• Belém - Kolonialflair und Armut

    7. huhtikuuta, Brasilia ⋅ 🌧 28 °C

    Nach unserem kurzen Aufenthalt in Brasília ging es am Morgen weiter nach Belém, dem Tor zum Amazonas. Bevor wir am Abend an Bord unseres Flussschiffs gehen, nutzen wir die Zeit, um diese lebendige Stadt am Rand des Regenwaldes zu entdecken. Für den Tag haben wir uns ein Hotel genommen – ideal als Basis für unseren kleinen Stadtspaziergang.

    Belém wirkt sofort anders: feuchtwarme Luft, lebendige Straßen, laute Stimmen, überall improvisierte Marktstände, Kolonialbauten, der Geruch von Fisch, Gewürzen und frittiertem Essen. Der Ver-o-Peso-Markt ist das Zentrum des Geschehens – laut, chaotisch, aber faszinierend. Zwischen getrocknetem Fisch, Maniok, Gewürzen und Obst türmen sich die Waren. Männer hacken mit Macheten Nüsse auf, Frauen verkaufen frisch frittierte Snacks, Kinder rufen durcheinander.

    An der Uferpromenade gönnen wir uns ein typisches Mittagessen: eine große Platte mit Fleisch, Fisch, Reis, Bohnen und natürlich Farofa – rustikal, sättigend, ehrlich. Dazu gibt’s Guaraná in Plastikbechern und viel Gesprächsstoff mit den Menschen am Nebentisch.

    Die Altstadt zeigt noch viel vom einstigen Reichtum aus der Kautschuk-Zeit: farbige Hausfassaden, Kirchen, Paläste – etwas verwittert, aber voller Geschichte. Die Festung Forte do Presépio mit Blick aufs Wasser ist eine der ältesten Anlagen der Stadt und erinnert an die portugiesische Kolonialzeit. Direkt daneben ruhen kleine Fischerboote im braunen Wasser – zwei Welten, die hier ganz selbstverständlich zusammengehören.

    Der Nachmittag vergeht schnell. Noch ein letzter Blick auf den Uhrturm, der über den Hafen wacht, ein Abstecher zur weißen Kathedrale, dann zurück zum Hotel. Jetzt heißt es: Taschen packen. Heute Abend gehen wir an Bord – die große Reise auf dem Amazonas beginnt.
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