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  • Hari 26

    Auf Wiedersehen, Japan!

    19 Mei 2023, Jepang ⋅ 🌧 19 °C

    Unserer Meinung nach hat Japan einen besonderen Eintrag im Reiseblog verdient, denn dieses Land ist uns sehr ans Herz gewachsen. Die Menschen hier sind so freundlich und höflich. Sie bestehen fast darauf, dass man sich helfen lässt, wenn man etwas ratlos vor den Ticketmaschinen steht. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl jemand würde auch nur daran denken uns übers Ohr zu ziehen. Etwas, was nach Indien und Nepal fast unmöglich klingt. Passend dazu gibt es an allen Ecken der Städte öffentliche Toiletten. Natürlich gratis und blitzblank! Etwas, was nach unzähligen gekauften Sanifair Bons auf deutschen Autobahnen auch erstmal unmöglich klingt. Natürlich sind alle Toiletten mit Wickeltischen, Stillräumen und Kabinen für beeinträchtigte Menschen ausgestattet. Rollstuhlgängig ist sowieso alles und Blindenleitsysteme am Boden säumen die Strassen. Auch das zeigt, wie rücksichtsvoll die Menschen hier sind. Etwas, was an anderen Orten definitiv nicht selbstverständlich ist.

    Wenn wir in Japan von Sauberkeit sprechen, dann müssen wir auch erwähnen, dass Mülleimer in Japan tatsächlich schwer zu finden sind. Stattdessen nimmt jeder Japaner seinen Müll wieder mit nach Hause. Unfassbar, dass das tatsächlich funktioniert, denn die Strassen sind immer so sauber, als wären sie frisch geputzt worden.

    Gleichzeitig haben wir ein bisschen in Japans Kultur eintauchen können. Die Städte sind gesäumt von Schreinen und Tempeln aller Formen und Farben. Auch abseits der typischen Touristenattraktionen findet man immer wieder solche geschmückten und sauberen Schreine und Tempel. Geht man durch die Strassen findet man auch Parks und Gärten, die liebevoll gepflegt werden. Brunnen und Rosengewächse scheinen dabei Lieblingsbestandteile der japanischen Architekten zu sein. Der Grossteil der Städte ist aber sehr modern gehalten, fast schon so wie in den USA mit ihren vielen Wolkenkratzern. Gefühlt hat jede Stadt auch einen eigenen Skytower, den es sich lohnt zu besichtigen.

    Japan hat aber auch Dinge, die für uns auf den ersten Blick etwas ungewöhlich waren. Die Toiletten, vor allem in Hotels, waren mit allem möglichen Schnickschnack versehen. Bidet und Beheizbarkeit der Klobrille waren dabei Standardrepertoire. Nicht schlecht staunten wir als manche Klos sich sogar automatische öffneten, wenn man den Raum betrat. Einige Exemplare konnten sogar Musik abspielen. Sharleen und ich hatten so grossen Gefallen an den japanischen Toiletten, dass wir uns defintiv eine solche installieren werden, falls wir mal die Möglichkeit haben sollten.

    Auch ungewöhnlich war die Tatsache, dass es unhöflich bzw. sogar verboten ist im Laufen zu Essen. Eine wirklich zufriedenstellende Erklärung dafür hatten wir aber nicht gefunden. Falls ein Leser dieses Blogs den Grund kennt, so würden wir uns freuen, wenn er uns das mitteilen könnte. Jedenfalls war es ungewöhnlich und an Orten, wie dem Fischmarkt in Tokyo, auch etwas unpraktisch. Wir konnten uns damit arrangieren und die Verbotsschilder an so manchen Essensständen sorgten auch dafür, dass wir es (hoffentlich) nicht vergassen.

    Das Essen in Japan war jedenfalls ausnahmslos hervorragend. Matthias konnte sich am frischen Fisch laben und verspeiste ein Sushistück nach dem Anderen. Selbst in eher rudimentären Restaurants, wie dem veganen Sushi in Osaka, war die Qualität hervorragend.

    Gleichzeitig waren wir überrascht von den günstigen Preisen. Selten zahlten wir mehr als 40 CHF für ein gutes Menü für uns beide. Auch allgemein war das Preisniveau eher mit Spanien als mit der Schweiz vergleichbar. Für unser Hotel in Kyoto zahlten wir bspw. lediglich 206 CHF inkl. Upgrade für 3 Nächte. Die Taxis waren sogar so günstig, das selbst Sparfuchs Matthias einwilligte sie zu benutzen.

    Das Nachtleben in Japan war für uns zwar nicht so interessant, aber wir konnten es zumindest von ausserhalb begutachten. Oftmals beginnen die Leute recht früh mit dem Feiern, denn die Metro in Tokyo schliesst bereits um 0:30 Uhr nachts. Nachtbusse gibt es nicht, sodass einem danach nur das Taxi bleibt. Bars gibt es natürlich auch in allen Formen und Farben. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, so fanden wir beispielsweise eine Bar, die von aussen einer christlichen Kirche glich, inkl. DJ am Altar. Ebenfalls speziell sind in Japan die Maid-Bars, in welchen die ausnahmslos weiblichen Barkeeper wie Hausmädchen verkleidet sind. Anscheinend hat das mit irgendwelchen Anime Serien zu tun, so genau wissen wir es leider auch nicht.

    Speziell an Japan ist, dass es für jegliche Stufe an gewünschter emotionaler Bindung zum anderen Geschlecht einen passenden kommenziellen Anbieter zu geben scheint. Angefangen mit sogenannten Girls-Bars, in welche Männer hineingehen können und die dort angestellten Mädchen aktiv das Gespräch mit einem suchen. Es handelt sich dabei lediglich um lockere Konversationen und keinerlei Angebot an Körperkontakt. Abgerechnet wird dabei im Stundentakt und in ausgegebenen Getränken. Wer jedoch eine engere Bindung bevorzugt, der kann in Host- oder Hostess-Bars sein Glück finden. Hier werden einem fixe "Partner" zugewiesen, welche sich mit einem unterhalten und sich um einen kümmern. Die Beziehungen sollen hier eher den Charakter eines boy- oder girlfriends haben, bleiben jedoch auch hier lediglich platonisch. Prostitution ist in Japan nämlich strikt verboten auch wenn gemunkelt wird, dass es solche Anbieter geben soll.

    Für unsere nächste Tour in Japan - sie wird definitiv früher als später eintreffen - möchten wir mehr Zeit einplanen um auch die Natur dieses Landes anzusehen. Insbesondere die zahlreichen Nationalparks haben es uns angetan. Auch die Insel Okinawa möchten wir nächstes Mal bereisen, denn sie soll Hawaii sehr ähnlich sein. Matthias hat zusätzlich noch historische Orte wie Hiroshima auf seinem Radar. Trotz unserer nur kurzen Reise von 10 Tagen können wir dieses faszinierende Land nur wärmstens empfehlen. In Zukunft werden sich unsere Destinationen wohl an Japan messen lassen müssen :)
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