Satellite
Show on map
  • Day 21

    02.11. Wilderness - Wanderung

    November 2, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 23 °C

    Wellenrauschen im Ohr beim Einschlafen und Aufwachen, der erste Blick durchs Fenster auf Strand und Meer im Morgensonnenschein - herrlich! Die Entscheidung, was wir an diesem Tag in Wilderness machen wollten, fiel uns schwer. Einerseits wollten wir natürlich etwas sehen, andererseits unseren Traum-Balkon nutzen. Wir entschieden uns für eine Wanderung - aber bitte nicht so lang, damit noch genügend Zeit zum Relaxen bleiben würde. Außerdem sind wir weder wandererfahren noch -begeistert. Der nette Herr am Gate zum Wilderness Nature Reserve stellte uns in sehr schwer zu verstehenden Englisch zwei Wanderungen vor und empfahl die Kürzere, weil auch Schönere. Na gut. Auf ging's zum Half Collared Kingfisher Trail. Angaben lt. Prospekt 7,2 km 3-4 Stunden. Das haben wir aber erst später gelesen - sonst wären wir sicher nicht den kompletten Weg gelaufen. Der Weg geht durch eine Landschaft, die die Bezeichnung Dschungel oder Urwalt durchaus verdient hat. Streckenweise führen Holzbohlenwege durch den Wald, dann geht es wieder über Stock und Stein und vor allem Baumwurzeln. Dann kommen steile Treppen, mal rauf, mal runter. Manchmal muss man auch unter einem Baum hindurch oder über einen Stamm hinweg. Ein unglaubliches Gezwitzscher diverser exotisch klingender Vögel drang durch das dichte Blattwerk. So sehr wir uns aber auch bemühten - außer fliegend konnten wir keinen von ihnen in den Bäumen ausmachen oder gar fotografieren. Blieb also das Einbrennen der Erinnerungen in unser Gedächtnis. Nach einiger Zeit kamen wir an eine Wegzweigung. Irgendwo muss der Fluss überquert werden. Entweder mit einer Art Floß, dass man an Seilen aus eigener Kraft hinüber ziehen muss oder ein Stück weiter über Steine im Fluss. Da uns das Floß erst zu wackelig aussah, entschieden wir uns für den Weg Richtung Steinüberquerung. Was für ein fataler Fehler. Der Weg begann noch relativ harmlos, wurde dann aber immer abenteuerlicher. An der Felswand entlang, mal auf Steinen, mal von Baumwurzel zu Baumwurzel, durch eine kleine Höhle, weiter auf sehr schmalen Wegen auf- und abwärts. Nach einer Weile kam uns ein junges Pärchen entgegen. Schweißgebadet und völlig fertig - vor allem "Er", "Sie" war wohl fitter. Er lachte und sagte nur "That's too much. Too much! Oh no! Really too much for me!". Wir entschlossen uns dann zur Umkehr, die Beiden hinter uns her - wir machten gar nicht mal so eine schlechte Figur dabei. Wieder an der Floß-Stelle angekommen, rangen wir noch mit uns. Das junge Pärchen erzählte uns, dass sie auf dem Hinweg den Weg mit dem Floß und weiter auf der anderen Seite gegangen seien und der Weg viel einfacher sei. Er half uns sogar beim Übersetzen und so blieb uns eigentlich gar nichts anderes übrig, als bis zum Ziel "Wasserfall" durchzuziehen. Oh Mann, das erforderte Puste und zumindest bei Kerstin gibt es morgen sicherlich einen Muskelkater. Treppe rauf, Treppe runter, immer weiter durch den "Dschungel" bei steigenden Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Der Schweiß floss in Strömen. Immer wieder hörten wir den Fluss rauschen und wähnten uns schon dem Ziel nahe - was sich mehrfach als Irrtum herausstellte. Schließlich erreichten wir dann aber den Wasserfall. Hmmmmm. Die Landschaft dort ist schon grandios, der Wasserfall selbst so naja - wenn er mehr Wasser führt, ist er sicher imposant.Einige andere Wanderer, vor allem welche im Alter unserer Kinder badeten in den "Pools", die sich in den Felsen gebildet hatten. Darauf verzichteten wir in Ermangelung von Badekleidung. Wir machten also nur eine kleine Foto- und Trinkpause und traten den Rückweg an. Nach insgesamt 3,5 Stunden schweißtreibender Tour erreichten wir durstig und erschöpft unser Auto. Da hatten wir uns doch einen Cappucino im Salinas wirklich verdient - und reservierten bei der Gelegenheit gleich einen Tisch für heute Abend.Read more