• Nanjing

    Oct 18–19 in China ⋅ 🌧 17 °C

    Am Samstag ging es direkt nach der Aufführung nach Nanjing in der Provinz Jiangsu. Die Hauptstadt der Republik China von den 1920ern bis 1949 ist Heimat des Mausoleums von Sun Yat-sen, dem Vater des modernen China, und unser erster Stop. Er war Gründer der Guomindang, der nationalistischen Partei welche am Ende des Bürgerkriegs nach Taiwan floh, aber auch die Kommunistische Partei sieht ihn als eine der Inspirationen für die eigene Gründung.
    Abends ging es dann in eine Altstadt (Laomendong), danach noch in eine Bar und am Ende in eine Karaoke-Bar.

    Der nächste Tag begann mit dem Besuch des Nanjing Massaker Denkmals. Im Dezember 1937 fiel die japanische imperiale Armee in die Stadt ein und verrichtete eines der größten Kriegsverbrechen des zweiten Weltkriegs.
    Im ersten Monat wurden 20.000 Frauen und Kinder vergewaltigt. Zivilisten wurden in Massenaktionen mit Maschinengewehren niedergemäht. Alleine vom 15. bis 17. Dezember starben 20.000 ehemalige chinesische Soldaten, Kinder, Senioren, Frauen und Männer die verdächtigt wurden Soldaten zu sein (hier reichte es oftmals aus eine zu gute Haltung oder Hornhaut an den Fersen zu haben). Die Gewalttaten waren völlig willkürlich. Japanische Soldaten wetteiferten in der Kreativität der Gewalttaten. Besonders beliebt waren Massen-Bayonett Übungen, bei denen vor allem Alte Menschen, Kinder und Babies aufgespießt werden, lebendige Verbrennungen mithilfe von Kerosin, und teilweise das Kochen von lebendigen Menschen. Ein besonders prominenter Fall ist der Wettbewerb zweier japanischer Soldaten darum wer am meisten Menschen enthaupten kann, welcher in einer japanischen Tageszeitung rege begleitet wurde. Insgesamt beliefen siech die Todesopfer am Ende auf 200.000 bis 300.000. (Schätzung des internationalen Kriegsverbrechertribunal für den fernen Osten)

    Ein ganzes Drittel des Museums widmet sich hierbei paradoxerweise 15 Ausländern, die sich weigerten aus der Stadt zu fliehen als die Japaner einfielen und hauptsächlich dafür verantwortlich sind, dass genaue Informationen, Bilder und Filmmaterial zum Massaker existieren. Im Dezember 1937 gründeten diese das International Committee for the Nanking Safety Zone. Unter Leitung des Deutschen John Rabe, welcher in der Niederlassung von Siemens in Nanjing arbeitet, schafften es diese Ausländer Schätzungen zufolge 300.000 Menschen vor dem Tod zu bewahren. Minnie Vautrin, welche ein Mädchencollege betrieb, ist dafür bekannt geworden, 10.000 Frauen und Mädchen in ihrer Schule Unterschlupf gewährt zu haben, während sie sich zu jedem Zeitpunkt gehen die Japaner stellte. Sie verstarb zwar bereits vor Ende des Kriegs, ihr Tagebuch war jedoch zielführend zur Verurteilung des japanischen Generalstabs, welcher verantwortlich war für das Massaker.

    Danach ging es noch in einen konfuzianischen Tempel und dann wieder nach Shanghai.
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