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  • Day 15

    Im Zoo von Amman

    November 15, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    Ohrenstöpsel und Musik auf den Ohren haben nicht mehr geholfen, mein Bettnachbar hat mit 85 Dezibel Höchstwert die 1. Etage des Moab Land Hotels beben lassen. Aus Spaß habe ich tatsächlich den Dezibelwert mit dem Smartphone aus 1,5 Meter Entfernung gemessen. Zum Vergleich, ein vorbeifahrender Lastwagen wird mit etwa 90 Dezibel angegeben. Mir war nicht klar, dass man so laut schnarchen kann. Entsprechend müde stieg ich nach dem morgendlichen Kaffee ans Steuer unseres Mietwagens.

    Unser erstes Ziel war der Zoo in Amman. Laut Aussage des Zoodirektors einer der Besten des Landes, und einer von zweien, soviel ich nachgelesen habe. Der Standard der Käfige entspricht denen in Deutschland vor rund 40 Jahren und innerhalb von 500 Metern Durchmesser, größer ist der Zoo nämlich nicht, reihen sich Käfig an Käfig. Da es keine staatliche Unterstützung gibt, handelt es sich gleichzeitig auch um einen kleinen Freizeitpark, vermutlich um mehr Gäste anzulocken. Das bedeutet aber auch, das lautstarke Musik dauerhaft das Gelände beschallt. Die Tiere sind allerdings schon abgestumpft, sodass ein als Bär verkleidetes Zoo-Maskottchen an den Gitterstäben vorbei rennt und Löwen und Tiger „ärgert“, um für die Kinder überhaupt noch eine Reaktion bei den Tieren hervorzurufen.

    Das Wissen, dass mit Heinz ein ehemaliger Zoowärter aus Deutschland zu Besuch ist, rief den Direktor auf den Plan der uns empfing und uns gleich anbot, etwas näher an den Löwenkäfig zu gehen. Er selbst führte ins dann ohne Gitterstäbe vor, wie man die Tiere füttert.

    Er ist stolz auf seinen Zoo, den er außerdem vergrößern und verbessern will. Hoffen wir es. Der Zoo, so sagt er, ist einer der wenigen, den es Kindergarten und Schülern ermöglicht sich überhaupt über die Tierwelt zu informieren. Über die Haltungsbedingungen und das pflegerische Können möchte ich mich nicht weiter äußern. Nur soviel, es wird offen ausgesprochen, dass man sich wissen durch das Schauen von Naturdokumentation irgendwie aneignet. Dennoch hier ein paar Eindrücke.

    Im Anschluss an den Zoobesuch wollten wir heute zur Baptism Side, der Taufstelle von Jesus. Es handelt sich um einen Wallfahrtsort direkt am Jordan, der Grenze zwischen Israel und Jordanien. Nach der rund 40 minütigen Fahrt erreichten wir den Ankunftsort. Leider ist es nicht möglich mit dem Mietwagen bis an das Grenzgebiet Jordan zu fahren, so dass man zwölf JD (15 EUR) pro Person bezahlen muss. Da wir uns durch das Abfüllen von Wasser aus der Mosesquelle vor einigen Tagen schon Gott näher als zuvor fühlten, schenkten wir uns diese Kosten und fuhren über eine tolle Strecke zum Mount Nebu und bogen rechts und links in die kleine Straßen ab, um noch einmal die karge Steinwüstenlandschaft einzusaugen.

    Den Abend ließen wir im Ayola Restaurant ausklingen und zogen Resümee aus den letzten Tagen, denn der Urlaub neigte sich dem Ende zu.
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