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  • Day 303

    One does not simply walk into Mordor

    February 26 in New Zealand ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir allerdings schon :)

    Unsere Zeit in Neuseeland neigt sich dem Ende zu. Nachdem wir die Hügel Rohans bereits überquert haben, am Anduin-Fluss spazieren waren, die steilen Berghänge des Nebelgebirges erblickt haben und uns durch das Dickicht des Fangorn-Waldes geschlagen haben, stand noch ein weiteres Ziel auf dem Plan. Mordor.

    Der Weg dorthin führt durch den Tongariro-Nationalpark, genauer über das Tongariro Alpine Crossing (19,4 km). Dieser Weg wird häufig als die schönste Ein-Tages-Wanderung Neuseelands bezeichnet und auch als eine der schwersten. Immer wieder überschätzen sich Leute dort oder verirren sich bei schlechten Wetterverhältnissen und es gab auch bereits einige Todesfälle auf dieser Strecke.

    Vielleicht liegt es daran, dass wir im letzten Jahr so viel gewandert sind, auch durch deutlich unwegsameres Gelände ohne jede Markierung. Oder unsere leckeren Futtergelage hier verleihen uns so viel Energie. Aber für uns sind die ca. 700 Höhenmeter tatsächlich sehr schnell vergangen, was auch daran lag, wie gut dieser Weg ausgebaut ist. Und am Ende waren wir auch deswegen sehr erleichtert, so schnell zum höchsten Pass gelangt zu sein, weil das Wetter nochmal fies umgeschlagen ist:

    Morgens bei der Anfahrt um 6.30 haben wir den Mt. Ngauruhoe (der Schicksalsberg in der HdR-Verfilmung) noch wolkenfrei im Sonnenaufgang gesehen und während der ersten Kilometer konnten wir das Wolkenspiel an seinem Gipfel beobachten, bei dem die Wolken sich immer wieder aufstauten, die Hänge hinab rasten und anschließend auflösten. Aber als wir dann den letzten Aufstieg zum sog. Roten Krater in Angriff nahmen, schlug auch das Wetter um. Auf einmal fanden wir uns mitten in den Wolken wieder, mit peitschenden Sturmböen und kalten Regenschauern. Ein Wetter, das uns zwar den beeindruckenden Ausblick auf den Roten Krater verwehrte, aber Mordors irgendwie angemessen schien.

    Beim Abstieg besserte sich das Wetter langsam, sodass wir die vulkanischen Seen des Nationalparks wiederum erkennen konnten und auch die vielen Dampfsäulen, die hier und dort aufstiegen und erkennen ließen, wie aktiv vulkanisch die Gegend noch immer ist.

    Um 13.30 kamen wir dann nach 5einhalb Stunden schon wieder am Auto an und da dies deutlich früher war, als eigentlich geplant, haben wir den restlichen Tag genutzt, um ausführlich zu entspannen :)
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