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  • Day 4

    Den Douro entlang

    June 24, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute soll das Wetter etwas besser werden und ich habe Lust auf ein bisschen Natur. Außerdem wollte ich schon immer mal wissen, wo der Portwein herkommt.
    Im Netz finde ich eine tolle Tagestour mit dem Auto durch die Anbauregion. Im Alto Douro ist es auch insgesamt trockener und wärmer als im sonstigen Norden Portugals - passt mir gut.

    Für die Anfahrt nehme ich heute doch lieber die Autobahn. Es dauert sonst einfach zu lang. Und da es Mautstraßen sind, ist der Belag erste Sahne und sie sind wenig befahren. Der Ausblick von den hohen Brücken über die Täler ist schon hier sensationell!

    Mein erster Stop ist das Museu Douro in Peso da Régua. Es zeigt viel über die Geschichte der Region und des Portweins mit anschließender Weinprobe. Die lasse ich lieber aus, ich habe noch einige Kilometer vor mir.
    Das felsige Mittelgebirge wurde vor etwa 400 Millionen Jahren geformt, erste menschliche Besiedelungen fanden etwa vor 25.000 Jahren statt. Aus dieser Zeit stammen auch einige der ältesten Bildnisse von Jagden und Tieren der Welt. Sie wurden in den für diese Region so charakteristischen Schiefer eingeritzt.

    Den Wein brachten die Römer mit, wobei es hier ursprünglich kaum fruchtbares Land gab. In mühevoller Handarbeit wurde über hunderte Jahre der Fels gebrochen und mit dem Schutt Terrassen angelegt. Das bisschen Erde ist so vor Erosion geschützt und die Weinpflanzen können darin Halt finden. Im 18. Jahrhundert begann man schließlich, einheimische Arten in amerikanische Wurzelstöcke zu stecken, um noch robustere Varianten zu erzeugen.

    Von der Erntezeit (Spätsommer und Herbst), der Einlagerung und Nachreifedauer in den Flaschen ist der Geschmack des Porto abhängig. Da er vor Allem in England sehr beliebt wurde, gründete man hier das erste Unternehmen weltweit, das sich um den Schutz der Marke und die einheitliche Produktion kümmerte.
    Alle Weine wurden über den Douro flussabwärts geschippert und in Porto durch den Großhandel in die ganze Welt verschickt. Das machte die Stadt zum größten Wirtschaftsstandort in Portugal.

    Als nächstes geht es etwa 30 Minuten immer den Douro entlang bis Pinhão, wo ich Mittagspause machen will. Auf dem Weg fallen mir immer wieder die einzelnen Quintas auf, die Weingüter, deren weiß getünchte Gebäude die raue Landschaft auflockern. Auf dem Video kann man das trotz Vibrationen ganz gut erkennen.
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