Satellite
Show on map
  • Day 142

    Einmal ans Meer und zurück - Rijeka

    December 28, 2017 in Croatia ⋅ 🌧 6 °C

    Rijeka hat nicht das typische Urlaubsflair, welches man von einer Stadt am Meer in Kroatien erwartet. Ohne Strand, dafür mit einer Kombination aus italienischem Flair und einem großen Industriehafen ist das Ambiente anders, aber trotzdem zieht die Stadt einen in ihren Bann.

    Fast alle haben mich ausgelacht, als ich sagte ich gehe für das Wintersemester nach Zagreb. Warum? Im Winter nach Kroatien und nicht ans Meer. Das mag stimmen, aber das Meer ist nur zwei Stunden entfernt und mit Linienbusen super einfach zu erreichen.
    Also bin ich zusammen mit zwei Freundinnen nach Rijeka gefahren. Zugegeben ist Rijeka nicht die klassische Touristenstadt, vor allem nicht im Winter.
    Anstelle von einem tyischen Sandstrand hat Rijeka einen Industriehafen und lebt deswegen auch von der Industrie und nicht vom Tourismus. Faszinierend ist die Kombination aus diesem manchmal düsterem Hafenflair und der italienisierter Habsburger Pracht.
    Das Stadtzentrum ist geschmückt mit kunstvollen Gebäuden aus K. u. K. Außerhalb des Stadtkerns befindet sich Kroatiens größter Hafen samt Schiffen, Frachtcontainer und Krähnen. Zusammen mit den Studenten führt diese Kombination zu einer dynamischen Stadt, die einen Besuch wert ist. Wenn man durch die Stadt spaziert, kann man die selbst für Kroatien wechselhafte Geschichte sehen. Von den Römern über die österreichische und italienische Herrschaft bis hin zum Sozialismus und der postsozialistischen Moderne.
    Zwei Highlights sind auf jeden Fall der Hafendamm, Molo Longo, und die Burg Trsat.

    Der Molo Longo ist ein ca. zwei Kilometer langer Hafendamm. Von hier aus kann man die Stadt und den ganzen Hafen betrachten. Interessant ist, dass in regelmäßigen Abständen Sprüche auf die Dammmauer gemalt sind. Sprüche von Personen die Rijeka verlassen haben, oder die nach Rijeka gezogen sind und über ihre positiven wie negativen Erfahrungen berichten. Diese Sprüche geben einen kleinen Einblick in das Leben der Stadt Rijeka, welches man sonst als Tourist normalerweise nicht hat.

    Das zweite Highlight ist die Burg Trsat oberhalb der Stadt Rijeka. Entweder fährt man mit dem Bus oder erklimmt ca. 560 Stufen zur Burg. (Ich habe versucht die Stufen zu zählen, allerdings weiß ich nicht ob die Zahl sehr vertrauenswürdig ist. Ich musste die Stufen ja auch gleichzeitig hochkraxeln.)
    Wenn man es dann aber geschafft hat, erwartet einen eine unglaubliche Aussicht und ein Weihnachtswunderland. Die ganze Burg ist über und über mit Lichterketten geschmückt - die GANZE Burg. Jede Mauer, jeder Turm, jeder Baum innerhalb der Burg leuchtet. Nicht zu vergessen ist der Styroporkunstschnee, welcher überall in der Burg verteilt ist. Achja, und die Cinderalla-Kürbis-Kutsche, welche von einem Drachen gezogen wird. (Wir konnten allerdings nicht herausfinden, wie der Drache in das Märchen kommt.) Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Neben dem Restaurant im Burgturm gibt es zahlreiche Stände. Ein bisschen besinnlicher wird es dann, wenn man die in der Burg aufgebaute Krippe betrachtet.

    Der letzte Punkt auf unserer Liste war dann ein Besuch im Theater Rijekas um das Stück Schwanensee zu sehen. Schon von außen lässt sich erkennen wer das Theater erbaut hat (die Österreicher, natürlich), aber wenn man den Theatersaal betritt fühlt man sich in das Wien in der 1850iger zurückversetzt. Gold, Prunk und Kitsch. Da war die moderne Interpretaion des Stückes Schwanensee eine sehr willkommene Abwechslung.

    Zusammengefasst: Der Ausflug hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt!
    Read more