• STÖRCHE UND EIN "WOLF"

    9 lipca, Polska ⋅ 🌧 18 °C

    Die vielen Störche in den masurischen Dörfern lieben den Ausblick von den Strassenlampen herab. Hätten die Polen die Elektro- und Telefonleitungen in die Erde versenkt, gäbe es bei diesen Vögeln wohl Bauknappheit. Die Maste scheinen optimal zu sein, um das Storchennest zu etablieren. Den vielen Jungen scheint es zu gefallen.

    Ja, und mitten in diesem idyllischen leicht hügeligen Naturparadies finden wir im Wald die Wolfsschanze (Görlitz). Für mich ist es einerseits äusserst befremdlich, dass Hunderte von Touristen Hitler die Ehre erweisen, sein Hauptquartier der letzten drei Jahre zu bestaunen. Anderseits ist diese geheime Bunker-Ruinen-Stadt mit entsprechenden historischen Erklärungen auch ein interessantes Bild für die irrwitzigen Kriegsgepflogenheiten. Ab Juni 1941, also unmittelbar nach den Überfall auf die Sowietunion, lebte Hitler mit seinem Beraterstab in dieser Waldstadt. Die Holzbauten wurden mehr und mehr mit Zement zugepanzert, bis 5 Meter dicke Mauern jeden Bunker schützten. Es fehlte an nichts : Zentralheizung, Wasser, Abwasser, aber auch Freizeitorte wie ein Kaffee und ein Casino. Als Hiltler 1944 nach Berlin floh, weil er der vorrückenden Roten Armee nicht in die Hände fallen wollte, liess er die Festungsstadt mit ca. 10t Dynamit pro Bunker in die Luft sprengen. Die Erschütterungen sollen so stark gewesen sein, dass das Eis in den umliegenden Seen zersprungen sein soll. Heute dienen die alten Ruinen ausser den schaulustigen Touristen seltenen Fledermäusen 😀.
    Etwas geruhsamer geht es in unserem Übernachtungsort zu: Mikolajiki. Hier liegt das Herz der Masuren, die grosse Seenplatte. Ein Paradies für Segler und Motorbootsfahrer. Schade, habe ich meinen Führerschein noch nicht. Und schade, lässt die Sonne uns gerade in Stich. Beides lässt auf sich warten. Aber immerhin zeigt sich hier Herr Chopin zum ersten Mal: als Verkörperung einer Segeljacht. 😅
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