• Das eine Prozent!

    24. April auf den Philippinen ⋅ ☁️ 29 °C

    Wir sind sehr früh aufgestanden. Ich weiß, das sage ich oft, aber heute war es vor sechs Uhr Morgens 😴 Das ist wirklich unmenschlich! Hat mich an den Frühdienst erinnert...
    Trotzdem war ich vor dem Wecker wach, wie zu Weihnachten, wenn man sich als Kind nicht gedulden konnte 😅

    Nach dem Aufstehen haben wir schnell alle sieben Sachen zusammengesucht und sind aufgebrochen. Allerdings hatten wir einen Verlust zu beklagen. Jan Henrik wollte lieber etwas weiter schlafen, weil es ihm irgendwie nicht so gut ging. Was genau die Ursache war, war allerdings nicht zu benennen. Also betiteln wir es mal als allgemeines Unwohlsein und ich kann auch schon vorweg nehmen, dass es wieder gut ist 🤗

    Also sind wir zu dritt in aller früh zum Tauchcenter aufgebrochen. Wir hatten gestern ja schon alles an Equipment anprobiert und ausgesucht, sodass wir relativ schnell aufs Boot konnten. Diese kleine Nussschale hat uns dann auf ein größeres Boot gebracht, wo der Rest der Crew auf uns wartete ☺️
    Aufgrund einiger Ausfälle neben Jan Henrik waren wir nur sieben Taucher, was bei der Größe des Bootes super entspannt war! :)

    Auf dem Boot lernten wir dann auch unseren Guide des heutigen Tages kennen. Den Scherzbold Leo 🥳 Freundlicher Typ, sehr erfahren, taucht hier schon seit 15 Jahren. Also waren wir in guten Händen!

    Leo hat uns dann erklärt, dass wir zunächst nach Monad Shoal fahren würden. Dies war der Tauchplatz an dem noch vor zwei Jahren die Fuchshaie ihr Revier hatten, bis sie von einem größeren Hai verscheucht wurden. Dem mystischen Tigerhai 🦈
    Die Wahrscheinlichkeit einen Tigerhai zu Gesicht zu bekommen sei allerdings eher gering. Die andere Tauchlehrerin auf dem Boot taucht hier seit vier Monaten und hat drei Mal einen gesehen 👀
    Leo setzte die Chancen auf ca. 1% 🫢
    Wir sahen also keine großen Erfolgsaussichten. Nichtsdestotrotz sind wir um kurz nach sieben Uhr gespannt in das kühle Nass gehüpft und auf 14 Meter abgesunken :)

    Eine Shoal ist eine Unterwasser-Insel. Diese hier hat etwa dieselbe Größe wie Malapasqua, also etwa 900 mal 2000 Meter. Irgendwo auf diesen fast 200 Hektar Fläche gibt es Tigerhaie, wir können aber nur einen Bruchteil davon einsehen. Nämlich etwa die 15 Meter Sichtweite um uns herum 😅 Also 700 Quadratmeter. Man will sich auch nicht so viel bewegen um mögliche Haie nicht zu verschrecken. Also sitzt man und wartet auf die Ankunft eines Hai 🦈
    Am Rand der Insel geht es übrigens auf mehr als 250 Meter Tiefe hinab. Faszinierend. Wir haben aber entspannt auf 14 Meter gesessen und gewartet 🤗

    Und dann passierte es tatsächlich! Ein Schemen in der Entfernung 😵‍💫 Der in einiger Distanz zu uns an uns vorüber zog. Es war tatsächlich ein Tigerhai, und kein kleiner. Ich schätze den mal so auf 3,5 Meter 👀
    Ich war so perplex, dass wir den Hai tatsächlich gefunden hatten, bzw. er eher uns, dass ich vergessen habe die Kamera anzuwerfen...
    Und so schnell er gekommen war, war er auch weg. Aber es sollte nicht lange dauern, bis ein weiterer, noch größerer Schemen aus dem Blau über uns auftauchte. Aber auch der drehte schnell wieder ab 😲
    Wir dachten schon, dass es das jetzt sicherlich gewesen ist. Doch dann hatten wir doch noch ein letztes Mal die Chance einen Tigerhai zu sehen. Dieses Mal habe ich auch die Kamera angeworfen. Habe das Video hier auch hochgeladen, leider war der Hai weiter weg und die Sicht war auch nicht perfekt 🫣
    Aber man sieht, dass wir einen Hai gesehen haben! Wir konnten den Hai mit bloßen Augen natürlich etwas besser sehen als im Video ☺️
    Wir konnten unser Glück kaum fassen! Die Chance diese Tiere zu sehen ist soooooo gering und sogar Leute die hier jeden Tag Tauchen gehen sehen in vier Monaten nur selten welche. Und jetzt haben Lisa und Paula auf ihrem siebten Tauchgang direkt so ein Glück gehabt 🤗🥳
    Ich muss dazu aber sagen, dass ich mir gestern auch beim Wimper wegpusten gewünscht habe, dass wir heute einen Tigerhai sehen! Und Leo hat vorher auch nochmal mit dem Meer telefoniert und sich angekündigt und drum gebeten uns Tigerhaie zu schicken. Zumindest hat er das so gesagt 😅

    Nach dieser ersten wahnsinnigen Taucherfahrung des Tages sind wir nach 67 Minuten unter Wasser wieder aufs Boot und weiter zum nächsten Tauchplatz 🤿 Dieses mal Kimud Shoal. Ebenfalls eine Insel unterwasser, allerdings nur 180 Meter im Durchmesser. Und etwa auf einer Tiefe von 12-23 Metern ☺️ Am Rand geht es zunächst auf 40 Meter hinab, bis es dann auch auf 200+ Meter in die Tiefe geht.
    Und diese Insel ist die Heimat der Fuchshaie, die man nur hier auf der Erde regelmäßig sehen kann. Muss ich einfach nochmal betonen :)
    Die kommen hierher, um sich säubern zu lassen 🧽

    Nachdem wir die Oberflächenpause genutzt haben um Bananenbrot zu vernaschen sind wir mit neuem Equipment wieder in die Tiefen der philippinischen See abgetaucht.
    Und es dauerte nicht lange, bis uns die ersten Fuchshaie begegneten 🥰 Diese Haie zeichnen sich durch besonders lange Schwanzflossen aus. Damit schlagen sie nach ihren Beutefischen und betäuben diese, bevor sie sie fressen. Dabei erreicht die Flosse eine Geschwindigkeit von bis zu 130 kmh!
    Und von diesen wunderschönen Haien haben wir auf den nächsten beiden Tauchgängen eine ganze Menge gesehen!
    Ich habe soooooo viele Videos von diesen Haien gemacht, und würde sie hier gerne alle hochladen. Leider kann ich hier nur zwei Videos teilen, aber ich habe ein gutes von einem Fuchshai ausgesucht ☺️
    Zwischendurch hatten wir drei dieser Haie um uns herum. Sehr neugierige Tiere, solange man sich nicht zu viel bewegt trauen sie sich auch sehr nah an einen heran!
    Ich kann nur sagen, dass beide Tauchgänge mit diesen Haien auch der absolute Oberwahnsinn waren!!!
    Das muss man einfach selber mal erlebt und gesehen haben!
    Zusätzlich zu den Haien gab es noch ganz viele bunte Fische an den Riffen und Korallen, die auch sehr schön anzusehen waren, wenn gerade mal kein Hai um die Ecke war 🤗
    Und Lisa und Paula hatten das Glück diese mega Erfahrung so früh in ihrer Tauchkarriere zu machen :) Wofür ich über 50 Tauchgänge gebraucht habe 😅
    Einmalig, Tigerhaie und Fuchshaie. Dazu haben wir übrigens auch die hier heimischen Weißspitzen-Riffhaie gesehen :)
    Fehlten eigentlich nur Hammerhaie, die gibt's hier auch, dafür muss man aber ein bisschen weiter ins offene Meer und etwas tiefer. Man kann das Glück wohl auch bei den Inseln haben, es ist aber sehr selten!
    Und wir können uns auch ohne Hammerhai-Sichtung nicht beklagen 🥳

    Die Stimmung auf dem Boot nach und zwischen den Tauchgängen war dementsprechend sehr gut und mit Musik und Melone ging es wieder Richtung Malapasqua :)

    Dort angekommen haben wir unsere Logbücher ausgefüllt und gestempelt und sind zurück zur Unterkunft 🏨 Hier haben wir uns kurz frisch gemacht und Pause gemacht, bevor ich wieder zum Tauchcenter musste.
    Ich hatte nämlich noch einen Sonnenuntergangstauchgang gebucht, der sobald die Sonne untergegangen war zum Nachttauchgang werden sollte.

    Dafür war ich um 17:15 Uhr wieder beim Tauchcenter, während der Rest etwas shoppen wollte. Um 17:30 Uhr waren wir auf dem Boot und sind einmal um die Insel gefahren zum Leuchtturm. Hier waren leider sehr viele Tauchboote geankert, sodass es unter Wasser sehr voll wurde. 😅
    Die Leute hier machen alle Sonnenuntergangstauchgänge, weil sie einem bestimmten Fisch bei der Paarung zusehen wollen. Einem Mandarinen-Fisch oder so. Die Paarung habe ich auch gesehen, war aber wenig spektakulär und es tummelten sich für meinen Geschmack zu viele Taucher auf diesem kleinen Ort 🫣
    Aber naja, irgendwann sind wir dann ja doch losgeschwommen und haben allerhand kleine Sachen gesehen!
    Immer wieder beeindruckend wie sehr sich die Welt Unterwasser in der Nacht vom Tag unterscheidet.
    Es waren sehr viele Krebse und Krabben unterwegs. Viele kleine Fische die noch kleinere Fische gejagt haben. Dann habe ich zwei Seepferdchen gesehen und zwei Mini-Mini-Mini Tintenfische 😲 Die waren kleiner als eine 1 Cent Münze!
    Dann gab's noch einen etwas größeren Oktopus und einen komischen bunten Fisch mit komischen Flossen der auf der Stelle geschwommen ist 😅 Weiß nicht was das war und die Beschreibung hilft hier wahrscheinlich auch niemandem.
    Zum Schluss gab es noch leuchtendes Plankton, als wir unsere Lampen ausgeschaltet hatten 🔦
    Alles in allem schon ein guter Tauchgang, nur etwas kalt und voll unter Wasser.

    Glücklich und zufrieden mit dem Tauchtag bin ich zurück an Land. Da haben mich die anderen drei erwartet und wir sind fix zum Essen 🤗 Wieder auf dem Nachtmarkt. Für mich gab's Barracuda (Fisch) und Shrimps. Paula und Jan Henrik hatten Nudeln :)
    Ich glaube wir waren alle ganz zufrieden mit dem Essen und mussten auch nicht ewig warten heute.
    Und ein paar Hunde und Katzen haben dank Lisas Güte auch noch was zu essen abbekommen :)

    Sooooo, das war der heutige Tag! Wahnsinnig gut. Unglaubliches Tauchen und sicherlich in den Top 5 meiner bisherigen Taucherlebnisse. Genau wie das Tauchen in den Wracks von Coron. Die Philippinen katapultieren sich sehr schnell an die Spitze meiner Top-Tauchziele 🤗 Aber nicht nur das Tauchen ist hier schön, auch die Insel an sich ist echt niedlich und die Philippinen insgesamt machen bisher einen guten Eindruck :) Mal als kleines Zwischenfazit!

    War jetzt aber auch ein langer Tag mit vier Tauchgängen, die anderen sind auch schon wieder auf direktem Weg ins Land der Träume, aber ich muss ja meiner Verpflichtung hier noch nachkommen ;)

    Und jetzt wo ich das gemacht habe, kann ich mich auch verabschieden. Good night 💤
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