• Washington DC - Senat und Arlington

    March 19, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Den nächsten Tag (Dienstag) geht es wieder mit der Metro los, diesmal aber zum Arlington Friedhof. Wie besuchen das Grab der Kennedys, das Grabmal des unbekannten Soldaten mit dem Wachwechsel und das Haus von Robert E. Lee, welches hoch über dem Arlington Friedhof thront und einen guten Blick über die Washingtoner Mal bis zu Capitol bietet. Vorbei an einer Beerdigungsfeier, geht es mit der Metro zurück zum Kapitol. Die Sitzung im Senat beginnt um 15 Uhr und der Mann am Ticketschalter meint es sei noch genügend Zeit zum Essen, überhaupt kein Problem. Also gehen wir wieder in die Kantine vom Capitol für ein schnelles Mittagessen. Das hätten wir nicht machen sollen. Als wir danach in den Senat wollen, steht eine lange Menschenschlange davor. Wir müssen ca. 45 Minuten warten, bis wir reinkommen und verpassen so die Rede von Charles Schumer, welche wir nur im Livestream mitverfolgen können. So ein Mist, und wir wollten es doch gerne Live im Senat sehen. Aber es ist noch nicht zu spät. Wir hören die Rede von Senator Moran aus Kansas über die Wichtigkeit der Agroindustrie (vor allem für die Farmer in Kansas), von Deb Fisher aus Nebraska über den Unsinn von E Autos, einen schwer verständlichen Senator der Demokraten. Das Ganze ist anders als erwartet. Im Senatssaal sind lediglich der Vorsitzende, die Sekretäre, die Stenotypisten und die Saalpagen anwesend, sowie der Senator, welcher gerade die Rede von einem Blatt Papier abliest – die Blätter gibt danach jeder an einen der Saalpagen ab. Bei den meisten ohne jegliche rhetorische Fähigkeiten und ohne Zuhörer außer die auf der Publikumstribüne. Danach wird wegen des eigentlichen Anlasses der Sitzung abgestimmt. Es geht um die erste LBTGQ Richterin für das Appellationsgericht. Die Abstimmung ist eröffnet und nun kommen die Senatoren in lockerer Folge einzeln in den Senat. Sie heben entweder den Finger für ‚Yes‘ oder deuten mit den Zeigefinger nach unten für ‚No‘. Wir sehen dabei so interessante Senatoren wie Bernie Sanders oder Ted Cruz, welcher sehr unbeliebt sein soll, wie uns unser texanischer Sitznachbar erklärt. Er könne ihn auch nicht leiden und ebenfalls nicht den anderen texanischen Senator. So weit so gut. Die Abstimmung dauert uns dann doch zu lange und wir verlassen um 18:30 den Senat. Als wir dann in der obligatorischen Garderobe unserer Kamera und die Handys abholen, sehen wir auf dem Bildschirm, dass die Richterin mit 50 zu 47 Stimmen angenommen wurde. Viel Glück der guten Frau. Für uns geht es mit der Metro zurück zu unserem Buschen und wir fallen voller neuer Eindrücke todmüde ins Bett.Read more