• Zurück in die Urzeit

    14. Juli in Bolivien ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute ging es endlich raus aus der Stadt und hinein ins bolivianische Abenteuer – Richtung Torotoro Nationalpark! Dafür hieß es natürlich mal wieder: Früh raus, Rucksack packen, umpacken, wieder neu sortieren und sich wie immer wundern, dass am Ende wirklich alles reinpasst 😅 Ich werde nie verstehen, wie das funktioniert.

    Mit dem Taxi ging es dann zum… ja, nennen wir es mal Busbahnhof. In Wahrheit war es eher eine unscheinbare Straßenkreuzung irgendwo am Stadtrand. Aber der Minibus war schnell gefunden, mein Rucksack wurde auf dem Dach verzurrt, und schon ging’s los. In Bolivien fahren die Minibusse eben nicht nach Uhrzeit, sondern einfach, wenn voll. Effizient ist das auf jeden Fall. ⌚

    Ich war wirklich erleichtert, dass wir nicht – wie damals in Kenia – mit 28 Personen in ein Matatu für 14 Leute gestopft wurden. Hier ging’s halbwegs entspannt zu. Die Fahrt selbst war richtig schön: Etwa dreieinhalb Stunden ging es über kurvige Serpentinen durch beeindruckende Felslandschaften, vorbei an Schluchten, Canyons und weiten Hochebenen. Ein grandioser Vorgeschmack auf das, was mich in den kommenden Tagen erwarten würde 🤩

    📍 Fun Fact zu Torotoro:
    Der Nationalpark ist der kleinste und einer der am wenigsten besuchten in Bolivien. Er war einst Teil eines riesigen Sees – heute liegt das Gebiet auf fast 3.000 Metern Höhe und ist ein geologisches Paradies: Hier gibt’s nicht nur Boliviens größtes Höhlensystem und tiefe Canyons, sondern auch über 2.500 registrierte Dinosaurier-Fußspuren – viele davon noch völlig unerforscht!

    Gegen Mittag kam ich dann im gleichnamigen Dorf Torotoro an – und was soll ich sagen: winzig, aber total charmant 😍 Ein paar staubige Straßen, eine Handvoll Läden und Hotels, viel Ruhe. Mein Hostel hatte ich schnell gefunden – ich hatte am Abend zuvor eine Nachricht bekommen, dass ich einfach ins Zimmer gehen könne, falls niemand da ist. Also hab ich das einfach so gemacht 😅 Mein Zimmer ist gemütlich, das Bett bequem – passt!

    Direkt beim Ankommen habe ich Magda kennengelernt, meine Zimmergenossin. Sie hatte am Nachmittag mit zwei Franzosen eine kleine Wanderung in die nahegelegene Schlucht geplant. Da die Guidekosten bei Gruppen günstiger sind (max. sechs Personen pro Guide), habe ich mich kurzerhand angeschlossen 🤗

    Nach dem Mittagessen haben wir uns dann zu viert – Magda, das ältere französische Ehepaar und ich – auf den Weg gemacht. Erst ging’s zur Parkverwaltung, wo ich mein Ticket für den Nationalpark gekauft habe (vier Tage gültig!). Danach wurde unsere ausschließlich spanisch sprechende Reiseführerin bezahlt und dann ging es los!

    Zunächst einmal auf zwei Motorrädern Richtung Cañon del Torotoro, etwa fünf Kilometer raus aus dem Ort, mit schöner Aussicht und frischem Fahrtwind. Die Fahrt war aber definitiv auch nichts für schwache Nerven, weil es echt fix über Schotterstraßen durchs nirgendwo ging und ich dem Moped nicht getraut habe 😅 Aber es ist alles gut gegangen und dann standen wir auch schon am Rand der Schlucht. Wow!
    Der Abstieg war ziemlich spektakulär – über Stufen, Steine und Felsen ging es hinunter in die Tiefe. Was ich besonders cool fand: Ein kleiner Hund hat uns die gesamte Wanderung begleitet! Der ist einfach mitgelaufen, über jedes Hindernis gehüpft und hat unterwegs sogar gewartet, wenn wir langsamer waren 🐶

    Unten angekommen wurde das Gelände nochmal abenteuerlicher – große Felsblöcke, schmale Wege, verwachsene Passagen. Der Weg führte schließlich zu einem kleinen Wasserfall namens El Vergel. Trockenzeitbedingt war nicht besonders viel Wasser da, aber durch die imposanten Schluchtwände wirkte der Ort trotzdem magisch. Ein bisschen Pause, ein paar Fotos, und dann ging es an den Aufstieg 🥵 War doch auch ganz schön anstrengend, die Sonne hat ihr bestes gegeben!

    Wieder oben angekommen, sind wir noch ein Stück am Rand der Schlucht entlanggewandert. Dabei haben wir ein paar wirklich fantastische Ausblicke auf den Canyon genossen :)
    Danach ging es weiter durch ein trockenes Flussbett – in der Regenzeit rauscht hier das Wasser durch, aber jetzt bot es einfach eine bizarre Landschaft mit trockengelegten Wasserfällen. Und dann plötzlich: die ersten Dinosaurier-Fußabdrücke! Eingebettet in den Fels, gut sichtbar, teils von verschiedenen Spezies. Irgendwie surreal, aber ehrlich gesagt nicht unbedingt der spannenste Moment des Tages. Vielleicht lag es daran, dass ich nur ungefähr ein Zehntel von dem verstanden habe, was unsere Guide dazu erzählt hat 😅 Mein Spanisch macht zwar Fortschritte, aber für paläontologische Fachbegriffe reicht es dann doch noch nicht 👀 Magda hat zwischendurch netterweise ein bisschen übersetzt.

    Nach Sonnenuntergang waren wir dann wieder zurück im Ort. Ich habe mir noch schnell ein paar Snacks für die große Wanderung morgen besorgt, danach gab’s ein Sandwich zum Abendessen – und jetzt liege ich zufrieden, aber richtig platt im Bett 😴

    Morgen geht’s weiter mit derselben Gruppe. Auf dem Plan steht unter anderem Boliviens größtes Höhlensystem und noch ein weiterer spannender Ort. Ich bin gespannt, was Torotoro noch für mich bereithält!
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