• Unsere kleine Oase, die Wohnung, in der wir gewohnt haben
    Ein Blick über die Stadt, aus der SeilbahnÜberall gibt es so viel Streetart zu entdeckenBotanischer Garten, eine von vielen grünen Oasen der StadtDie Uni ist auch ein sehr spannender OrtDer Platz Botero im Zentrum mit seinen SkulpturenEin Shoppingcenter im Zentrum in dem vor allem kleine lokale Modelabel ihr Läden habenPlaza San AntonioDie "Casa de la Memoria", als Gedenkort für die noch immer anhaltende Gewalt und GrausamkeitenGeburtstagsparty von Lilli, bei der wir übernachtet haben

    Medellín: Reggaeton, Metro & Botero

    August 31, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 23 °C

    14 Stunden Busfahrt haben uns von der sonnig-heißen Karibikküste nach Medellín gebracht, das aufgrund seines angenehmen Klimas auch "Stadt des Frühlings" genannt wird.

    Medellín war uns vorher eher ein Begriff im Zusammenhang mit dem Medellín-Kartell, Pablo Escobar und unfassbar hohen Mordraten in den 90er Jahren.
    Dabei ist die Stadt so vieles mehr: Sie ist unglaublich grün, überall gibt es Parks und Bäume. In jedem Stadtbezirk gibt es mindestens drei öffentliche Bibliotheken, die frei zugänglich für alle sind. Es gibt etliche Kulturzentren mit kostenlosen Angeboten. Die Stadt beherbergt eine der besten Universitäten Kolumbiens. Und ein tatsächlich richtig gut funktionierendes ÖPNVsystem, welches Metro, Seilbahnen und Busse miteinander verknüpft und außerdem erschwinglich ist. Die Menschen sind unglaublich freundlich und herzlich und über allem liegt eine friedliche und hoffnungsvolle Atmosphäre.
    Medellín liefert jeden Tag einen Haufen Argumente dafür, dass clevere Stadtplanung, welche die Menschen in den Mittelpunkt stellt, die nicht ohnehin schon alles haben, funktionieren kann. Und das hat uns sehr beeindruckt.

    Natürlich ist auch Medellín kein idealistisches Disneyland und es gibt nach wie vor auch viel Elend, Wohnungslosigkeit und Abgehängt-werden. Den relativen Frieden heute hat sich die Regionalverwaltung auch mit mehreren grausamen Razzien vor 20 Jahren erkauft, bei denen zahlreiche Unbeteiligte verletzt wurden und Menschen einfach "verschwunden sind". Die Abriegelung der Stadt im Zuge der ersten Pandemie-Welle 2020 hat eine regelrechte Hungersnot ausgelöst. Und die Frage "Kann man da nachts lang laufen oder lieber Taxi?" ist auch hier zu hören.

    Für uns war es irgendwie auch eine schöne Erfahrung, so viel über diese Ambivalenzen zu hören, von ganz unterschiedlichen Personen. So hatten wir hier das Gefühl, endlich auch mal ein bisschen eintauchen zu können in den Ort und seine Geschichte und ihn nicht nur anzuschauen und zu konsumieren. 6 Tage waren wir da und es hätte auch ruhig noch mehr sein können.

    Wir hatten aber auch riesiges Glück mit unserer Unterkunft und den Menschen darin: Lilli und Andrés haben ein Airbnb in ihrer wunderschönen Wohnung eingerichtet und gestalten dieses aber mehr wie eine WG. Wir waren sofort ein Teil davon und wurden auch direkt zur Geburtstagsparty und einem nächsten Besuch eingeladen. Das war sehr schön und hat unseren rosaroten Blick auf Medellín definitiv mitgeprägt.
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