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  • Day 8

    Willkommen in Phongsali

    February 23, 2019 in Laos ⋅ 🌙 15 °C

    Heute morgen ging es zeitig los. Da sich das Hotel nicht in der Lage sah, mir mit dem Busticket nach Phongsali zu helfen, musste ich zusehen, dass ich pünktlich an der Busstation erschien. Dort herrschte dann ein wenig Trubel. Am Ticketschalter war es gar nicht so leicht, dran zu kommen, da sich ständig vorgedrängelt wurde und ich aufgrund mangelnder Lao-Kenntnisse natürlich auch nicht wusste, wann ich dazwischen quatschen konnte. Aber ein großer Rucksack hilft ungemein beim Breitmachen, sodass auch ich bald dran kam und mein Ticket erhielt. Am Bus wurde es dann interessant: Tetris mit Gepäck und allerlei Poststücken die quasi per Kurier für jede Station auf unserer Fahrt aufgegeben werden konnte. Um neun war es dann soweit und es ging los. Es wurde eine teilweise holprige und schaukelnde Fahrt mit Haarnadelkurven, tiefsten Schlaglöchern und starken Steigungen. Zwischendurch gab es Pausen an weiteren Busstationen. Auf der Fahrt lerne ich John Hoyan kennen, einen 70 jährigen rüstigen Südkoreaner in Rente, der ebenfalls allein mit dem Rucksack durch Laos reist. Mit seiner Frau ist er seit über vierzig Jahren zusammen, aber sie mag diese Art zu Reisen nicht, also ist er allein unterwegs. Er hat noch keine Unterkunft in Phongsali. Er ist einfach drauflos gefahren. So weit bin ich noch nicht. Nach etwas mehr als acht Stunden erreichen wir unser Ziel.
    In Phongsali besteigen wir gemeinsam mit drei Laoten einen Songtheow (Auto mit Ladefläche, ausgebaut wie ein Tuktuk) und werden vor meinem Hotel abgeliefert. Sie haben noch Zimmer frei, also ist auch John versorgt. Er fragt mich, ob ich ihn gerne zum Abendessen begleiten würde und so treffen wir uns eine Stunde später wieder zum Dinner. Es wird laut und fast etwas melancholisch. Die Laoten haben auch frei und können bei den ganzen asiatischen Tophits nicht an sich halten und singen lauthals mit. Für uns gibt es derweil laotisches Bier und Essen auf Zuruf, da sie keine englische Speisekarte haben. Ich bestelle Huhn, aber nicht so scharf, John möchte Gemüse und dann noch eine Fischsuppe. Am Ende stehen drei volle Teller an Gerichten plus Reis vor uns. Das ganze wird uns mit Bier und Wasser nur ca. 20 Euro kosten. Davon hätten 4 Leute satt werden können. Das Essen schmeckt gut, ist aber nichts für Zartbesaitete. Man kann noch die Hühnerbeine identifizieren, nur die Krallen fehlen und in der Fischsuppe wurde auch alles verarbeitet, was ein Fitzelchen Fleisch an sich hat. Original-Laotisch eben. Es ist scharf, aber sehr aromatisch und lecker.
    Danach geht es zurück ins Hotel, was im Vergleich zu davor auch sehr einfach ist. Dafür stimmt der Service. Man bekommt eine Mappe mit allen Informationen zu Phongsali in die Hand und im Bad die Schöpfkelle und den Eimer zum Waschen mit dazu. Das kannte ich so auch bisher nur aus China! Morgen werde ich den Ort und die Gegend erkunden. Bis dahin, liebe Grüße nach Deutschland!
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