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  • Day 11

    Jabal Al Akdhar und die Wüste

    January 6, 2020 in Oman ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach unserer lauen Nacht im Wadi Damm fahren wir heute gut 1300 Höhenmeter nach oben und besuchen das Jabal Al Akdhar Gebirge mit dem Sayq Plateau. Vorab haben wir von einigen Leute, im Internet und in unserem Reiseführer verschiedene Meinungen zu der Gegend gehört. Die einen Quellen sagen, es sei eines der schönsten Gebiete im Oman, mit mediterranem Klima, Obstplantagen, vielen kleinen interessanten Dörfern, tollen Wanderungen und den gastfreundlichsten Omanis in diesem eh schon so außerordentlich gastfreundlichen Land. Aber uns ist auch zu Ohren gekommen, dass die Region zubetoniert wird mit einem Hotel oder Ferienhaus neben dem nächsten und zu einer einzigen Baustelle verkommen ist. Wir versuchen trotzdem unser Glück. 🤞
    Dass wir die zu bewältigenden 1300 Höhenmeter auf einer breit ausgebauten brandneuen Teerstraße mit Touristen-Infocenter hinter uns lassen, gibt schon mal wenig Hoffnung, oben auf Ursprünglichkeit zu treffen. Und tatsächlich: das ganze Sayq-Plateau oben auf dem Jabal Al Akdhar ist eine Baustelle. Vergleicht man die Satellitenbilder in unserem Reiseführer, die weitgehend unverbaute Ebene mit kleinen Dörfern an Hängen zeigen, mit den ganzen Häusern, die mittlerweile hier hochgezogen wurden, reibt man sich fast ungläubig die Augen. 😧
    Wir ändern kurzfristig unseren Plan und anstatt mehrere alte Orte (die es so eh nicht mehr zu geben scheint) abzuwandern, nehmen wir uns etwas mehr Zeit für die Suche eines Platzes zum Übernachten. Und Gott sei Dank finden wir doch eine Gegend ganz ohne Bagger und Rohbauten. In einer kleinen Senke, neben einem uralten Baum schlagen wir unser Lager auf, Grillen und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. 😌

    Wo gibt’s noch mehr Ruhe und Abgeschiedenheit? Genau: in der Wüste! Somit geht’s für uns am nächsten Tag in die Sharqiya Sands oder Rimal al Wahiba, das 90 km breite und 200 km lange Dünengebiet im Osten des Omans. Wir haben eine Nacht im Desert Nights Camp gebucht, einer Art Hotelresort mitten in der Wüste mit an Beduinenzeltern angelehnten Bungalows. Quasi Wüste light in bequem und edel. 😬 Darf auch mal sein.
    Ca. 6 Kilometer fahren wir mit unserem Auto bis zum Camp. Da ist es wieder: Pits off-road Grinsen, wenn der Wagen auf der Sandpiste zu schwimmen beginnt. 😂 Nachdem wir unser „Beduinenzelt“ beziehen und den ersten Alkohol auf unserer Reise trinken (ja, ihr lest richtig: erster Alkohol an Tag 10 ☝️ Detox Dank Islam 🤣), wandern wir die ersten Dünen nach oben. Der Sand ist fein und angenehm warm und sogar ein kleiner Skarabäus krabbelt uns über die Zehen.
    Zum Sonnenuntergang bringt uns ein Jeep des Hotels dann auf eine andere Düne und wir bekommen einen Vorgeschmack, wie viel Spaß das Brettern über die Sandberge machen kann. Ach ja, der Sonnenuntergang war natürlich auch wunderschön. 😉
    Am nächsten Morgen darf Pit dann zwar nicht selbst ans Steuer, aber wir haben einen Heidenspaß beim Dune Bashing mit einem Fahrer des Hotels. Was das ist? Wildes Rumheizen mit dem Jeep auf den Dünen! Steile Anstiege, rutschige Abfahrten, Kurven, dass der Sand hoch aufspritzt und man denkt, man kippt gleich zur Seite weg. Klingt nach einem Männer-Auto-Testosteron-Ding... ist es auch irgendwie... aber es war soooo eine Gaudi!
    Zum Runterkommen wackeln wir dann noch 10 Minuten auf einem Kamel -äh um genau zu sein Dromedar- vor unserem Camp herum. Die Tiere sind riesig und das Aufstehen und Reiten ist eine wacklige Angelegenheit, aber spätestens jetzt fühlen wir uns ein bisschen wie echte Araber. 😉
    Unsere knappen 24 Stunden in dieser Region des Omans waren Wüste light. Leider fehlt die Zeit um auf eigene Faust weiter in diese unwirtliche und trotzdem bezaubernde Gegend vorzudringen. Aber wir schwören uns: sie hat uns bestimmt nicht das letzte Mal gesehen!
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