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  • Day 18–20

    Bonifacio

    May 9 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem ich gestern früh endlich mal das Rad benutzen wollte, das habe ich ja nicht nur für die Optik dabei, dachte ich, bin ich frühs noch Richtung Hauptstadt geradelt. So ganz links liegen lassen wollte ich die nämlich dann doch nicht. Aber mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht. Ajaccio hat mich nicht überzeugt.

    Allerdings hat das Bonifacio übernommen. Die Hafenstadt ist richtig hübsch. Besonders die Altstadt. Daher bin ich hier direkt mal 2 Nächte geblieben.

    Mein erster Plan für heute:
    "Die Treppe des Königs Aragon."
    Ich bin ja kein 'Herr der Ringe' Fan. Aber im Hinterstübchen hatte ich von damals noch Aragon als optisch duften Typen abgespeichert. Von daher war der Name der Treppe schon mal positiv für mich belegt. Und es war klar, ich will zur Treppe:
    Die "Escalier du Roy d’Aragon" oder auch der "Stairmaster von Bonifacio".
    187 Stufen in ca. 45° Neigung runter und vor allem wieder hoch.

    In physisch guter Verfassung soll man sein, geschlossene Schuhe sind Pflicht, ebenso wie ein Helm. Hab ich alles am Start, Helm bekomme ich geliehen. Ja, dass die physische Verfassung dann doch ins wanken gerät, wenn man die 187 Stufen, davon die meisten gefühlt doppelt so hoch wie normale Stufen, wieder hoch will, hat mich dann doch auch kurz staunen lassen. Da kann man sich den Stairmaster im Fitti echt sparen, wenn man stattdessen diese Treppe nimmt. Allerdings wird das ein teurer Spaß auf Dauer. 5€ kostet das Vergnügen und die Erkenntnis, dass man doch nicht so sportlich ist, wie man immer denkt.

    Gewandert wird natürlich auch noch: Rund 7 km sollte die 'moderate' Wanderung heute dauern. Ich hab ja aus meinen Fehlern gelernt (haha). Und als ich quasi am Ziel war, habe ich einen Leuchtturm entdeckt und dachte, ach den nehme ich noch mit. Und vom Leuchtturm aus habe ich dann einen einsamen Strand gesehen, ach den nehme ich doch auch noch mit. Den kann man dieses Mal wirklich nur zu Fuß oder per Boot erreichen. Da hilft auch kein 4x4 mehr. Also wird da runter gekraxelt. Natürlich, man ahnt es, Badesachen und Handtuch liegen im FJ. Hab ich heute früh noch aus dem Rucksack raus, weil Strand stand absolut nicht auf dem Plan. Na klar.
    An was es allerdings nicht fehlt bei mir, ist Essen. Da bin ich ausgestattet, als würde ich mit einer Großfamilie wandern gehen. Angekommen am Strand wurde erstmal das Picknick auf der nicht vorhandenen Decke ausgepackt, also im Sand. Damit nicht alles komplett versandet, musste das Regencape des Rucksacks herhalten. Ja, das habe ich natürlich mitgenommen bei 0% Regenwahrscheinlichkeit! Klar.

    Auf dem Rückweg war mein Rucksack dann deutlich leichter, da ich ja scheinbar auch esse wie eine Großfamilie.

    Naja, so wurden aus 7 km mal schnell 14 km. Und es wundert mich mal wieder nicht. 😅

    Grundsätzlich muss ich noch sagen, dass meine Beine aussehen, als hätte ich mit einer Katze gekämpft. Dabei wollte mir Google nur mal wieder eine Abkürzung zeigen. Und wie es halt so ist, im Kampf "Busch gegen Menschen", gewinnt?
    Richtig, der Busch.
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