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- Day 4
- Saturday, May 17, 2025
- ☁️ 7 °C
- Altitude: 1,690 m
GermanyWildalpjoch47°42’5” N 12°2’8” E
Wildalpjoch 1720m

Letzter Tag und noch immer steht der Wendelstein auf meiner Liste - so nah war ich ihm gestern schon! Und jetzt: verrücktes Wetter, das gefühlt im Minutentakt von Sonne auf dunkle Wolken, Sturm, Schnee und Regen wechselt. Dazu gestern Abend vom Tisch aufgestanden und plötzlich fährt ein Schmerz in den Fuß, so dass ich nicht gscheit auftreten und abrollen konnte. Was also tun? Eine Idee war da kurz die Titanic-Ausstellung im Rosenheimer Lokschuppen. Aber irgendwo zog es mich dennoch nach draußen - einfach mal testen, vielleicht wird es ja besser als gedacht und als dann der Regenschauer vorbei war, mache ich mich erneut auf Richtung Sudelfeld. Denn vom gestrigen Ausgangspunkt gibt es einen weiteren lohnenswerten und reizvollen Gipfel, von dem der Wendelstein ebenfalls in einer guten Stunde erreichbar wäre ... Der Fuß geht besser als gedacht, die Wolkenstimmungen sind faszinierend und ich tuckere wie gestern in gutem Tempo zur Lacheralm, schlage dann aber den hinteren Weg zum Wildalpjoch ein und nicht den Vorderen zur Lacherspitz. Der Pfad windet sich ebenfalls über viele Steine und weiter oben durch Latschen und an Felsen vorbei hinauf bis zu einem Grat. Der Wind wird phasenweise mehr, die Jacke muss her. Bis 11.30 Uhr will ich am Gipfel sein, also nach 1,5 Stunden statt 2. Am Grat geht's rechts über einen ersten Hügel drüber - mit Felsen, Latschen, Wurzeln auf schmalen Pfad *loveit* Kurz in eine Senke und dann rauf zum Gipfel. Der Wind pfeift ordentlichst, die Wolken türmen sich schon wieder dunkel auf. Weiter drüben bahnen sich Sonnenstrahlen durch ein Wolkenloch den Weg auf die saftig grünen Wiesen, die wie im Scheinwerferlicht liegen. Als ein Trio endlich sein Fotoshooting am Kreuz beendet hat, kann ich den Moment punkt 11.30 Uhr ebenfalls für mich festhalten. Dann treiben mich Wind und Wetter rasch zurück - weiter über den schönen, abwechslungsreichen Grat Richtung Wendelstein und Lacherspitz. Noch hält der Fuß. Doch wie wird das bergab? Als ich auf der breiten Wiese mit den Abzweigungen ankomme ist es 12 Uhr Mittag - die Glocken des Wendelsteinkirchleins sind im stürmischen Wind kaum zu hören, dennoch ist es irgendwie besonders - Glocken soweit oben, dem bedrohlichen Himmel so nah. Ich überlege lange - und am Ende nehme ich den bekannten Abstieg übers Lacherkar nach unten - wegen Wetter und Fuß; es wären ja nochmal mindestens 1,5 Stunden mehr und rund 200hm. Das Gemeine: Während ich der Lacheralm entgegen laufe, reißt der Wind ein Loch in die Wolken und blauer Fetzen samt Sonne kommen zu Vorschein. Naja, dann eben eine Sonnen-Vesper-Pause und Fuß-Ruhepause an der Alm. Ewig lange wird der Genuss dann auch nicht - er reicht fürs Käsebrot. Wieder zieht es zu, am Abstieg zum Auto erwischen mich kurze Regen- und Schneeschauer. So geht es den restlichen Tag weiter - bei Sonne ärgere ich mich, dass ich nicht doch mehr gemacht habe... Daher am Abend eine plötzliche Eingebung: In einer Stunde wäre ich direkt von der Ferienwohnung am Schwarzenberg - vielleicht zum Sonnenuntergang. Das wär's jetzt noch! Ich beobachte das Wetter - ja da sind in der richtigen Richtung Löcher in den Wolken. Ich marschiere los, doch schon nach einer guten Viertelstunde sind die Weg, kein Hauch von Abendrot. Stattdessen sieht es nach herannahendem Weltuntergang aus (der auch kurz darauf nicht ganz so schlimm kommt). Also zurück. Noch ein Abstecher zu neugierigen Jungkühen - schön war die frische Abendluft dennoch.Read more