Independence Day in Lewistown
4 luglio 2024, Stati Uniti ⋅ ☁️ 18 °C
Kein Bauer hat uns fortgejagt und so fahren wir ohne Frühstück von unserem schönen Stellplatz nach Lewistown. Im Ort müssen wir nur nach dem Pancake-Frühstück der Stadt suchen. In dem Park wo es angekündigt war, findet es nicht statt. Wir fahren um den Park rum und dann durch die Hauptstraße des Städtchens. Die Hauptstraße ist mit unzähligen Flaggen für den Unabhängigkeitstag geschmückt. Und auch das Schild was das Pancake-Frühstück zeigt, finden wir. In einer großen Festhalle wird dies abgehalten. Wir zahlen vorne jeder 10 Dollar und können uns bedienen. Es gibt Pancakes, Würstchen, Rührei und Sirup und Butter. Dazu einen dünnen amerikanischen Kaffee. Wir setzen uns neben ältere Leute, kommen allerdings nicht ins Gespräch, da die Bauer hier in Montana schon abweisender sind. Das Frühstück ist kein Hochgenuß, macht aber satt. Wir haben jetzt noch etwas Zeit bis zur Parade und kehren in ein Café ein um einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Dabei können wir auch nochmal nach Hause telefonieren. Das Wetter ist kühl und regnerisch. Schlecht für die Parade. Thomas holt sich noch eine dickere Jacke und dann gehen wir die Hauptstraße hoch, bis zum Beginn der Parade. Wir reihen uns in die Zuschauer ein und los geht es. Unter Parade verstehen die Amerikaner alle Fahrzeuge des Ortes, welche nacheinander durch die Stadt fahren und die Fahnen schwenken. Vom Feuerwehrfahrzeug angefangen über die Ambulanz, bis hin zu den einzelnen Geschäftsautos und Oldtimern von Privatleuten. Aber auch Gruppen wie das Theater, Schulen oder Bauernverbände ziehen in selbstgebauten Wagen vorbei und werfen Süßigkeiten für Kinder, wie bei uns am Fastnachtsumzug. Das Wetter hat ein Einsehen und klart auf. Die Stimmung ist fröhlich, aber Musik gibt es auf dieser Parade nicht, außer die Blaskapelle zu Beginn und der Sängerin von der Theatergruppe, welche die Nationalhymne und das Lied von Montana trällert. Wir können die ganze Hauptstraße runter schauen und so laufen wir am Ende des Zuges nochmal hinterher. Die Menge verläuft sich, aber im Park soll ja noch Programm geboten werden. Wir laufen dorthin. Viele Menschen sitzen im Park und auf Picknickbänken und essen mitgebrachtes. Am örtlichen Museum gibt es kostenloses Eis. Wir besuchen kurz das Museum und essen ein Eis. Dann schauen wir uns einige ausgestellte Oldtimer an und kommen mit den Leuten ins Gespräch. Sie meinen, es werde heute keine Livemusik und das sonstige Kuchenprogramm stattfinden, da das Wetter heute regnerisch angesagt ist. Nach einem netten Gespräch fahren sie mit ihren Oldtimern schnell nach Hause um den Regen zu entgehen. Uns erwischt er noch auf dem Weg zurück zum Buschen. Wir kehren in eine Brauerei ein, wo es vorhin so gut geduftet hat, müssen aber feststellen, dass diese ab zwei geschlossen hat. Wir können gerade noch ein lokal gebrautes Bier bestellen und setzen uns draußen auf die überdachte Terrasse. Da wird es aber auch mit dem kühlen Bierchen schnell zu kühl. Wir beschließen etwas durch den Park in den Norden der Stadt zu laufen. Doch der Regen treibt uns wieder ins Buschen. Nach dem Schauer laufen wir los und landen im Viehauktionsbereich der Stadt. Hier wird dreimal in der Woche Vieh verkauft. Riesige Gatter und Zäune, in denen normalerweise die Rindviecher verkauft werden. Heute sind nur ein paar vereinzelte Rinder auf der Koppel, welche aus festem Lehmboden besteht und nichts zum Fressen bietet. Daneben gibt es einen fahrenden Wagen, welcher Feuerwerkskörper zum Kauf anbietet, wie bei uns an Silvester. Vor einer Bar steht der nächste Wagen. Wir gehen in die Bar und bestellen ein Bier. Es ist heiß und stickig und die Leute haben alle schon ordentlich gebechert. Wir gehen raus, werden aber vom Regen wieder reingetrieben. Dort verwickelt uns ein Rinderfarmer in ein Gespräch. Er ist schon ordentlich angetrunken und zeigt uns Fotos von einem selbst erlegten Puma, welcher angeblich sein Vieh fressen wollte. Seine Frau zieht ihn dann aus der Bar und wir verlassen diese auch. Zurück am Buschen, laufen wir nochmal durch die Hauptstraße des Ortes um ein Restaurant zum Essen zu finden. Aber die Stadt ist ausgestorben. Nicht ein einziges Restaurant hat auf und kein Mensch ist unterwegs. So also wird der Unabhängigkeitstag in einer Kleinstadt in Montana gefeiert. Wir fahren auf dem am Ortsrand gelegenen Campingplatz und machen uns unser eigenes Essen. Der Platz liegt etwas oberhalb des Ortes und so können wir abends noch schön das Feuerwerk über der Stadt betrachten. Das ist wirklich sehr ordentlich und auch viele Private knallen wie wild. Das ist wie in den besten Tagen Silvester bei uns daheim.Leggi altro












