• Wallfahrtskapelle Letzenberg

    November 9 in Germany ⋅ 🌧 8 °C

    Jetzt geht es los – wir sind wieder unterwegs! Am Sonntagmorgen haben wir uns auf den Weg Richtung Antwerpen gemacht. Nach ein paar Stunden Fahrt wollten wir uns kurz die Füße vertreten und sind bei Malsch von der Autobahn abgefahren. Über dem Ort lag dichter Nebel, und schon vom Parkplatz aus sah man kaum ein paar Meter weit. Trotzdem sind wir den kleinen Pfad hinaufgelaufen, durch die Weinberge, vorbei an kahlen Reben, deren letzte gelbe Blätter im Dunst hingen.

    Nach zwanzig Minuten tauchte sie dann plötzlich aus dem Nebel auf – die Wallfahrtskapelle Letzenberg. Ein wunderschönes, fast märchenhaftes Gebäude mit einem bunt glasierten Ziegeldach, einem achteckigen Turm und feinen gotischen Fenstern. Die Kapelle steht auf einem Hügel über Malsch und wurde ursprünglich 1296 erstmals erwähnt. Die heutige neugotische Version wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut – ganz aus Sandstein, mit bunten Ziermustern und vielen kleinen Details, die man erst sieht, wenn man ganz nah herangeht.

    Früher kamen Pilger hierher, um Maria zu ehren, und bis heute finden regelmäßig Wallfahrten und Prozessionen statt. An diesem Morgen waren wir aber allein. Der Nebel hüllte alles in eine fast mystische Stille, selbst die Glocke war kaum zu erkennen. Tamara ging voraus in ihrem rosa Mantel, ein schöner Kontrast zu dem grauen Licht ringsum.

    Es war einer dieser kurzen, ungeplanten Stopps, die den Tag besonders machen – keine Menschen, kein Lärm, nur der Nebel, die alten Reben und diese kleine Kirche, die seit Jahrhunderten über das Rheintal wacht. Danach ging es wieder zurück zum Auto – und weiter Richtung Trier.
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