotos hochladen.
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  • ⚪️⚪️のはなし

    July 31, 2022 in Japan ⋅ ☁️ 28 °C

    Auf den heutigen Tag habe ich mich schon lange gefreut. Fahrt mit dem Spezialzug ⚪️⚪️のはなし (MaruMaruNoHaNaShi) der Küste der Präfektur Yamaguchi entlang.

    Um 8 Uhr verliess ich das Hotel in Fukuoka. Naoko und Joshua fuhren später los, sie gingen nach Osaka zurück. Eine kurze Fahrt mit dem Shinkansen nach Shin-Shimonoseki, wo ich auf den ⚪️⚪️のはなし umstieg.

    ⚪️⚪️ bedeutet KreisKreis, の (no) ist ein besitzanzeigendes Partikel, Hanashi setzt sich aus den Anfängen der Ortschaften Hagi (はHa, Ziel- und Startort), Nagato (なNa) und Shimonoseki (しShi, Start- und Zielort) zusammen. Hanashi hat als Wort die Bedeutung „Erzählung“. Die Region ist reich an Geschichten von Pionieren, auch dank ihrer Nähe zum asiatischen Festland und dadurch an Begegnungen mit Ausländern, darunter auch Europäern.

    Die Fahrt führt vorbei an schönen Küsten, durchs Hinterland mit jensten Reisfeldern und vielen Graureihern und Kranichen. Die Wälder jetzt ganz grün, dürften im Herbst ein wunderbares, vielfarbiges Bild abgeben.

    Dank meinen Schwiegereltern, die für mich frühzeitig die Platzreservierung vornahmen, hatte ich den besten Platz im Zug, in der Mitte des grossen Fensters. Die Fahrt war ein Genuss; fürs Auge und dank des regionalen Sake auch für den Gaumen.

    Am Endbahnhof angekommen war mir gewiss: ich werde diese Fahrt wiederholen!
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