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  • Day 80

    Let's paint... too much

    November 21, 2019 in New Zealand ⋅ 🌙 10 °C

    Heute war ein wunderschön sonniger Tag mit bestimmt so 20 Grad. Nach dem Müsli-Frühstück gab uns John die Wahl: Rasenmähen oder den Unterstand vor unserem Bauwagen (Sitzplatz, Grillstelle etc) anstreichen? Wir entschieden uns fürs streichen (da ist das Erfolgserlebnis größer) 🤩💪

    Wir deckten den Untergrund mit lauter Pferdedecken ab, ich kramte mal wieder mein Niagara Falls-Cape heraus (für was das alles gut ist! 🤣) und wir starteten mit den oberen Holzbalken des Unterstandes. Pinsel eintauchen, auf die Rücklehne der Bank klettern, mit einer Hand am Balken festhalten, mit der anderen ein paar Striche malen (die Farbe zog sofort ein), wieder runterklettern, Pinsel eintauchen,... #againandagain - ein richtiges Workout 💪😁 Und wir waren sehr motiviert, so viel wie möglich zu schaffen.

    Nach ca 3 Stunden kam Sammii mit ein paar Wassereis vorbei 🧡 und wir machten erstmal eine kleine Pause und feierten unser bisheriges Werk (die Balken rund um die Essstelle waren bereits komplett fertig). Da entschied mein Körper: OK, enough for today 😬🙈 Mir wurde plötzlich total schwindelig, vor meinen Augen begann es komplett zu flimmern und ich verlor etwas die Orientierung o.O Scheinbar war die Kombi Sonne + Körperliche Arbeit + wenig Trinken + wenig Sauerstoff im Auge (Kontaktlinsen) nicht die Beste gewesen. Auch wenn es mich bewusst gar nicht so sehr angestrengt hatte.

    Ich ging in unseren Bauwagen und Sammii und Maria kümmerten sich superlieb um mich, brachten mir kalte Lappen für die Stirn und heißes Wasser für die Füße (Sammiis Tipp), dann fingen auch schon die Kopfschmerzen an. Die beiden waren sich einig (aus eigenen Erfahrungen) dass es sich um eine Migräne handeln musste, doch dafür waren die Kopfschmerzen meiner Ansicht nach zu aushaltbar, aber keine Ahnung 🤷‍♀️

    Den restlichen Tag verbrachte ich liegend im Bauwagen, während Maria weiterstrich und später mit 4 Reitgästen (davon 2 Schweizer) und John nochmal eine Runde ausritt - allerdings wieder nur langsam (die Gäste saßen zum 1.Mal auf einem Pferderücken), sonst hätt ich mich auch echt dolle geärgert 😅

    Abends ging es mir dann zum Glück wieder soweit, dass ich mit Maria (um die - wahrscheinlich ziemlich frische - Solardusche zu umgehen 😅) zu den nahegelegenen Thermalbädern fuhr. Dort hat man die Möglichkeit, erst 20 min im "Privatpool" mit natürlich-heißem Wasser aus vulkanologischen Thermalquellen zu sitzen (Vorsicht! Nicht Kopf unter Wasser stecken! Gehirnhautentzündung-Gefahr!) und danach ins warme Außenbecken zu gehen ☺️🌊 Herrlich!! Und definitiv die richtige Entscheidung für meinen Körper ^-^

    Gegen 21. 30 Uhr kamen wir zurück zum Hof und sahen schon von weitem ein Lagerfeuer vor der Sitzecke... John und sein "Cousi" Claudio hatten den nächsten Regenbogenfisch geangelt und wollten gerade mit grillen anfangen. "Girls!! Are you hungry?" Eigentlich wollten wir nur schlafen 😴😝 aber auf das Angebot konnten wir nicht Nein sagen (Hunger gewann gegen Schlaf^^) und wir setzten uns dazu. Wie zu erwarten, artete der Abend etwas aus und wir saßen bis 1.30 Uhr mit den beiden zusammen, aßen, sangen und ließen uns coole Maori- und Pferde-Storys von John erzählen 🤩

    Zum Beispiel wie wichtig es ihm ist, seine Pferde "the nice way" einzureiten und nicht durch Schläge, Willen brechen und Bestrafungen (wie einige seiner Vorfahren). "When they only know nice, they give you only nice" ☺️❤️ und das er seine Pferde wie Kinder sieht, die nichts Böses im Sinn haben, wenn sie Quatsch machen, sondern einfach manche Sachen noch nicht wissen und lernen können - und wollen :)

    Weil wir nachfragten, erklärte er uns noch sein komplettes Maori-Tattoo auf dem Bein (in Neuseeland haben extrem viele Menschen diese Art von Tattoo) und wir staunten nicht schlecht, wie viel Bedeutung darin steckt: Es ist ein Abbild von Johns Heimat ("Mein Land, mein Fluss, mein Berg" ), es repräsentiert Johns Charakter, Johns Familie, Frau und alle 4 Kinder und gleichzeitig sind ganz eigene Symbole seines Stammes integriert! 😯🐉 Die Maori sind sehr stolz und dankbar dafür, ihre Kultur heute (wieder) frei auf ihren Ländereien leben zu dürfen. Ihre Kinder lernen hier in den ersten Schuljahren erst einmal alles über ihr Dorf, ihr Land und ihre Kultur, bevor sie alle anderen Schulfächer haben. Ich finde das toll 😊 Johns Kinder wirken super selbstbewusst und stolz, Maori zu sein!
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