Ein 16-Tage Abenteuer von Konrad Weiterlesen
  • Konrad Gös

Liste der Länder

  • Schweiz Schweiz
  • Frankreich Frankreich
  • Deutschland Deutschland
Kategorien
Fahrrad, Camping, Natur, Zug
  • 1,1TKilometer gereist
Transportmittel
  • Flug-Kilometer
  • Gehen-Kilometer
  • Wandern-Kilometer
  • Fahrrad-Kilometer
  • Motorrad-Kilometer
  • Tuk Tuk-Kilometer
  • Auto-Kilometer
  • Zug-Kilometer
  • Bus-Kilometer
  • Camper-Kilometer
  • Wohnwagen-Kilometer
  • Geländewagen-Kilometer
  • Schwimmen-Kilometer
  • Paddeln/Rudern-Kilometer
  • Motorboot-Kilometer
  • Segeln-Kilometer
  • Hausboot-Kilometer
  • Fähre-Kilometer
  • Kreuzfahrtschiff-Kilometer
  • Pferd-Kilometer
  • Skifahren-Kilometer
  • Per Anhalter-Kilometer
  • Seilbahn-Kilometer
  • Helikopter-Kilometer
  • Barfuß-Kilometer
  • 26Footprints
  • 16Tage
  • 167Fotos
  • 14Gefällt mir
  • Durch die Vogesen II (oder III?)

    10. Juni in Frankreich ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute war das gleiche Programm wie gestern: die erste Runde muss ich frieren. Dabei geht es hoch in den Wald und da schottere ich so vor mich hin. Es ist alles immer noch matschig und ich muss die steilen Anstiege schieben. Wenn ich dann aber oben bin, so auf 1000 MH, gibt es die Belohnung. Will sagen, dass Frühstück will verdient sein.
    Der Rest läuft von alleine. Am vierten Tag wissen die Beine, wo es lang geht. Die Akkus und der Kühlschrank sind gefüllt und die Sirenen meiner geriatrischen Nöte halten die Klappe.
    Ich mag die Vogesen, weil sie so ein bisschen Urwald sind. Meine Wege schlängeln sich abseits sämtlicher touristischer Highlights, dafür komme ich auf meinen 70 km heute nur einmal durch ein kleines Städtchen mit Supermarkt. So habe ich die Vorstellung, durch eine weite Wildnis zu radeln.

    Wenn du das an der Supermarktkasse kapierst, dann hast du auch Globalisierung, ETFs, Aussenhandel und Israel verstanden. Also diese Kommunikation und die kleinen und mittelgroßen Dramen beim Bezahlvorgang. Im Super-U sind zwei Damen vor mir. Die Ältere kann nicht fassen, was das bisschen im Körbchen alles kosten soll und kramt hier und da, um den verlangten Obolus zu erstatten. Man möchte ihr das Geld heimlich zustecken. Das hat natürlich gedauert, aber ich habe die Geduld des einsamen Waldmenschen. Dann das junge, dünne Mädel. Gekauft hat sie einen Magerquark und eine Karotte. Aber diese Plastikkarte vergessen. Also ist sie losgerannt, irgendwohin und nach so einer gewissen Zeit ist sie zurück gehetzt und hielt mit rotem Kopf die Karte an die Kasse. Der Waldmensch hat auch diese Szene purer Menschlichkeit wegstoisiert. Jetzt bin ich dran und Madame lächelt mich wirklich hübsch an. Mein Herz erwärmt sich und der Kopf braucht handgestoppte 7 Sekunden, in denen sich mein Debilitätsgrad offenbart und dass ich vergessen hatte, das Obst zu wiegen.
    Weiterlesen

  • Der endlose Wald

    11. Juni in Frankreich ⋅ ☀️ 17 °C

    Eine ganz verzwickte Situation gestern. Auf dem Zeltplatz ist die Rezeption geschlossen. Ich soll mich aber schon installieren. Der Camping Capo kommt vorbei und sagt, dass erst morgen kassieren wird. Ich sage ihm, dass ich um 6:00 in der Früh weggezwitschert bin. Ich glaube, er hat das nicht verstanden. Aber gut. Der Hilfssheriff verhilft mir zu Strom, indem er mit einem Schlüssel die Strombox öffnet, mein Kabel einsteckt, und wieder abschließt. Und er darf erst wieder aufschließen, wenn ich bezahlt habe. Sagt er. Weil der Patron das so sagt. Der Capo darf nicht kassieren und deshalb auch der deputy nicht. Nach einer Pizza und drei Stunden später bitte ich den Hilfssheriff, mein Ladekabel zu befreien. Und er weigert sich. Der Patron! Der gute Mann ist in einer Zwickmühle und macht sich auf die Suche nach seinem Herr und Meister. Etwas später beliebt dieser zu erscheinen. Der Mann aus dem Wald in körperlanger schwarzer Kutte. Die Nase und irgendwo auch die Augen kann ich verorten in seinem dichten Gesichtsurwald. Ich stammele mit meinem Restefranzösisch meinen Text und er verlangt 12 Euro. Ich war einfach froh, das Geld passend zu haben. Suizidale Gemüter hätten jetzt um eine Quittung gebeten. Der Mann sieht aus wie das Cover von Aqualung. Spart euch die Mühe, ich habe es als Bild hier beigefügt. Und übrigens, Liebhaber von Bach und Querflöte kommen bei Aqualung voll auf ihre Kosten.

    Drei Tage bin ich durch den Wald gefahren. Jetzt ist gut damit. Die Tage sind lang und um 9:00 Uhr bin ich oben auf dem Berg. In 2 Stunden könnte ich am Ziel in Belfort sein. Ich mache so etwas wie einen Ruhetag, indem ich mir ein schönes Plätzchen nach dem anderen suche und meine Süddeutsche einmal ganz durchlese. Ich muss auch meinen Kulturbolschevismus eingestehen: das Fort in Belfort interessiert mich nicht so und eine semiexistente Altstadt habe ich in 10 min weggekuckt.
    Weiterlesen

  • Ein Kirchlein am Wegesrand

    11. Juni in Frankreich ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein kleines Kirchlein steht am Wegesrand. Es zeigt uns, wie vergeblich das Streben nach Unsterblichkeit ist und hat als letzte Aufgabe für die Menscheit das präapokalyptische Zeitalter einzuläuten.

  • Patebrot

    11. Juni in Frankreich ⋅ ☀️ 23 °C

    An jeder Ecke stehen hier Pizzaautomaten. Nouvelle cuisine.
    Meine neue Kreation hat als Basisgrundhauptbestandteil eine Pate. Ich finde sie sehr gelungen. Die Zwiebelringe nehmen die Formensprache der Tomate auf, setzen farblich aber einen singulären Akzent. Es ist einfach total important, dass ich ganzheitlich an die Broteschmierei herangeheWeiterlesen

  • Die Schweiz

    12. Juni in Frankreich ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute geht es in die exotische Schweiz. Für die Landschaft dorthin hat man sich keine große Mühe gegeben. Ist das hier Gewerbegebiet? Haben hier Menschen gelebt? Warum gibt es keinen Bäcker? Der Plan dahinter scheint eine kostengünstige militärische Abschreckung zu sein, dass der Feind im Osten denkt: ach nö, das brauchen wir nicht. Macht nur fiesen Dreck und Ärger.
    Ich buche auf dem Smartphone schweizer Internet-bits, fülle auf urdeutsche Weise beim Aldi meine Tröge auf. An der Grenze ist Zeit für ein Selfie und das, was ich zu verzollen habe, kann ich nur euch beichten.
    Weiterlesen

  • St Ursanne

    12. Juni in der Schweiz ⋅ ☁️ 28 °C

    Ich habe noch 10 Franken von früher. Für einen Kaffee könnte es reichen. Auf Dauer brauche ich eine dieser Wände, die Geld hergeben.
    Ich muss fast 500m in die Höhe um ins Tal des Doubs zu kommen. Ich freue mich jetzt schon wegen dieses schönen Namens. In dem Tal gibt es ab einem gewissen Punkt keine Straße, nur einen Wanderweg, der hoffentlich radelbar ist.

    St Ursanne ist so ein Auto befreites Mittelalter Idyll. So ein richtig schönes Dorf gab es auf meiner Route noch gar nicht. Du zahlst in Franken, aber dafür wird dir auch was geboten. Das ist der Deal. Und so eine prakische Mauer, die Franken ausspuckt, gabs auch. Läuft. Aber jetzt geht es wirklich ab von der Straße ins Doubs Tal.
    Weiterlesen

  • Die Doubs

    12. Juni in Frankreich ⋅ ☁️ 29 °C

    Ich bin auf dem matschigen Uferweg der Doubs angekommen auf meinem Zeltplatz. Der liegt wieder in Frankreich. Die Mitte der Doubs ist die Grenze. Wunderschöne Strecke.

  • Von der Doubs zum Neuchateler See

    13. Juni in der Schweiz ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Doubs werde ich heute noch ein Stück begleiten. Am Talende könnte eine längere Schiebestrecke auf mich warten. Auch ok, nur bitte keine Tragestrecke. Es geht dann über zwei Berge an den Neuchateler See. Werde berichten.

    Gestern war warm, heute wird es heiß. Um 9:00 Uhr habe ich auf 1000 m Höhe nur noch das nötigste an. Unverhofft gibt es ein Cafe oben in den Bergen. Die junge Bedienung kannte den alten 10 Euro Schein nicht. Den muss ich woanders unterheben. Der Kaffee kostet so 5,50 Euro, aber er ist der erste echte Cappuccino auf meiner Reise. Lecker für Franken. Das ist der deal.

    Proper. Die Schweiz ist proper. Das trifft es. Hier gibt es keine ausgestorbenen Dörfer, auch die alten Häuser sind hergerichtet. Kein Schrott liegt rum. Bißchen heile Welt. Wers mag.

    Mein 10 Euro Schein will niemand. Vor einigen Jahren gab's die Designumstellung und nur ein paar Monate Zeit zum tauschen. Stellt euch mal das in Deutschland vor, dass jemand Tantes Ostmarkkopfkissen findet, dann will der Euros und nochmal Begrüßungsgeld. Sonst, ja sonst.

    Das war very neis an der Doubs und fahrerisch alles Ü60. Ich bin früh runter zum Neuchateler See. Etwas am Fahrrad schrauben, der erste Gang will nicht mitspielen. Und alle Schrauben mal anziehen. Dann schnell in den See, das Mütchen kühlen. Es ist richtig heiß. Und dann habe ich noch was vor: es wird gekocht. Ich war noch einkaufen. Diverse Gemüse im Gramm-Bereich für ein paar Räppli.
    Weiterlesen

  • Die Areuse Schlucht

    14. Juni in der Schweiz ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute wird gewandert. 5 km vom Zeltplatz gibt es die Schlucht Areuse. Um 7:00 Uhr in der Früh muss ich das Fahrrad auf dem Weg zurücklassen. Ich denke, dass Diebe und schlechte Menschen eher lange schlafen.

    Der Weg ist in den Fels gehauen und manchmal wechselt man auf schmalen Brücken das Ufer. Und immer tost unten die Areuse und oben nur endlos der Fels, dass es ganz dunkel und kalt ist
    Weiterlesen

  • Orbe

    14. Juni in der Schweiz ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich muss noch einkaufen für heute und Sonntag. Aber was überlebt die 32 Grad heute? Käse und Yoghurt eher nicht. Jedenfalls ist das Fahrrad super schwer. Dafür geht es heute nur gemütlich am See entlang und abends hoch auf den Berg zum Camping.
    Zum Frühstück habe ich ein Bänkchen am See und beste Unterhaltung: 30 Menschen springen gleichzeitig auf und rennen zur Straße. Die Zeitschaltuhr für die städtischen Rasensprenkler der Liegewiesen ist etwas unglücklich programmiert.
    Nochmal schnell in den See springen. Habe ich schon erzählt: es ist heiß.

    Auch hübsch ist Orbe. Eigentlich ist hier fast alles hübsch.
    Weiterlesen