• 5-Gipfel-Tour in den Chiemgauer Alpen

    May 23, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Das sollte eine ungewöhnliche Tour für mich werden; ich mag es ja gerne hoch, richtiges Bergsteigen geht nur mit hohen Bergen. Und trotzdem war es ein megaschöner und anstrengender Tag - immerhin haben wir fast 17 Kilometer und knapp 1100 Höhenmeter mit 5 Gipfeln absolviert. Es ging vom Brandstein (1138m) über Kemeikopf (1222m), Nesslauer Schneid (1437m) und Gröhrkopf (1560m) zur Haaralmschneid (1594m). "Wir" - das war diesmal mal lieber Wandersenioren Hans mit Kumpel Ralf. Ich scherzte im vorhinein schon, dass sie mich dann wohl im Duo in Grund und Boden rennen würden, und mache mir Gedanken, ob ich in Sachen Tempo und Schwierigkeit mithalten würde können. Wohl deswegen stürmte ich anfangs los, bis mir die Herren sagten, ich dürfe auch einen Gang langsamer schalten. Nach meinem Gefühl waren wir ein gut harmonierendes Trio, mal lief der eine vorn, mal der andere. Spontan taufte ich uns daher "Trio infernale" und auch weil wir für den ein oder anderen schon bisserl verrückt unterwegs waren auf schmalen Steigen und unmarkierten Wegen. So trug sich das "Trio infernale" voller Begeisterung - nämlich meiner - in jedes Gipfelbuch ein. Wie sagte Hans so schön: "Das macht die Redakteurin, die kann das." Auch wenn es nur Datum und Name (n) waren, irgendwie trotzdem ein schönes Gefühl, vielleicht weil man irgendwie Teil der Berg-Gemeinschaft ist, also derer, die Berge wirklich verstehen und fühlen ... Auch wenn Hans nach der Arbeit gefragt hat und ich erzählt habe, sie war dennoch weit weg, hat mich am Weg nicht beschäftigt. Kein Wunder, denn vor allem am Abschnitt zwischen Gipfel 2 und 3 war Konzentration gefragt: Es ging über sehr schmale Pfade und Steige, teilweise echt steil, ausgesetzt - manchmal auf beiden Seiten. Auch Kraxeln war an den Felsen gefragt. Da musste ich an zwei, drei Stellen echt kurz durchschnaufen, aber am Ende war alles kein Problem (an der kleinen Herausforderung gewachsen). Im Gegenteil! Der Weg über Steine, Wurzeln, mit Blumen (die Hoch-Blühphase war leider schon vorbei) und alleinstehenden Zacken, Wolkenstimmungen und Sonnenschein war genau mein Geschmack. Echt fantastisch! Das Schöne war, dass die Jungs mich nicht betüttelt haben, sondern einfach haben laufen lassen; sie hatten das Vertrauen in mich, dass ich das schaffe. Danke! Nach dem letzten Gipfel ging es noch zur Alm. Ein kurzes Gespräch mit den Pächtern macht mir weiter Lust darauf, das mal zu probieren. Man sei so weg von der Welt und der Hektik. Hans erzählte von Bekannten, die im Sommer immer Südtiroler Bauern helfen. Da sagte ich, das wäre was, vielleicht wäre da ja einer für mich dabei. Hans: Die sind B-Ware! Ich: Das bin ich auch. Und noch ne ganz Gute ;-)Read more