• Michael Eggers

Mit dem Frachter nach Island

Mit der MV Jonni Ritscher von Rotterdam über Teesport/ Nordengland nach Island und zurück. Czytaj więcej
  • Rozpocznij wyprawę
    24 września 2024

    Goudriaan

    24 września 2024, Holandia ⋅ ☁️ 16 °C

    Hatte ich nach den Erzählungen eines Kollegen schon lange mal vor: Mit einem Frachtschiff übers Meer schippern. Heute aber geht's erstmal per Auto durch Stau und Regen nach Goudriaan, einem kleinen Dorf mit akzeptablen Übernachtungspreisen, kurz vor Rotterdam. Um 19 Uhr bin ich da, gehe noch was essen. Czytaj więcej

  • Driving4u

    25 września 2024, Holandia ⋅ ☁️ 14 °C

    Auf die Jonni Ritscher kommt man nicht selbst, sondern nur mit einem speziellen taxi service. Empfohlen wird driving4u. Hört sich gut an, bin auch um halb elf an der angegebenen Adresse - und hab erstmal Schiss, dass ich komplett falsch bin. Das ist eine schöne kleine Vorort-Reihenhaussiedlung, aber doch kein Büro!?!
    Die netten Leute, die ich frage belehren mich eines besseren: ich bin schon richtig und das ist das Büro. Nur leider keiner da. Aber ich habe ja meinen Puffer nicht gebraucht also warten.
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  • An Bord angekommen

    25 września 2024, Holandia ⋅ ☁️ 18 °C

    Es kam dann doch ein Fahrer und auf dem Parkplatz wartete schon Rinus, einer meiner Mitfahrer. Im Auto saß dann Ellen und zu dritt wurden wir erst zum immigration office gebracht und dann zur Hafenanmeldung und schließlich zum Schiff. Pässe abgeben, registrieren und dann geht's viele steile Treppen hoch vom Poop Deck (für Landratten: das Erdgeschoss des Schiffs) zum E-Deck, auf dem unsere (auf Frachtschiffen sagt man wohl) Kammern sind. Das Gepäck wird gebracht, Ellen ist besonders froh darüber. Das wird gutes Training weil.... das Essen auf dem Poop Deck serviert wird und Kammerservice is nicht, also (@ Frank): jede Menge Treppen. Jetzt ist gleich Sicherheitsunterweisung und dann um 17 Uhr Abendessen. Das Ablegen ist für irgendwann heute später Nachmittag angekündigt.
    Safety familiarisation macht Basilio, ein netter Philipino, geht auch schnell. Aber klar - um 17 Uhr ist ja auch schon Abendessen😬. Das Ablegen ist übrigens Stand jetzt für ungefähr twenty hundred vorgesehen. Der Steward kommt mit einer Rolle Panzerband und sagt: Order vom Capt'n heißt, alles festzurren wegen bumpy sea. Gute Nacht!?
    Wirklich los geht's dann um twentyone hundred. Nach einem Cuba libre (von wegen kein Alkohol an Bord🤣) bei Rinus schauen wir dem Ablegen zu. Schon beeindruckend mit welcher Millimeterarbeit dieser 180 m Koloss seitwärts (!) vom Kai wegbewegt wird. Und dann sind wir unterwegs, erst an Rotterdams skyline vorbei und dann nach ca. 1 1/2 Stunden raus auf die Nordsee.
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  • In der Nordsee

    26 września 2024, Nordsee ⋅ 🌧 11 °C

    Super Start: gleich mal beinahe das Frühstück verpasst weil ich nicht checke, dass das Handy auch ohne Telefonempfang automatisch die Zeitzone anpasst. Und wir bleiben hier während der ganzen Reise auf deutscher Zeit. Naja, bin nicht der einzige 😂 und die Crew scheint darauf vorbereitet. Das Wetter ist jetzt nicht soo besonders: neblig und regnerisch. Also lesen.
    Nach dem pünktlich (!) eingenommenen Mittagessen entdecke ich mit Ellen den Innenaufgang zur Brücke. Von dort oben sieht man den Nebel sehr gut. Wir sind schon sehr nahe an Teesport aber fahren momentan gegen den Wind wieder von der Küste weg. Es hat Windstärke 7-8 und die Wellen sollen so um die 4 m hoch sein. Ich finde, das Schiff liegt recht ruhig.
    Aber das Wetter ist zu schlecht um in Teesport anzulegen und so warten wir was passiert. Eventuell fahren wir auch gleich weiter nach Island, einiges unserer Ladung wird in Reykjavik am Montag benötigt. Mal sehen.
    Nach dem Dinner gehe ich nochmal auf die Brücke und der Capt'n sagt: wir warten auf besseres Wetter in Teesport, dauert vielleicht bis Samstag früh, was ja vermutlich auch heißt, dass wir 2 Tage länger unterwegs sind...
    So gegen twenty hundred wird es bisschen unruhiger und dann wieder ruhiger: Wir haben gedreht und driften jetzt wieder langsam in die Gegenrichtung auf Teesport zu, mit ca. 3 kn. Angeblich wird übermorgen das Wetter besser, gute Nacht.
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  • Widerspenstiges Teesport

    27 września 2024, Nordsee ⋅ 🌬 11 °C

    Heute morgen (rechtzeitig 🤣) aufgewacht und es war blau. Von oben bis unten. Also oben wars auch noch ein bisschen grau-weiss, aber kein Vergleich zu gestern. Nach dem Frühstück bißchen auf der Brücke, bißchen draußen - mir gefällt's. Beim Mittagessen sind wir mal wieder alle 4 Passagiere zusammen:
    Ellen aus der Nähe von Xanten mit dem großen Koffer, Jane aus England aber mit ihrem holländischen Mann in Holland lebend und Rinus aus Amsterdam, seit letzten Herbst in Rente.
    Rinus fuhr früher zur See und hat genau diesen Trip vor wenigen Wochen schon mal gemacht, er ist sozusagen der "senior expert" unter uns Passagieren.
    Der Kapitän und der Chefingenieur, die mit uns in der Messe sitzen, erzählen, dass sie keine Freigabe für direkten Kurs nach Island haben, sondern warten müssen bis das Wetter das Einlaufen in den Hafen Teesport erlaubt. Womöglich heute Abend oder auch morgen früh. Bis dahin mäandern wir weiter vor England's Küste.
    Ich bin gern und zunehmend häufiger auf der Brücke, heute gibt's den ersten Sonnenuntergang auf See.
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  • Endlich in Teesport

    28 września 2024, Anglia ⋅ 🌙 9 °C

    " I don't know, maybe this afternoon or maybe this evening, they have to decide". So heißt das heute morgen und "they", das ist der Charterer, also die Firma, die das Schiff (mit Mannschaft) chartert um damit Warenhandel zu betreiben. Also gut. Da wir uns beim Frühstück gut über Gott und die Welt - also eigentlich nur über die Welt - unterhalten, vergeht die Zeit wieder sehr schnell während die Jonni Ritscher entweder hoch und runter fährt oder driftet. Dennoch: Wen auch immer man fragt, eine so lange Wartezeit hat hier in den vier Jahren, die das Schiff diese Route fährt noch keiner erlebt. Aber das Wetter ist schön, in der Sonne warm und die Aussicht gut.
    Als ich um 3 Uhr auf einen Kaffee in die Messe gehe, treffe ich den Chefingenieur und ob der Nachfrage nach Neuigkeiten kommt er ins Erzählen. Naja, um 5 gibt's ja Abendessen. Danach auf die Brücke und so gegen 7 Uhr heißt es, um 9 - also twentyone hundred - kommt der Lotse an Bord. Tut er dann auch und dirigiert die Jonni mit unnachahmlichen Anweisungen ("poort twenntei, pliehs - ssänk juh sör") an ihren Liegeplatz, wo wir um 22.15 Uhr festmachen. So, die Crew fängt an die Ladung zu verarbeiten, morgen um six hundred soll es schon wieder raus gehen, Richtung Island. Mal sehen, wie die mit diesen 2 Tagen Verspätung umgehen.
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  • Durch den Pentland Firth

    29 września 2024, Nordatlantik ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Nacht war dann tatsächlich etwas lauter, weil auch vor meiner Kammer be- und entladen wurde. Aber der Essensplan kennt da nix und um 7 Uhr deutet sich auch die Dämmerung schon an.
    Wir sind seit 6 Uhr unterwegs und laufen mit 90 RPM und so ca. 20 kn nahe der Maximallast unserer knapp 17.000 KW starken Maschine nach Norden. Ich schlendere ein bißchen auf dem Schiff herum und unterhalte mich mit einem Crewman und Mackey, dem 3. Offizier. Bis auf den Capt'n, den 1. Offizier, den 2. Ingenieur (Russen) und den 1. Ingenieur (Deutscher) sind alles Philipinos (@Jürgen: Erinnerst du dich an die Crew in der Seilbahn in Batumi?). 6 Monate auf See und dann ein paar Monate (wieviel hängt vom Erzähler ab) daheim ist nicht jedermanns Sache, aber sie verdienen wenigstens gut und seit Skype-Zeiten sehen sie die Trennungszeit nicht mehr so eng.
    Um 15 Uhr sind wir etwas nördlich von Aberdeen und für ca. 19.30 Uhr ist die Fahrt durch den Pentland Firth geplant. Das ist die Meerenge zwischen Schottland und den Orkneys, und gilt laut Wikipedia " wegen seiner extremen Strömungs- und Windverhältnisse als eines der schwierigsten Seegebiete im Grenzbereich zwischen Nordsee und Nordatlantik".
    So, pünktlich durch den Pentland Firth geschippert ohne anzubockeln und jetzt gibt's für 2 Tage nur noch Atlantik - der Capt'n sagt: "nau, juh chähv interrnät, näggst 2 deis noh interrnät". Ich denke: Gute Nacht.
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  • Into the great blue open

    30 września 2024, Nordatlantik ⋅ ☀️ 11 °C

    Rein in das große blaue Nichts. Wenn man nur ein bißchen nach Südwesten schielt, dann kommt nach Wasser erstmal Wasser. Und dann Wasser. Und erst wenn man anfangen würde sich zu wundern, dann winkt die Freiheitsstatue am Horizont. Irgendwie... cool.
    Da wir ja an Bord bei mitteleuropäischer Zeit bleiben, ist Sonnenaufgang erst nach dem Frühstück. Passt. Ich verbringe die meiste Zeit des Vormittags achtern auf dem Poopdeck. Von der Brücke ist zwar die Aussicht besser, aber hier fühlt man sich näher am Meer. Grade als mir dann doch kühl wird und ich hochgehen will sehe ich einen Blas an Steuerbord, aber leider ziehen die Wale in die entgegengesetzte Richtung.
    Dann, oben auf der Brücke, bekommen Mackey (3rd Officer) und der Capt'n mit, dass ich nach Walen ausschaue und schauen mit - deutlich besser als ich. Immer wieder Blas. Einmal schwimmt einer recht nah an uns vorbei, aber ich bin zu langsam. Egal, ist auch so toll. Nach dem Lunch bin ich bald wieder oben, aber die Wale haben irgendwie Pause. Kurz vor halb vier piept's ziemlich laut: Alarm - Test, wir wurden vorgewarnt. Also Helm auf, Warnweste an und runter aufs A-Deck zur Musterstation. Dort werden wir mit Schwimmwesten versorgt, prüfen ob die Lampe funktioniert und der Sicherheitsoffizier fragt die Crewmitglieder ab, was ihre Aufgaben sind. Dann dürfen wir wieder ins Warme - es ist doch deutlich frischer geworden.
    Am frühen Nachmittag sieht es nach Regen aus, aber es bleibt trocken. Leider wird es gegen Abend dafür ziemlich diesig/neblig und wir sehen keinen Blas mehr.
    Und dann regnet es und dann wirds auf einmal wieder klarer und zack, tauchen 3 Wale fast direkt vor den Bug auf! Stark. Leider wissen sie nicht so recht, wohin ausweichen, so dass sie abtauchen. Wir sehen noch zwei oder drei mal einen Blas, aber eher weiter weg und es wird langsam dunkel. Ich bin bis fast 10 Uhr auf der Brücke weil die Stimmung so schön ist.
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  • In Reykjavik

    1 października 2024, Islandia ⋅ ☁️ 9 °C

    Morgens laufen wir um kurz vor 9 Schiffszeit (heisst: kurz vor 7 Ortszeit) in den Containerhafen von Reykjavik ein (zuvor sind wir an der Südküste Island's vorbeigefahren, war halt dunkel🤷‍♂️). Das Löschen der Ladung beginnt sofort.
    Um 10.30 Uhr lassen Ellen, Jane und ich uns zum Hafengate fahren ( selbst laufen ist zu gefährlich), von dort mit dem Taxi in die Stadt. Wir verabreden uns auf 15 Uhr (Schiffszeit) in einem vegetarischen Lokal und dann geht jeder für sich los (Jane ist Vegetarierin und freut sich sehr auf gutes vegetarisches Essen, an Bord gibt's immer Fleisch. Immer).
    Obwohl Regen vorhergesagt war, ist es meist trocken und windstill und gar nicht soo kalt. Ich schlendere durch die Straßen, vorbei an der Hallgrimskirkja, die aussieht wie ein space shuttle, durch die regenbogenbunte Skólavörðustígur, Harpa (Konzerthaus), Alþingishúsið (Parlament), Dómkirkjan (Dom von Reykjavik). Das Penismuseum lasse ich aus. Eine Werbung für Vagina city tours (" enough penis, let women show you Reykjavík") überzeugt mich auch nicht. Dafür gibt's nach dem leckeren vegetarischen Curry zum Cappuccino ein Dessert namens Orgasm. Schmeckt gut.... der Käsekuchen mit Heidelbeertopping, aber mehr als einer geht nicht. So gegen 6 Schiffszeit sind wir zurück und ich bewundere noch ein bisschen die Präzision, mit der die riesigen Kräne die Container vom Schiff heben. Laut Plan sollte es um 9 Uhr schon wieder weiter gehen, aber um halb zehn wird immer noch geladen. Auch gut.
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  • Nach Grundartangi

    1 października 2024, Greenland Sea ⋅ ☁️ 8 °C

    So, um twentythree hundred laufen wir aus Richtung Grundartangi, an der erleuchteten Hallgrimskirkja vorbei. Das Schwanken hat mir fast schon gefehlt😎

  • In Grundartangi

    2 października 2024, Islandia ⋅ ☁️ 8 °C

    Über Nacht sind wir nach Grundartangi geschippert und liegen jetzt dort an der Pier. Man könnte Grundartangi als Gegenpol zu, sagen wir mal - New York beschreiben. Dort steppt der Bär, hier fahren ein paar Containerlader durch Nuancen von grauem Nebelnichts. "Hat was" wäre die falsche Beschreibung, aber trotzdem, hm, hat's was🤷‍♂️.
    Draußen wird ent- und beladen, drinnen wird saubergemacht: Jason, der Steward, der uns immer sehr zurückhaltend aber freundlich das Essen serviert, kehrt die Treppe!
    Bin gespannt, wie lange das Laden dauert. Die Jonni Ritscher hat eine Cargokapazität von 1.853 TEU. TEU steht für Twenty-feet Equivalent Unit. Container gibt es in 2 Längen: 20 Fuss und 40 Fuss, wobei die 20 Fuss Container etwas weniger als halb so lang wie die 40 Fuss Container sind: wegen des Handlings muss zwischen 2 20-Füsslern noch ein bisschen Platz sein und dennoch dürfen sie zusammen nicht länger sein als der 40-Füsser. Auf's Schiff passen max. 11 Container nebeneinander und max. 7 hoch wird gestapelt. Ich finds schon erstaunlich, dass die Dinger bei Seegang nicht runterfliegen. Obwohl das ja ab und zu passiert. Als ich den Capt'n gefragt habe, ob ihm auch schon mal einer verloren ging, war ich offensichtlich nicht der erste mit dieser Frage.... aber er hat noch nie einen verloren. Mittags erfahren wir, dass ein Inspektor an Bord ist, der Capt'n und der Chefingenieur sind etwas nervös, aber es scheint alles ok zu sein. Später kündigt der Capt'n für Donnerstag schlechtes Wetter in Reykjavik und 6 m hohe Wellen für die Fahrt über den Atlantik am Freitag an.
    Um 20 Uhr wird immer noch geladen und ich nicke ein (ist halt schon anstrengend als Passagier 🤷‍♂️).
    Gegen twentytwo hundred weckt mich das Bullern der Maschine, vom Hafen Grundartangi nur noch ein paar im Nebel unscharfe Lichter.
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  • Nochmal Reykjavik

    3 października 2024, Islandia ⋅ ☁️ 8 °C

    Wir liegen wieder an gleicher Stelle wie auf dem Hinweg, das Schiff ist fast leer. Heute sollen wir frischen Fisch für den Rotterdamer Fischmarkt an Bord nehmen. Der kommt dann in weißen Kühlcontainern und riecht.
    Nach dem Frühstück bekommen wir eine ausführliche Führung durch den Maschinenraum, eigentlich eher ein Maschinenbereich. Alles ist riesig und so sehr mit dem Schiff verwoben, dass ein Austausch gar nicht geht: Maschine kaputt, Schiff kaputt.
    Für Enthusiasten und Maschinenbauer: Hauptmaschine 2-Takter 6 Zylinder ca. 5.400 lHubraum 😂😂.
    Dazu noch 4 Hilfsmaschinen: 4-Takter, 6 Zylinder, jede mit 60 l Hubraum. Die Schiffsschraube sitzt direkt auf der Kurbelwelle, Durchmesser der Welle ca. 40 cm, Durchmesser der Schraube 6,70 m.
    Interessante Konsequenz der starken Integration der Maschine in das Schiff: manchmal gibt es Kurbelwellenexplosionen und da die das Potential haben, die Welle oder das Gehäuse irreversibel zu schädigen gibt es Explosionsklappen, die in so einem Fall aufgehen und den Druck ablassen, bevor eine ernsthafte Schädigung eintritt!
    Danach ist dann wohl Putzen angesagt...
    Ab dem Nachmittag wird geladen, die weißen Fischcontainer kommen erst später - bin gespannt, ab wann man es riecht😁. Auslaufen soll gegen Mitternacht sein schade, weil inzwischen die Sonne rauskam und es sicher schön gewesen wäre, bei Tageslicht an der Küste entlang zu fahren.
    Nachdem 3 Stunden Pause war, geht's um kurz vor 22 Uhr weiter mit laden. Das schwindende Licht ist mal wieder wunderschön.
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  • Stormy weather

    4 października 2024, Nordatlantik ⋅ 🌧 11 °C

    Der Capt'n sagte, es wird stürmisch... und es wurde stürmisch. Nicht direkt als wir so one hundred ablegen und aus der Reykjaviker Bucht fahren. Auch nicht beim Frühstück, wo wir wohl noch im Windschatten Island's sind. Aber dann, so gegen 10 Uhr wirds doch recht bewegt. Und je höher im Schiff man ist desto mehr. Natürlich. Hoch und runter und gleichzeitig links und rechts, dass es eine wahre Freude ist😊😝. Manchmal sicher 30° Schräglage und die Gischt fegt immer wieder über das Vordeck, so dass die Ladung kurz nicht mehr sichtbar ist.
    In der Kammer will ich etwas aus einem Oberschrank holen, als es - unerwartet - rechts runter geht. Naja, der Kampf mit dem Stuhl, der partout nicht ausweichen wollte, war kurz. Jetzt brauchts einen Neuen.
    Dass Mittagessen ist schon sportlich, es gibt auch keine Getränke mehr. Es sind auch nur Jane und ich da, Ellen lässt sich weder beim Frühstück noch mittags blicken. Wir bringen Ihr ein sandwich hoch, sie öffnet und ist ok.
    Jürgen, der Chefingenieur zeigt uns den Sportraum. Nix erwähnenswertes, außer dass er noch eine Etage tiefer liegt als das Poopdeck und ein Bullauge hat. Hier ist man fast auf gleicher Höhe mit den Wellen. Starker Ausblick.
    Wir fahren senkrecht zum Sturm, so dass der Capt'n hofft, dass wir gegen 8, 9 Uhr das Gröbste hinter uns haben.
    Haben wir auch. Nachdem Jane und ich in nahezu olympiabewerbungsreifer Teamarbeit zwei Tassen löslichen Kaffees zubereitet ("heavy-storm-coffee-prep") und genossen haben (es ging nix daneben. Echt), wird es spürbar ruhiger und der 1st officer auf der Brücke meint lakonisch:" summer is back". Ja, naja. Aber der Wind ist fast ganz weg und es kommt sogar die Sonne noch raus. Also, diese Farben bei Sonnenuntergang auf See... aber ich glaube, das habe ich schon angemerkt.
    Ach ja: Seekrank is bei mir nicht, heute bin ich einmal mehr froh darüber.
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  • Nebeltrübes Eineinhalberlei

    5 października 2024, Nordatlantik ⋅ 🌧 12 °C

    Die See ist heute morgen relativ (im Vergleich zu gestern morgen) ruhig. Das beste: Es gibt wieder Kaffee zum Frühstück. Yes!! Auch Ellen erscheint wieder (Rinus kommt seit Tagen nicht mehr zum Frühstück, ist ihm zu früh und er isst wohl sowieso nicht so viel. Das meiste scheint er zu trinken), sie hat die rauhe See ganz gut überstanden. Mit Jane - sie ist Übersetzerin holländisch- englisch und arbeitete im holländischen Außenministerium - unterhalte ich mich wieder mal über die Welt im allgemeinen und besonderen, um halb zehn gehen wir wieder auf Brücke. Die Uhr sagt, es ist hell draußen, aber es gibt nur 2 Farbtöne - eigentlich nur 1 1/2: das grau des Wassers und eine Schattierung heller das grau der Wolken bzw. des Nebels. Wir sind auf der Länge der Farör Inseln, aber deutlich südlich.
    Nach Mittag fängt es langsam an aufzuklaren, so gegen vier Uhr ist gute Sicht und ruhige See, am Horizont tauchen im Norden erste Ausläufer der Orkneys und im Süden Schottland auf. Um twenty hundred sind wir durch den Pentland Firth durch und wieder in der Nordsee.
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  • Zurück nach Rotterdam

    6 października 2024, Nordsee ⋅ 🌬 13 °C

    Letzter Tag auf See. Nordsee. Grade ist das Meer ca. 70 m tief und obwohl man kein Land sieht - wie sind ungefähr auf der Höhe von Teesport - fühlt es sich nicht wirklich an wie hohe See. Atlantik war irgendwie anders.
    Aber das Wetter ist ganz ok, Seegang vernachlässigbar und wir saßen sowieso wieder über 2 Stunden beim Frühstück. Kurz stoppte die Maschine, nachher hieß es nur, man musste was fixen, was bei laufender Maschine nicht geht...
    So, grade jetzt, 10.30 Uhr, geht der Alarm wieder los und die Maschine stoppt schon wieder. Nach einer halben Stunde kommt die Meldung vom Chefingenieur: max. Halbe Kraft... Um halb zwölf kommt der Chefingenieur auf die Brücke und der Capt'n sagt bestimmt: " leave the bridge". Er sah die ganze Zeit schon etwas besorgt aus und natürlich verzögert sich die Ankunft in Rotterdam immer mehr und die Beschickung des Fischmarkts ist gefährdet. ETA ist jetzt schon Montag morgen, 2.30 Uhr. Und jetzt müssen sie wohl mit der Company telefonieren. Aber die schicken jetzt auch kein "special repair service team" mit dem Heli und so tuckern wir halt eher gemütlich gen Rotterdam, vorbei an Bohrinseln und Windkraftparks. Offensichtlich konnte der Schaden dann doch mit Bordmitteln repariert werden, der Chefingenieur sagt später, seit 14 Uhr laufen wir wieder volle Kraft.
    Nach dem letzten Dinner noch eine "Schicht" auf der Brücke. Man merkt, dass es aufs Festland zugeht, die Schiffe mehren sich. Es wird jetzt auch früher dunkel (der Bordzeiteffekt ist dahin) und die "Meerschau" driftet in eine physikalisch-philosophische Diskussion mit Jane ab. Auch gut. Dann ein letztes Kielwasserphoto und zurück in die Kammer für die letzte Nacht in der Koje.
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  • Von Bord

    7 października 2024, Holandia ⋅ ⛅ 14 °C

    Gibt nicht mehr viel zu erzählen. Irgendwann nachts am gleichen Liegeplatz wieder fest gemacht. Ein letztes "Eier mit Speck", serviert von unserem immer aufmerksamen Steward Jason, dann den Rest packen, um 10 Uhr kommt der Fahrer, der uns zu unseren Autos bringt. Czytaj więcej

    Koniec wyprawy
    7 października 2024