• Schlammvulkane

    30 mei, Azerbeidzjan ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute Morgen begann unser Abenteuer mit einer holprigen, aber charmanten Fahrt durch die trockene Landschaft Aserbaidschans. Ein Fahrer holte uns pünktlich mit seinem Kia vom Hotel ab und brachte uns Richtung Süden – unser Ziel: der Gobustan Nationalpark, bekannt für seine faszinierenden Schlammvulkane.

    Was uns dort erwartete, übertraf tatsächlich alle Erwartungen. Mitten in einer staubigen, fast surrealen Wüstenlandschaft tauchten plötzlich merkwürdige kleine Hügel auf, aus deren Gipfeln es geheimnisvoll blubberte und gluckerte. Die Luft war trocken, die Sonne brannte, und überall roch es ein wenig nach Schwefel und Erde.

    Unser Guide erklärte uns, dass es sich hierbei nicht um „echte“ Vulkane handelt – also keine Lava und kein Feuer –, sondern um Schlammvulkane, die durch aufsteigende Gase aus tiefen Erdschichten entstehen. Aserbaidschan beherbergt über die Hälfte aller bekannten Schlammvulkane der Welt – mehr als 400 an der Zahl! Sie sind Teil des geologischen Erbes der Region und stehen sogar unter dem Schutz der UNESCO.

    Das Highlight war definitiv der Moment, als unser Guide eine der kleinen Blasen vorsichtig anzündete – plötzlich züngelten kleine Flammen über die Oberfläche. Ein bisschen unheimlich, aber auch absolut faszinierend! Der brennbare Gasausstoß (meist Methan) ist ein sichtbarer Beweis für die enormen Erdöl- und Erdgasvorkommen unter unseren Füßen.

    Und genau das macht Aserbaidschan so besonders: Das Land liegt auf einem der ältesten Erdölfördergebiete der Welt. Schon im 19. Jahrhundert wurde hier industriell Öl gefördert – lange bevor der Nahe Osten zum Zentrum der Erdölproduktion wurde. Selbst Marco Polo erwähnte in seinen Aufzeichnungen die „brennenden Quellen“ des Landes. Kein Wunder also, dass hier buchstäblich an allen Ecken die Erde brodelt und flackert.
    Meer informatie