• Endlose Weiten

    19 février, Kenya ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich fange jetzt einfach mal am Ende des Tages an zu erzählen, denn was ich gerade erlebe ich total verrückt!
    Ich liege in einem unfassbar bequemen Bett in einem schönen Zelt. Fünf Meter von mir ist ein Zaun, der dieses Gelände von der Wildnis trennt! Ich liege hier und höre Hyänen heulen und bellen und komme einfach nicht damit klar, dass ich hier von so vielen Tieren umgeben bin 🫣
    Die Masai Mara ist nicht eingezäunt, also können sich alle Tiere frei auch aus dem Park herausbewegen :o
    Und daher haben wir auch einen Sicherheitsmann der trotz Elektrozaun seine Runden um das Camp dreht 👀

    Jetzt aber doch zum Anfang des Tages, der irgendwie sehr weit weg erscheint 😅
    Ich habe nach einem kleinen Frühstück meine Sachen gepackt und mich mit dem Moped auf den Weg zum Busbahnhof gemacht :)
    Hier wusste ich zum Glück schon, wo ich hin muss und nach wenigen Metern erreichte ich mein Auto nach Sekenani 🚗
    Ich zahlte 1000 Schilling damit ich mitfahren kann und der Platz vorne neben mir frei bleibt und dann passierte erstmal gar nichts 😅

    Hier dauert es halt immer eine ganze Weile bis so ein Bus oder Auto sich auf den Weg macht. Da werden noch Pakete angenommen und irgendwie verstaut, dafür wird das halbe Auto nochmal ausgeleert. Dann kommen noch weitere Fahrgäste dazu oder es müssen irgendwelche Sachen auf dem Dach festgebunden werden 🪢

    Nach etwa 35 Minuten ging es dann aber endlich los in Richtung Masai Mara 🏕️
    Die Landschaft rund um das Auto wurde immer natürlicher und es waren außer diversen Safarijeeps immer weniger Autos zu sehen. Die Straßen wurden auch langsam schlechter und es gab weniger Hütten und Dörfer, und falls es welche gab wurden diese immer kleiner 😌

    Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichten wir meinen Abzweig der zum Camp führte. Ich hatte heute noch Kontakt zu Nathan, der hier das Camp gegründet hat. Er hat irgendwie rausgefunden in welchem Auto ich sitze und den Fahrer angerufen und den doch gebeten mich direkt bis zum Camp zu fahren 😊 Also holperten wir von der Straße herunter und einen etwa drei Kilometer langen Weg entlang, bis wir an einem Eisentor ankamen :)

    Das wurde schnell geöffnet und ich wurde von einem Mitarbeiter in meinem neuen "Home away from home" willkommen geheißen 🤗

    Ich wurde zu meinem tollen Zelt geführt, richtete mich da kurz ein und dann brauchte ich erstmal eine kalte Dusche. Es war nämlich verdammt heiß!!

    Zu diesem Zeitpunkt war ich mit den Mitarbeitern alleine im Camp. Zwei Gäste waren auf Safari und später sollten noch 12 weitere Gäste kommen 😲 Ich malte mir also ganz gute Chancen aus, mich da vielleicht einer Safari anschließen zu können :)

    Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit Lesen und zwischendurch warf ich Blicke über/durch den Zaun 👀 Bis ich plötzlich eine Herde Zebras und Gnus direkt am Zaun erblickte.
    Ich war baff!!! Ich wusste zwar, dass wir hier in der Wildnis sind und hier theoretisch auch Tiere vorbeikommen können, dass das dann aber so schnell passiert hätte ich nicht gedacht 😲 Giraffen sollen hier wohl auch an und ab vorbeispazieren!

    Also habe ich schnell 1-2 Beweisfotos gemacht und mich wieder dem Buch zugewandt.
    Irgendwann kamen dann zwei Männer aus Malaysia zurück, die heute auf Safari waren. In einem kurzen Gespräch mit einem der beiden fand ich heraus, dass sie Morgen wieder fahren wollen. Sie haben sich Motorräder ausgeliehen und fahren damit sechs Tage durch Kenia, bevor es schon zurück nach Malaysia geht. Das nenne ich mal Kurzurlaub 🫣

    Wenig später trudelten auch die anderen Gäste ein. Es rollte ein Van auf das Gelände, aus dem acht Kinder und vier Erwachsene ausstiegen... Relativ schnell kam ich mit den Familien in Kontakt. Eine der Familien wohnt hier seit drei Jahren wegen einer christlichen Mission in Nakuru. Die andere Familie besucht ihre ehemaligen Nachbarn jetzt hier. Alle stammen ursprünglich aus Kanada ☺️
    Der Safariwagen den sie Morgen nehmen ist mit zwölf Leuten leider schon voll genug, aber man hat mir angeboten mich zum Eingangstor des Parks mitzunehmen :)
    Da könnte ich dann wieder versuchen mich einer Safari anzuschließen....
    Ich bin aber noch unschlüssig, weil morgen weitere Gäste kommen sollen, die übermorgen gerne eine Gruppensafari machen wollen, der ich mich anschließen könnte. Diese Information ist aber bisher nicht gesichert 👀 Würde mir aber besser gefallen... Also muss ich mich noch entscheiden, ob ich morgen zum Tor fahre oder hier bleibe und auf die anderen Gäste warte 🤔

    Nach ein paar netten Gesprächen gab es dann Abendessen. Reis mit Linsencurry und Rinderauflauf(?) und Gemüse. Es war sehr lecker!
    Und zum Abschluss des Abends wurde noch ein kleines Lagerfeuer angeschmissen 🔥
    Am Feuer unterhielt ich mich dann noch etwas mit Verlin und seiner Frau.

    Als die beiden mit den ganzen Kindern ins Bett gegangen waren blickte ich irgendwann mal nach oben und traute meinen Augen nicht!!
    So einen Sternenhimmel habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen!!! ✨🌠
    Ich war komplett hin und weg!
    Je länger man in den dunklen Himmel blickte desto mehr Sterne konnte man erkennen.
    Ich habe es dann geschafft mit meinem Handy ein paar Fotos des Himmels zu machen. Zum Glück hat mein Handy extra dafür eine Langzeitbelichtung, der sogar "Astro-Modus" genannt wird. Vier Minuten stand mein Handy still, um das einzufangen was ich mit dem bloßen Auge am Himmel sehen konnte.
    Die Bilder spiegeln das tatsächlich ganz gut wieder. Ich würde aber sagen, dass es in echt noch beeindruckender ist... 🤩🥰

    Während ich also Foto nach Foto machte, hörte ich das erste Heulen und Bellen in der Entfernung. Ich dachte erst, dass es Hunde wären, fragte dann aber einen Mitarbeiter und der bestätigte dann meinen zweiten Verdacht: Hyänen 😳
    Und damit sind wir wieder am Anfang der Geschichte. An dem Zeitpunkt an dem ich Hyänen lausche und mich langsam in den Schlaf verabschiede 😴
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