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- Thursday, June 6, 2024
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 1,893 m
GermanyScheinberg-Spitz47°33’17” N 10°53’15” E
Scheinbergspitze 1926m mit Käsekurs

Ich liebe Käse und scherze daher öfter mit der Vorstellung eines Lebens als Sennerin auf einer Alm. Da wäre es doch gut, das mit dem Käsemachen mal selbst auszuprobieren. Nachdem ich einen Nachmittagskurs auf der Schönegger Käse-Alm in der Nähe von Oberammergau gefunden hatte, bot sich gleich noch eine Wandertour in den Ammergauer Alpen an - eine kleine Tour vorab auf die Scheinbergspitze. Nach meiner Rechnung sollte sich die Wanderung - im Buch mit knapp 4 Stunden angegeben - vorher gut ausgehen. Als ich dann an der wunderschönen Furt mit kleinem Teich ankam, stand da zum Gipfel 2,5 Stunden. Das stresste mich gedanklich, was ich auf den erstem Höhenmetern auch merkte. Dann kamen mit mir auch noch zwei weitere Wanderer an. Irgendwie kein guter Start, mag ich es doch lieber einsam. Also ließ ich mir beim Anziehen Zeit und die beiden ziehen - nur um später auf sie aufzulaufen. Innerlich mit dem Gedanken beschäftigt, ob ich schnell genug sein werde, lief ich durch den Wald - erst auf Forstweg. dann auf schönem Wanderpfad mit Wurzeln und Steinen - aufwärts. Viel war da an Aussicht nicht zu genießen. Auf einem Buckel angekommen, wechselte der Wald in Latschenbestand. Erste Panoramablicke sind möglich, sogar die Zugspitze spitzt zwischen zwei Bergen auf der anderen Talseite noch glitzernd von Schnee hindurch. Meine Begeisterung steigt, ebenso die innerliche Entspannung. Immer wieder bauen sich felsige Mini-Kraxelstellen vor mir auf - so mag ich das! Regelmäßig muss ich stehenbleiben, um Weg, Ausblick oder Details einzufangen. Der Pfad windet sich hoch auf eine Kuppe - da ist direkt gegenüber der Gipfel schon in Sicht. Kurz runter in die Senke und dann die letzten Meter schnaufend und schwitzend bergauf. Unterm Gipfelkreuz sitzen eine Frau und die beiden Männer vom Start. Ich schieße nur kurz Fotos in alle Richtungen, sauge den Moment in mir auf. Dann brauche ich das Alleinsein. Hinter den grandiosen Gipfeln der Ammergauer taucht ein See auf - nach meinen geografischen Kenntnissen müsste das der Forggensee sein. Und damit rauschen besondere Erinnerungen in Herz und Kopf ... Ich gehe vor zu der Kuppe, auf der sich wunderbar mit ebenso fantastischem Blick Rast machen lässt. Wie eindrücklich, wild, grün und zugleich felsig dieser Teil der Alpen doch ist! Da gibt es noch viel zu erkunden. Vor lauter Schauen, Fotografieren und Vespern vergesse ich fast die Zeit; doch die Sonne wird von Wolken verschluckt, der Wind frischt auf. Ich mache mich auf den Herunterweg und merke, dass ich da in knapp 1:45 Stunden ganz schön hochgetuckert bin (knapp 900 Höhenmeter)! Fix bin ich wieder am Parkplatz, der idyllisch an einer Furt mit kleinem Teich und Wasserfall liegt. Perfekt, um nicht nur die matschigen Wanderschuhe sauber zu machen, sondern auf der Bank noch die Sonne zu genießen, bevor ich mich zum Käsekurs aufmache. Ich komme mit der Frau vom Gipfel ins Gespräch, die sich ebenfalls noch etwas dort aufhält. Eine nette kleine Begegnung. Gleiches erlebe ich an der Käse-Alm mit einem Münchner Paar, das sich den Tisch mit mir teilt. Während der Brotzeit nach getaner Arbeit - spannender Kurs, super gemacht und kleine Glücksmomente, wenn die Schritte gelingen und der Käse echt fest wird! - plaudern wir über Beruf, Tanzen und Neues kennenzulernen. Ich bin stolz, was Neues gelernt zu haben und auf meine richtig tolle Tour! Ein schöner, fast perfekter Tag.Read more
Traveler
So schön!