• Fahren ohne Fahrerlaubnis

    February 14 in Kenya ⋅ ⛅ 31 °C

    Ich habe es geschafft, nachdem ich diverse Menschen gefragt habe, habe ich es heute geschafft ein Moped mein Eigen zu nennen, zumindest für einen Tag 🥳

    Aber wir fangen natürlich von vorne an, wie immer:
    Der Tag begann, wie der gestrige auch, nach einer vernünftigen Portion Schlaf 😴
    Danach habe ich mich auf den Weg in die Innenstadt gemacht, um mein Glück erneut zu versuchen ein Moped zu mieten. Dazu sprach ich nach einigen erfolglosen Versuchen eine Gruppe "BodaBoda-Fahrer" an und einer von denen hatte eine Idee.
    Ich schwang mich also auf sein Moped und wir fuhren nur wenige Meter zu einem Motorradhändler 🛵

    Hier werden sehr schicke Elektromotorräder verkauft. Ich wusste natürlich erst nicht was ich hier sollte, habe mein Anliegen dann aber trotzdem dem Angestellten vorgetragen 😌 Er grübelte einen Moment, rief seinen Kollegen rüber und beide hatten dann die Idee, einfach einen Kunden anzurufen, der vor nicht allzu langer Zeit ein Motorrad gekauft hatte. Ich hatte zuvor meinen Preis von 2.000 Schilling genannt und so wurde kurzerhand der Kunde angerufen mit der Frage, ob er nicht vorbeikommen wolle und mir sein Motorrad leihen wolle 🫣
    Ich habe schon gedacht, dass kein normaler Mensch das machen würde, aber da habe ich die Freundlichkeit der Kenianer wieder unterschätzt 😅
    Der junge Mann namens Ambrose stimmte nämlich zu und machte sich auf den Weg zum Laden....
    Irre!!! Ich war so kurz davor mein Ziel zu erreichen.
    Das ist in Asien echt deutlich einfacher 😅

    Irgendwann kam Ambrose dann an, zeigte mir das schicke Motorrad, stimmte den 2.000 Schilling zu. Ich musste nur noch den Akku wechseln lassen, das hat mich nochmal 300 Schilling gekostet.
    Und nach einem kurzen handschriftlichen Vertrag und nachdem ich eine Kopie meines Ausweises da gelassen hatte, konnte die wilde Fahrt auch schon losgehen! 🥳

    Einziges Manko, diese Mopeds haben nur eine Reichweite von knapp 100 Kilometern. Es gibt zwar einige wenige Orte, wo man den Akku auswechseln lassen kann, aber Laden ist nicht drin. Die Infrastruktur ist noch nicht so richtig vorhanden ⚡
    Für mein Ziel, den Äquator zu überqueren sollte es aber allemal reichen! 🌍

    Und so machte ich mich auf den Weg in Richtung Nordhalbkugel :)
    Die Hauptstraße, die ich bis zum Ort Maseno nehmen musste war ziemlich gut ausgebaut. Bis auf einige wenige Schlaglöcher war die Fahrt an sich entspannt :)
    Nichtsdestotrotz ist es doch sehr spannend, das erste Mal in einem fremden Land zu fahren, und noch dazu ohne offizielle Fahrerlaubnis 👀 Aber man sieht das hier glaube ich nicht so eng, und wir Touristen werden hier von der Polizei auch nicht so bedrängt 👮🏽
    Trotzdem schlug mein Herz immer etwas höher, wenn ich wieder auf einen Polizeicheckpoint oder auch den einen Militar-Checkpoint zukam, an dem mich sechs Leute in Camouflage mit Gewehren musterten 🪖
    Ich habe aber einfach ein charmantes Lächeln aufgesetzt, freundlich "Jambo" (übersetzt "Hey/Hallo") gerufen und bin ohne Probleme durch jede Kontrollstelle gefahren 🥳🥳

    Und ja ich bin ohne Helm unterwegs gewesen, aaaaaaber es gibt hier einfach auch irgendwie keine. Ich habe beim Ausleihen sogar gefragt... Aber die Straßen außerhalb der Ortschaften sind ziemlich ruhig und so schnell war ich auch nicht unterwegs. Im Eco-Modus des Motorrades waren nämlich maximal 50 kmh möglich 🐌 Und auf den holprigen Nebenstraßen tuckert man sogar noch langsamer umher!

    Naja, irgendwann habe ich dann den Meilenstein erreicht und den Äquator auf dem Motorrad überquert. Es wäre auch nur 10% so cool gewesen, hätte mich jemand anderes über den Äquator gefahren 🙂‍↕️
    Und so war ich auf der Nordhalbkugel und etwas näher an Zuhause 😋
    Sonst war es aber doch relativ ereignislos, um ehrlich zu sein. Mein Blut ist nicht plötzlich andersherum geflossen, meine Augen haben sich nicht verdreht und die Schwerkraft und das Wetter sind auch gleich geblieben 🧐
    Trotzdem ein cooles Gefühl :) Jetzt fehlt nur noch der Südpolarkreis und ich habe alle drei wichtigen Achsen der Erde überquert!
    Vielleicht noch die Datumsgrenze, aber das kommt ja vielleicht auf dieser Reise noch :)

    Nach der anstrengenden Überquerung dieser besonderen Linie ging es fix etwas Kraft tanken. Im nahegelegenen Ort gab es Hähnchen und Pommes und danach machte ich mich an die Rückreise.
    Ich wollte noch zu einem kleinen Cafe am Viktoriasee fahren und dafür auch etwas abseits der Hauptstraße durch die lokalen Dörfer am Viktoriasee entlangfahren 🏍️
    Ich bin also irgendwann von der Hauptstraße abgebogen und an den See gefahren. Leider kam ich nach etwa einem Kilometer schon nicht mehr weiter, da ein Fluss ohne Brücke meinen Weg versperrte 🏞️
    Auf Google Maps ist hier also nicht zu hundertprozent Verlass...

    Also kurzerhand umgedreht und zurück über die Hauptstraße und dann auf einen gepflasterte Straße, die zeitweise in einem desaströsen Zustand war. Ist aber auch kein Wunder, weil mir etwa 50 Benzin-Lkw auf der Strecke begegneten, die langsam diese Buckelpiste überwanden 🚛🚛
    Da ging es mit dem Moped doch schneller voran und gegenüber einer Fabrik von Coca-Cola bog ich dann an den See ab.
    Hier angekommen gab es einen Liter Mangosaft und ein bisschen Wasser :)

    Nachdem sich mein Po dann etwas von den schaukeligen Strapazen erholt hatte überwand ich auch noch die letzten Kilometer zurück zur Unterkunft 🏡
    Hier habe ich eine kleine Pause eingelegt, bevor ich gegen 17:00 Uhr wieder zum Dunga Hill Camp aufgebrochen bin. Gerade als ich aufbrechen wollte klopfte es aber noch an der Tür und eine der Mitarbeiterinnen hier stand vor der Tür und überreichte mir einen Teller mit einem Valentinstagsgruß und zwei Tafeln Schokolade 🍫 Leider schmelzen die Tafeln hier einfach so schnell, probiert habe ich natürlich trotzdem ein Stück von beiden :) Sehr süß!

    Wie gestern angekündigt war im Dunga Hill Camp Livemusik angesagt und das wollte ich mir nicht entgehen lassen 🎶🎷🎸🎺

    Allerdings habe ich dann doch festgestellt, dass ich etwas müder bin als gedacht. Also habe ich nur schnell was gegessen, ein Bier getrunken und mir den Sonnenuntergang angeschaut, bevor ich zurück bin 😅 Die Musik war auch eher langsam und ging in Richtung Jazz, sodass die mich nicht so ganz wachhalten konnte.
    Gerade als ich angehauen bin ging es aber doch ein bisschen los und die ersten Leute haben sich auf die Tanzfläche gewagt 💃🏽🕺🏽
    Ich bin dann aber wirklich nicht mehr dabei geblieben, sondern habe mich fürs wohlige Bett entschieden :)

    Morgen gegen 11:00 Uhr bringe ich das Moped zurück und dann nehme ich auch direkt den Bus nach Nakuru 🚌 Mal sehen, wann, wo und ob da was fährt 👀
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