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  • Day 10

    Von Halligen und Inseln

    July 28, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Was ist Pflicht an der Nordseeküste? Ganz klar, eine Wattwanderung! Wir haben uns für eine Wanderung auf die Hallig Oland entschieden. Die Hallig liegt circa 6km von Dagebüll, also dem Festland, entfernt. Wie schon erwähnt, ist das mit Ebbe und Flut gar nicht Mal so einfach. Außerdem kann man als Ortsfremder schnell im Schlickwatt landen, daher haben wir uns für eine geführte Wanderung entschieden. Mit Herrn Petersen (häufiger Name hier) und etwa 50 weiteren Touris sind wir mittags gestartet. Im Watt wurde uns die Tier- und Pflanzenwelt erklärt. So ein Wattwurm sieht meiner Meinung nach eklig aus. Ich hatte sie mir immer wie Regenwürmer vorgestellt. Naja, jedenfalls sind sie wohl die wichtigsten Tiere im Watt, da sie den Sand belüften und reinigen und Futterquelle für viele 🐦 darstellen. Wer auf sauberen Sand laufen will, der muss gezielt auf den Spaghetti Haufen, den Ausscheidungen der Würmer, treten. Iiieks. So ein Wattenmeer, wie an der Nordsee, gibt es nirgendwo anders auf der Welt. Das liegt daran, dass die Nordsee sehr flach abfällt und der Schlick sehr fruchtbar ist. An anderen gezeitengeprägten, fruchtbaren Küsten sind die Flächen von Mangroven geprägt. Ansonsten gibt es auch die Halligen nur in dieser Art an der Nordsee. Sie werden circa 20 bis 50 Mal im Jahr bei Sturmfluten überspült. Anders als Inseln, die überspült werden, ist wohl der Sediment-Untergrund besonders. Nun gut, nach 2h und etwas Zickzack durch den Matsch laufen sind wir auf Oland angekommen. 17 Einwohner leben derzeit dort. Die Warft sorgt dafür, dass die Häuser auch bei Sturmfluten im Trockenen bleiben. Anders als vermutet, ist die Infrastruktur sehr gut auf so einer Hallig. Es gibt sogar Glasfaser-Internet, besseres als in Dagebüll. Mit der Lore fahren die Oländer aufs Festland zum Einkaufen oder besuchen Freunde auf der Nachbar-Hallig Langeneß. Nach 2h Aufenthalt sind wir wieder zurückgewandert. Durch starken Wind konnten wir uns Zeit lassen, da die Flut nur allmählich das Watt zurückeroberte. Trotzdem war es eigenartig das Wasser neben sich steigen bzw. anlaufen zu sehen. Wir hatten einen tollen Tag auf dem Watt! Im Anschluss haben wir wieder Halt an einer Vogelbeobachtungshütte gemacht. Glücklicherweise hat uns ein Nabu Freiwilliger bei der Bestimmung geholfen. Wir haben nun endgültig Blut geleckt und werden in Zukunft sicher öfters "birden". 😅 🙈

    An unserem letzten richtigen Urlaubstag, meinem Geburtstag, hatten wir einen Ausflug auf die Insel Amrum geplant. Im Gegensatz zu Sylt und Föhr soll Amrum ursprünglicher sein und nicht so überlaufen. Mit dem neuen Express sind wir wieder von Dagebüll aus gestartet. In 70min statt 120min sind wir in Wittdün angekommen. Während der Fahrt zog auch der Himmel auf, sodass wir wieder bestes Wetter auf der Insel hatten. Am Hafen haben wir uns Räder ausgeliehen und haben die Inselumrundung gestartet. Die Insel war wirklich traumhaft schön! Sogar schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Weite Heideflächen, große Dünen, kleine historische Friesenhäuser mit liebevoll gestalteten Blumengärten, Kieferwald und vor allem weiße, riesige Strände. Wow! Am Badestrand der Nordseite waren wir erst erschrocken, da Massen an Fahrrädern abgestellt waren. Allerdings hat es sich bei der Größe richtig verlaufen, sodass der Sardinen-Effekt ausblieb. Zur Feier des Tages haben wir uns einen Strandkorb gegönnt. Das erste Mal, für uns beide. Ganz praktisch, da man so ein Teil als Sichtschutz, Ablage, Windschattenspender und natürlich auch zum Sitzen nutzen kann. Stefan fand es lustig, dass ich mich aber zuerst vor den Korb in die Sonne gelegt habe. Ich wollte einfach nur kurz Schlafen! Mit Geburtstagsbierchen haben wir es uns gut gehen lassen. Ein Gewitter war von Weiten zu sehen, aber hat uns verschont. Auf dem Rückweg sind wir noch an der Vogelkoje und einem eiszeitlichen Dorfhaus (Nachbildung) vorbeigefahren. Die Zeit verging wie im Flug auf der Insel, sodass ich mir vorgenommen habe, irgendwann Mal wieder nach Amrum zu fahren. Wirklich empfehlenswert! Zurück an Land waren wir schick essen. Alles in allem ein super schöner Geburtstag! #geburtstagswürde

    Es folgt als letztes: die Rückfahrt, die leider auch einen Footprint wert ist.
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