Satellite
Show on map
  • Day 8

    Inselhopping und Schnorcheltour

    January 23, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach dem Frühstück machten wir uns um 9 Uhr auf zur Hafenstadt Ban Bao. Eine halbe Stunde später legte das Boot ab. Wir befanden uns auf einem Schnorchelausflug und einem kleinen und kurzen Inselhopping-Trip. Anders als befürchtet, handelte es sich nicht um ein Partyboot und es war oben an Deck sogar erschreckend leer. Denn wir teilten uns nur mit rund zehn weiteren Gästen das Oberdeck.

    Gegen 11 Uhr erreichten wir den ersten Schnorchel-Stopp an einer kleinen vorgelagerten Insel namens Ko Yak und stürzten uns mit den anderen Gästen ins Meer. Ja, Fischchen und anderes Getier waren zu sehen, aber es war unspektakulär und nicht vergleichbar mit dem roten Meer, in dessen Korallenvielfalt ich mich im letzten Jahr tummelte. Zumindest galt dies für diesen und auch allen weiteren Stopps des Tages. Und so konzentrierten wir uns lieber auf die Beobachtung einer ganz besonderen Gattung im Wasser: Koreaner! Trotz Warnung und auf Grund fehlender körperlicher Koordinationsfähigkeiten, kam es wie es kommen musste. Trotz eindringlicher Hinweise Korallen und Gestein nicht zu betreten, trat der Erste nach ein paar Minuten in einem Seeigel. Der Tag für ihn war gelaufen. Nicht besser ging es seinen Landsleuten, denen trotz Schwimmweste Panikattacken überkamen und wir schon beinahe beim Ertrinkungstod zuschauen mussten. Für die Guides war also allerhand zu tun und zum Teil zogen die ihre Sprösslinge, gelagert auf Schichten von Rettungswesten, durch das Wasser. Schmunzelnd, teilweise aber auch entsetzt, beobachteten wir die Schwimmkünste und uns war klar, das K in Koreaner ist bei uns besser bekannt als “Körperklaus”. Nicht dass das falsch rüberkommt, ich mag Koreaner, aber müssen sie sich immer so in Gefahr bringen?

    Den zweiten Stopp machten wir nur ein paar Minuten später an der Südspitze des Nationalparks Ko Rang, gelegen an einer wunderschönen Bucht mit einem kleinen Strand. Auch Melli ging bewaffnet mit Schnorchel ins Wasser und wir erkundeten die Bucht. Im Anschluss ging es dann noch weiter an eine vorgelagerte Insel von Ko Yak und zum Schluss auf die Trauminsel Ko Wai.

    Ein Strand wie aus dem Bilderbuch, nicht umsonst gehört dieser zu den schönsten Stränden der Welt. An dieser Stelle könnte ich behaupten, dass die Suche nach einem Altersdomizil an diesem Ort endete. Aber wer weiß, die Welt ist schön und verändert sich!

    Um 16.30 Uhr endet unser Trip und nach einer kurzen Erfrischung im Little Eden, schlenderten wir zum Abendessen in eine der zahlreichen Strassenrestaurants. “May we have an ashtray, please” – “Ashtray? No problem… and do you want weed?”. Statt Weed bestellten wir Chicken Satay und zwei Chang Beer. Ersteres stieg wohl auch dem Haushund in die Nase, der uns bis auf weiteres mit bettelnden Augen ansah und sich im Anschluss nebenan zur Ruhe legte. Wir sind zurück im Joy Cottage, lernen dort Kathi kennen, die Ehefrau des Besitzers der Bar.

    Vor zwei Jahren hat sie den gebürtigen Thai geheiratet. Kathi selbst kommt gebürtig aus Meck-Pomm, wohnte lange direkt an der Reeperbahn in St. Pauli, Hamburg. Hier auf Koh Chang kümmert sie sich neben den Angestellten, die wie viele andere aus Kambodscha kommen, viel um den Tierschutz und versorgt Strassenhunde mit Essen und organisiert Impfungen und Sterilisationen. Man könnte meinen, sie wohnt hier im Paradies, aber natürlich ist auch hier Alltag eben Alltag. Sie erzählt uns vom Leben der Kambodschaner und davon, wie viele hier von den Thais wie Sklaven in lagerähnlichen Unterkünften gehalten werden. Ihre Pässe werden beschlagnahmt und sie müssen für einen Hungerlohn arbeiten. Wir sind berührt und ich greife etwas in der Geschichte vor – Melli packte nämlich noch am nächsten Tag ein paar ihrer Kleidungsstücke und Cremes zusammen und spendete sie dem Joy Cottage und damit den Angestellten der Bar. Kathi bittet offen um Spenden und erzählt ganz ehrlich, dass ihre Angestellten zwar gut bei ihr leben, aber sie ihnen gerne mehr zahlen würde. Denn fast ihr ganzes Gehalt schicken diese zu ihrem Familien in die Heimat. Ihr eigenes Ziel ist es, während der Regenzeit selbst in Deutschland zu arbeiten und Geld mit nach Kambodscha zu nehmen, um ihre Angestellten und die Familien zu unterstützen. Und Kathi betont deutlich, dass sie und ihr Geschäft davon ebenfalls profitieren, denn ihre Angestellten danken ihr es wiederum mit guter Arbeit und einem guten Arbeitsklima.

    So bekamen wir interessante Einblicken in ihre „Welt“ und ein paar Drinks und Garlic Bread später verabschiedeten wir uns mit den Worten „bis morgen“.
    Read more