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- Day 21
- Wednesday, July 16, 2025 at 11:31 AM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 237 m
PolandLodz51°45’36” N 19°27’30” E
IN LODZ IST ALLES MÖGLICH

Was Sholem Aleichem seinen Leuten schrieb (Tafel im Warschauer Museum), bewahrheitet sich auch für uns: In Lodz ist alles möglich. Gerade sind wir von unserem Ausflug in die Stadt auf den bescheidenen, kleinen Campingplatz zurückgekehrt, sehen wir, dass der Platzverantwortliche, der kein Wort Deutsch oder Englisch spricht, unser zerbrochenes Licht (das ganze Element) am Veloständer ausgewechselt hat. Er hätte dies getan aus Sorge um unser Leben. Dies ist ja unglaublich berührend. Er strahlt, als er sieht, dass es perfekt funktioniert.
Die Stadt Lodz hinterlässt bei uns verschiedene Eindrücke. In ein paar Worte gefasst: sehr weitläufig, schön Renoviertes neben Baufälligem, interesante Geschichtseinblicke.
Nach einem Spaziergang durch den UNESCO geschützten, 4 km langen, verkehrsfreien Boulvard gelangt man zur Manufactura. Dies ist der Palast des zweitreichsten Unternehmers Polens des 19. Jhs: der Jude Israel Poznanski (1833-1900). Er ist in Lodz als Sohn eines Tuchhändlers aufgewachsen und träumte davon, einmal ein grosses Unternehmen zu besitzen. Mit einem kleinen Baumwollverarbeitungsbetrieb begann er. Später besass er eine riesige Fabrikanlage, eine Hochleistungsweberei, nicht zuletzt auch mit Maschinen aus der Schweiz. Durch gezielte Grundstückkäufe und Investitionen baute er ein großes Textilimperium auf, das zu den bedeutesten seiner Zeit gehörte. Über seinen Umgang mit den vielen Angestellten ist nicht viel Erfreuliches zu lesen. Heute hausen in den alten, neu renovierten Bachsteinhäusern Cafes, Restaurants, Läden, Ausstellungen und Spielgeräte für Kinder.
In einem andern Stadtteil funkeln Hunderte von kleinen Spiegeln als Fassade einer Häuserreihe im Sonnenlicht. Mani Matters Lied vom Coiffeur schwingt in unseren Köpfen, wenn wir in allen Winkeln ein Stück von uns erkennen.
Zurück im Boulvard fallen uns die vielen Bronzefiguren nach Trickfilmvorbildern und die eingelassenen Sterne mit Namen von Filmemachern auf. Beides soll an die Filmtätigkeit Polens erinnern. Ist doch das Land schon seit Beginn der Filmgeschichte eingebunden in dieses Kunstgeschehen.
Und in den Räumen des kleinen Kunstmuseums fragen wir uns, aus welchem Bild wohl die Frau gestiegen ist, die uns mit stolzen Schritten entgegen tritt . Wir finden es nicht heraus. Denn die Ausstellung bietet nicht viel Rares.
Für das Filmmuseum und die Besichtigung von Arthur Rubinsteins Flügel (der Pianist ist hier geboren) reicht es nicht mehr. Schade. Aber bei der Grösse der Stadt kann man in der kurzen Zeit wirklich nicht alles überschauen, auch wenn das Bus- und Tramnetz besten funktioniert.Read more
Traveler
Wunder geschehen….