Satellite
Show on map
  • Day 4

    Ein Berg, zwei Frauen

    December 17, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 28 °C

    Niemand wusste, was der heutige Tag für uns bereithalten würde. Wir erwachten um 7:30 Uhr, und während ich emsig versuchte, die ersten Zeilen des nächsten Kapitels unserer abenteuerlichen Reise zu vollenden, damit meine Online-Community am nächsten Morgen in die Geschichte eintauchen konnte, saß Zusi entspannt auf dem Balkon und rauchte. Ihr ständiger Tabakkonsum bereitete mir Sorgen, vielleicht sollte ich ihr stattdessen ein Buch in die Hand drücken, dachte ich schmunzelnd.

    Nachdem ich endlich den Druck von meinen Schultern abgeschüttelt hatte, als das neue Kapitel hochgeladen war, war ich bereit, den Tag zu beginnen. Zusi kümmerte sich heldenhaft um unsere von Schweiß, Dreck und gelegentlichem Urin verschmutzte Kleidung. Ja, wir waren echte Abenteurerinnen, und diese Flecken waren wie Trophäen!

    Währendessen bereitete ich das Frühstück zu, und wie am Vortag achtete ich akribisch auf die regionale und saisonale Zubereitung. Wir genossen köstlichen Kaffee, der uns die nötige Energie verlieh, um den bevorstehenden Herausforderungen ins Auge zu blicken. Und unser Frühstück? Nun, es war so frisch und lecker, dass es selbst zusi zum Lächeln brachte!

    Gestärkt mit einem Proteinriegel und jeweils einem Liter Wasser begannen wir unseren Tag. Die kurze Autofahrt endete schnell, und wir begannen zu Fuß durch das dichte Dickicht der Mangroven von Mauritius zu wandern. Unser Ziel: der Gipfel des höchsten Berges von Mauritius, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Bewertungen hatten uns gewarnt - dieser Aufstieg könnte einer Bergbesteigung ohne Sicherung gleichen. Aber wir waren zwei mutige Frauen, naiv vielleicht, aber immer hungrig nach Abenteuern!

    Die Wanderung begann im dichten Mangrovenwald. An einem kleinen Häuschen, in dem ein Mitarbeiter des Naturschutzparks saß, mussten wir uns in eine Liste eintragen. Offensichtlich wollten sie sicherstellen, dass alle Wanderer*innen lebend wieder hinunterkamen. Das hätte ein Warnsignal sein sollen, aber hey, Abenteurerinnen wie wir denken nicht so weit!

    Dann begannen die steilen Anstiege. Die Sonne brannte, als ob sie selbst etwas zu beweisen hätte, und meine bereits am Vortag verbrannten Waden hatten keine Freude daran. Kopfbedeckungen? Pah, wer braucht die schon? Wir liebten schließlich die Herausforderung.

    Wir wanderten den Berg hinauf, immer steiler und steiniger wurde der Weg. Bis zu dem Punkt, an dem große Schilder mit "DANGEROUS!!!" in Großbuchstaben schrien. Aber wir waren entschlossen und unerschrocken, so dass wir weitergingen. In der Ferne sahen wir bereits Menschen, die an einer fast senkrechten Steinwand ohne Sicherheitsausrüstung nach oben kletterten. Zusi überlegte, ob sie es schaffen würde, aber mein Ehrgeiz war geweckt - ich wollte dem Berg zeigen, wer die Chefin der Berge ist!

    Bewaffnet mit unseren begrenzten Habseligkeiten und einer Handvoll Nahrungsmitteln setzten wir unseren Aufstieg fort. Doch schon bald stellten wir fest, dass wir unterschiedliche Tempi bevorzugten. Also beschleunigte ich ein wenig und wartete oben auf Zusi. Sie erzählte mir später, dass sie beinahe geweint hätte und von einer fremden Frau angesprochen wurde, die fragte, ob sie Hilfe bräuchte.

    Mutig wie ich war, ließ ich sie allein weitergehen, denn sie sollte ihre eigenen Abenteuer erleben. Als wir schließlich beide den Gipfel erreichten, waren wir völlig erschöpft. Die Hitze hatte uns geplagt, die Sonne uns gebraten, aber wir hatten es geschafft. Wir hatten den gefährlichen Aufstieg bezwungen, und das fühlte sich an wie eine Heldentat.

    Während wir den Berg hinabstiegen, dachten wir an die vielen Abenteurer, die immer noch auf dem Weg nach oben waren. Wie würden sie diese Herausforderung meistern? Es war schwer vorstellbar. Wir drückten einander die Hände und beteten still für ihre sichere Rückkehr.

    Auf dem Heimweg bewunderten wir die atemberaubende Umgebung, als der Verkehr plötzlich zum Erliegen kam. Eine Frau stieg aus dem Auto vor uns aus, mitten auf der Straße. Sie übergab sich, als ob sie einen Brunnen in ihrem Magen hatte. Ihre Wangen blähten sich, und wir schauten fasziniert zu, wie sie sich von einer plötzlichen Quelle zu erholen schien. Dann ging sie einfach weiter, und ihre Begleiter folgten ihr, als sei nichts geschehen. Mauritius hatte uns wieder einmal mit seiner einzigartigen Kultur überrascht.

    Endlich kehrten wir in unsere Unterkunft zurück. Wir duschten und pflegten unsere sonnenverbrannte Haut. Nach einer weiteren Runde Phase 10 (natürlich gewann ich dieses Mal!) und einem Liter Kaffee mit Snacks trieb uns der Hunger in die wilden kulinarischen Abenteuer unserer Wahlheimat.

    Doch bevor wir aufbrachen, trafen wir STEFANO, dem faszinierenden Einheimischen, von dem ihr bereits gehört habt. Zusi fasste all ihren Mut zusammen und sprach ihn auf unser Müllproblem an.
    Dialog zwischen Zusi und Stefano:

    Zusi: "Stefano, wir haben ein kleines Müllproblem. Die Entsorgung hier ist etwas knifflig."

    Stefano, mit einem Augenzwinkern: "Aber sagt man nicht, dass des einen Müll des anderen Schatz sein kann? Vielleicht sollte ich mir mal genauer ansehen, was ihr da habt."

    Zusi, lachend: "Oh, Stefano, du machst sogar Müllentsorgung sexy."

    Stefano, mit einem frechen Grinsen: "Nichts ist zu heiß für Mauritius, meine Damen. Übrigens, hier ist etwas für dich."

    Stefano steckte Zusi einen handgeschriebenen Liebesbrief zu.

    Stefanos Liebesbrief an Zusi:

    "Meine liebste Zusi,

    Ich kann mir ein Leben an deiner Seite vorstellen, voller aufregender Abenteuer und unvergesslicher Momente. Wir könnten die Welt erkunden, zusammen Berge erklimmen und die Geheimnisse der Natur enthüllen.

    Und übrigens, ich fand es total süß, wie du dich eingenässt hast.

    Ich freue mich auf viele Abenteuer mit dir, meine mutige und liebenswerte Zusi.

    Mit all meiner Zuneigung,
    Stefano"

    Auch wenn Zusi sich schwer tat, die Gedanken an das aufregende Gespräch mit Stefano loszulassen und seine romantische Geste zu genießen, war der Hunger letztendlich stärker als jede andere Emotion.

    Mit leichter Sorge überlegten wir, ob auch wir uns morgen bei unserem noch geheimen Ausflug so verhalten würden wie die Frau, die sich vor unserem Auto übergeben hatte. Es schien hier in Mauritius zumindest ein gewöhnliches Ereignis zu sein.

    Dennoch fanden wir schließlich ein kleines, heruntergekommenes Bistro. Dort aßen wir köstliche einheimische Nudeln, verschlangen sie förmlich und fuhren dann wieder zu unserer Unterkunft zurück. Wir fragten uns immer noch, was die Frau wohl gegessen hatte, aber das war ein Abenteuer für einen anderen Tag.

    Und so endete ein weiterer unvergesslicher Tag auf Mauritius, wo Abenteuer und Überraschungen an jeder Ecke auf uns warteten. Denn in diesem exotischen Paradies war selbst der Alltag ein wahres Abenteuer.
    Read more