• Stormy weather

    October 4, 2024, Nordatlantik ⋅ 🌧 11 °C

    Der Capt'n sagte, es wird stürmisch... und es wurde stürmisch. Nicht direkt als wir so one hundred ablegen und aus der Reykjaviker Bucht fahren. Auch nicht beim Frühstück, wo wir wohl noch im Windschatten Island's sind. Aber dann, so gegen 10 Uhr wirds doch recht bewegt. Und je höher im Schiff man ist desto mehr. Natürlich. Hoch und runter und gleichzeitig links und rechts, dass es eine wahre Freude ist😊😝. Manchmal sicher 30° Schräglage und die Gischt fegt immer wieder über das Vordeck, so dass die Ladung kurz nicht mehr sichtbar ist.
    In der Kammer will ich etwas aus einem Oberschrank holen, als es - unerwartet - rechts runter geht. Naja, der Kampf mit dem Stuhl, der partout nicht ausweichen wollte, war kurz. Jetzt brauchts einen Neuen.
    Dass Mittagessen ist schon sportlich, es gibt auch keine Getränke mehr. Es sind auch nur Jane und ich da, Ellen lässt sich weder beim Frühstück noch mittags blicken. Wir bringen Ihr ein sandwich hoch, sie öffnet und ist ok.
    Jürgen, der Chefingenieur zeigt uns den Sportraum. Nix erwähnenswertes, außer dass er noch eine Etage tiefer liegt als das Poopdeck und ein Bullauge hat. Hier ist man fast auf gleicher Höhe mit den Wellen. Starker Ausblick.
    Wir fahren senkrecht zum Sturm, so dass der Capt'n hofft, dass wir gegen 8, 9 Uhr das Gröbste hinter uns haben.
    Haben wir auch. Nachdem Jane und ich in nahezu olympiabewerbungsreifer Teamarbeit zwei Tassen löslichen Kaffees zubereitet ("heavy-storm-coffee-prep") und genossen haben (es ging nix daneben. Echt), wird es spürbar ruhiger und der 1st officer auf der Brücke meint lakonisch:" summer is back". Ja, naja. Aber der Wind ist fast ganz weg und es kommt sogar die Sonne noch raus. Also, diese Farben bei Sonnenuntergang auf See... aber ich glaube, das habe ich schon angemerkt.
    Ach ja: Seekrank is bei mir nicht, heute bin ich einmal mehr froh darüber.
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