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  • Day 60

    Argentinien entdecken: Salta & Córdoba

    September 26, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 23 °C

    (Marcel) Die Fahrt mit dem Bus nach Argentinien war mal wieder sehr lang und wackelig. Durch die vielen Berge sind die Straßen stundenlang im Zickzack hoch und runter gegangen, um den Steigungen entgegenzuwirken. Uns wurde dabei echt übel.
    Was aber anders war als bei den anderen langen Busfahrten, waren die farbenreichen Berge auf dem Weg. Gelb, lila, blau etc. Teilweise war ein Berg in mehrere Farbschichten aufgeteilt. (Bunt durchgeschüttelt, jetzt weiß ich wie sich unsere Cocktails im Shaker fühlen).

    Ich habe mehrmals Versuch unternommen, solche Berge abzufotografieren, aber - jetzt kommt Janas meistgesagter Spruch im Urlaub - „auf Fotos wirkt das gar nicht so“, weshalb ich die Fotos wieder gelöscht habe und euch nicht präsentieren kann.
    Der Ort erinnerte uns an die Werbung von den Rainbow Mountains in Cusco, die wir eigentlich besuchen wollten, aber leider krank waren.
    „Andere würden bestimmt extra Geld für die Fahrt ausgeben, um die Berge zu sehen“, sagte ich zu Jana. Tatsächlich sahen wir direkt unzählige Werbung mit Ausflügen zu den Regenbogenbergen von unserem ersten Ziel in Argentinien: Salta

    Salta ist die größte Stadt in der farbenreichen Juyjuy-Region im nördlichen Teil Argentiniens.
    Tatsächlich haben wir vorweg nichts geplant und uns auch nicht informiert, was wir hier machen können.
    Ihr müsst wissen, dass wir mittlerweile planungsfaul bzw. -müde geworden sind.
    Die bisherigen 2 Monaten waren bis zur Salzwüste vorweg in Deutschland grob geplant gewesen. Also nicht die genauen Tage und Aktivitäten, sondern grob die Route. Man fand bis dahin zahlreiche vorgeschlagene Routen im Internet und auch vor Ort viele Reiseagenturen mit vordefinierten Reisewegen. Daran konnte man sich gut orientieren.
    Ab jetzt ist es also etwas schwieriger zu planen. Nicht nur wegen der Planungsmüdigkeit, sondern auch weil - wie bereits erwähnt - es keine Standardwege für Backpacker mehr gibt. Man will nichts verpassen und alles richtig machen, trotzdem sich einfach gleiten lassen und spontan bleiben. Aber immer mit dem Ziel, unsere Bucket-Liste abzuarbeiten.
    Das Planen verbraucht tatsächlich echt viel Zeit. Teilweise haben wir ganze Tage damit verbracht. Die Zeit haben wir zwar, aber das Planen ist mittlerweile zu einer unbeliebteren Aufgabe/Arbeit geworden. Und keiner mag Arbeit im Urlaub. Außer Jan.

    Unser eigentliches nächstes Ziel ist Buenos Aires. Auf dem Weg dahin möchten wir aber natürlich schöne Städte/Orte bereisen. Und so sind wir nach Salta gekommen.

    Erst als wir angekommen sind, haben wir geschaut, was wir machen können. Die Regenbogenberge haben wir ja bereits gesehen. Die anderen Aktivitäten ähnelten sehr denen der letzten Wochen: Berge, Lamas, Klippen, Sterne. Daher haben wir uns dafür entschieden, in Salta nichts Großes zu unternehmen, außer die Stadt zu besichtigen.

    Völlig übermüdet von der langen Busfahrt haben wir uns am ersten Tag in das erstbeste Restaurant gesetzt und waren etwas erschrocken von den Preisen.
    Laut Umrechnungskurs im Internet sollten uns die zwei Pizzen mit Getränken ca. 45 Euro kosten. Wir dachten eigentlich, dass Argentinien günstig sei. Naja was solls. Völlig entmutig von den Preisen, aßen wir unsere Pizzen und haben beschlossen, die nächsten Tage nur noch selber zu kochen. Ansonsten hätten wir uns mit unserem festgelegten Budget für Argentinien nichts anderes leisten können.

    Als wir dann zuhause waren, habe ich gemerkt, dass von der Kreditkarte nicht 45 Euro abgezogen worden sind, sondern ca. 20 Euro.
    Nach etwas Internet-Recherche habe ich dann erfahren, dass es in Argentinien einen inoffiziellen Kurs gibt, der sich nach dem nicht offiziellen Blue Dollar-Kurs richtet. Mit Blue Dollar ist der Preis gemeint, den man auf dem Schwarzmarkt für erworbene US Dollar bekommt.
    Davon hatte ich tatsächlich schon mal über meine Lieblingsplattform MyDealz mitbekommen. Mittels VPN (man täuscht vor, dass man aus Argentinien surft) konnte man im Internet damit günstiger digitale Produkte kaufen. Geht aber auf vielen Plattformen nicht mehr, da diese keine ARG$ mehr von Ausländern akzeptieren.

    Nach weiterer Recherche habe ich festgestellt, dass sich fast alle VISA Karten seit spätestens diesem Jahr nach dem inoffiziellen Kurs orientieren. Da hatten wir ja Glück gehabt.
    Alternativ musste man vor 2023 per Geld-Transfer das Geld zu einer argentinischen Bank senden, damit man den Blue Dollar Kurs bekommt, was aber Mehraufwand bedeutet hätte.
    Ich finde es nach wie vor völlig irre, dass sich offizielle Banken nach einem Schwarzmarkt-Kurs orientieren, der außerdem relativ instabil ist. Wir freuten uns deswegen sehr und sahen uns doch nicht jeden Abend vorm Herd stehen.
    Ja gut, ich korrigiere mich schon selber: wir freuten uns deswegen sehr und sahen Jana doch nicht jeden Abend vorm Herd stehen.

    Außer des Faktes zu unserem Wechselkurs-Erlebnis gibt es zu Salta unsererseits nicht wirklich was zu erzählen.
    Ein Unterschied zu den anderen Städten bzw. Ländern war z.B. dass fast alle Läden am Sonntag geschlossen haben. Außerdem gibt es eine Art Siesta (Mittagsruhe), wo auch große Läden am Nachmittag 3 Stunden geschlossen haben. Was auch in diesem Land Premiere war: „Uber“ (was wir bisher ausschließlich genutzt haben) war hier nicht üblich. Hier konnte man ohne Bedenken in jedes Taxi steigen, da hier wie in Deutschland Taxameter genutzt werden. Apropos Taxi: hier fühlten wir uns durch die vielen gelben Taxen wie in New York. Auch einige Straßen erinnerten uns vom Stil an New York.

    Nach 3 erholsamen Tagen ging es weiter nach Còrdoba, der zweigrößten Stadt Argentiniens, das zwischen Salta und unserem eigentlichen Ziel Buenos Aires liegt.
    Hier haben wir bereits vorweg festgestellt, dass auch hier nichts Großartiges für uns an Aktivitäten gibt, außer der schönen Stadt. Daher haben wir uns für mehrere Tage eine hochwertigere Wohnung in einem Hochhaus inklusive Balkon und einem Pool (den man aber letztlich nicht benutzen konnte, weil er nicht so gepflegt war) auf der Dachterrasse gegönnt.
    Wir haben jeden Tag spontan geplant und das schöne Wetter bei angenehmen 25-28 Grad genossen.
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