• THEO, WIR FAHR'N NACH LODZ ...

    15. heinĂ€kuuta, Puola ⋅ ☀ 24 °C

    Wer kennt ihn noch, den Nummer-eins-Hit von Vicky Leandros aus dem Jahr 1974 (mein Hochzeitsjahr 😀)? Nach einigen Quellen ist die Grundlage des Songs ein jiddisches Lied, das bereits im 19. Jh. von jiddischen Bewohnern der Stadt Lodz gesungen wurde. Damit wurde die arme jüdische Bevölkerung aufgefordert, das Dorf zu verlassen und in die aufsteigende Textilindustrie-Metropole zu kommen. Die Worte, die schon in historischen Aufzeichnungen im Warschauer Museum zu sehen sind, sollen ironisch Aufstiegssehnsüchte und -wünsche der deutschsprachigen Bevölkerung reflektiert haben. Also sehen wir Mal, ob es stimmt, dass in Lodz alles möglich ist.

    Auf dem Weg nach Lotz fahren wir zum Geburtsort von Frederic Chopin: Zelazowa Wola. Da kam der berühmte Komponist als Sohn einer verarmten adligen Bediensteten und eines Hauslehrers der Aristrokatenfamile Skarbek zur Welt. Aber schon bald zog die Familie Chopin nach Warschau. Das Gelände um Chopins Geburtshaus ist ein riesiger idyllischer Park, in dem überall Klavierklänge mit Chopinmelodien erklingen. Das Ganze ist aber eher eine schlecht arrangierte, aufgeblasene Erinnerungsstätte. Ich hätte wesentlich mehr museumspädagogisches Feeling erwartet. Und zu guter Letzt gibt es nach der Erschütterung über die völlig überrissenen Parkgebühren einen Parkschaden. Geschehe nichts Schlimmeres. Der Alpha Romeo Besitzer hat Verständnis und unser Licht des Veloträgers kann man ersetzen.
    Nun erholen wir uns von der Enttäuschung und vom Schreck auf dem nicht so idyllischen aber sympathisch geführten Campingplatz vor Lodz und sind gespannt, was uns die Stadt morgen bietet. Ja, und wisst ihr was? Ich konnte endlich ein Storchennest fotografieren. 😀
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