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  • Day 12

    Verve Beach Club & Coco Beach

    May 7, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Mit dem Roller fahre ich erst zu einem kleinem Hindu-Tempel (Batu Bolong, schön am Meer gelegen) und lande danach im Verve Beach Club - man gönnt sich ja sonst nichts. Abseits der Hauptstraße hinter einem Palmenhain, Lounge-Musik, sehr leer - nur zwei westliche Familien, eine davon mit indonesischer Nanny. Preise gut doppelt so hoch wie anderswo. Für Avocado-Gemüse-Sandwich, Kokos-Papaya-Saft und Wasser zahle ich 8,70 € inkl. großzügigem Trinkgeld.
    Fahre mit meinem Roller die kurvige, hügelige Küstenstraße wieder etwas zurück und komme zum Coco Beach. Einfache, traumhafte schöne Bambuspavillons, Kokosnuss, Blick auf das tosende Meer.
    Lombok gibt sich echt Mühe, mich zu überzeugen, aber so richtig ist es (noch) nicht meins --- gerade als ich diese Worte schreibe, kommt der Armbandverkäufer wieder vorbei, mit dem ich mich vorhin schon ganz kurz unterhalten habe. Diesmal will er mir nichts verkaufen, sondern setzt sich zu mir und wir schwatzen ein bisschen. Ich erfahre, dass aktuell echt wenig los ist, aber im Juli und August mehr Touristen kommen. Das ist besser für ihn. Immer wenn er ein bisschen Geld verdient hat, bringt er es zur Bank ("also 5.000, 10.000, every little bit help") auf das Konto, mit dem er die Uni für seinen ältesten Sohn finanziert. Der hat grade die 12. Klasse gut fertig gemacht und studiert dann Englisch, "to get good job in hotel". Seine anderen Kinder sind 10, 6 und 4. "I'm so happy my son go university. I cannot go. When I 10, my mum dead. When 11, father dead. Want to go school but no possible. So good now for my son." Ein lieber alter Mann, der natürlich so eine Story auspackt, um Geld zu bekommen. Ist aber auch ok, dass ich ihm nichts gebe, glaube ich zumindest. Und er heißt Sugarman! "Short is Man, but real is Sugarman." Ha! Mache gleich mal den wunderbaren Soundtrack zum Film "Searching for Sugarman" an. Er wünscht mir alles Gute und trottet davon.
    Ok ok, hier ist es auch echt schön. Nicht nur auf Bali. Die Leute sind ein bisschen weniger am Dauer-Lächeln, aber das ist ja auch ihr gutes Recht. Trotzdem wunderbar. Ich fühle mich nur etwas unwohl mit dem Wissen, dass es im muslimischen Lombok nicht gern gesehen ist, wenn Frauen zu freizügig sind. Habe heute extra eine lange Hose an und ein Top, das die Schultern bedeckt - bin damit trotzdem noch am nackigsten von allen. Die Frauen haben alle mindestens halblange T-Shirts an, viele sind langärmelig, einige mit Kopftuch. Bitte nicht vergessen - hier sind 32 Grad. Von morgens um neun bis Mitternacht. Gestern mit Kelly am Strand waren wir die einzigen im Bikini. Die local Frauen baden bedeckt. Die Blicke sind mir unangenehm, obwohl sie nicht strafend oder fordernd sind. Man wird einfach nur angeschaut. Bin ja auch einen Kopf größer als alle. Ich glaube, weil ich nicht so recht weiß, wie ich mich hier verhalte, hadere ich noch ein wenig mit der Insel. Ubud hat sich sofort wie ein Zuhause angefühlt, hier bin ich Fremde. Hat Reisen aber so an sich, ne?! Daher - ich trinke jetzt meinem Heiltee aus (Trenawak oder so, mit Ingwer und gut fürs Immunsystem) und fahre dann weiter.
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