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  • Day 115

    Inspirierende Weihnachten auf Bali

    December 26, 2019 in Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C

    Die Weihnachtsfeiertage verbrachte ich dann wieder ganz entspannt in Canggu. Am 25.12. lud mein englischer Zimmergenosse zum gemeinsamen "Roast Dinner" ein, ein typisch englisches Weihnachtsessen. Ich war neugierig und begleitete Jordan und seinen Kumpel Maximus aus London (sie hatten sich vor ein paar Tagen am Strand kennen gelernt) in den Pub.

    Es gab einen bunten Mix aus Hühnchen, ummantelte Würstchen, Ofengemüse und meinen 1. "Yorkshire Pudding" mit Soße (eine Art herzhafter Muffin). Ich habs nicht erwartet, aber es war superlecker 😍😋 Für Jordan und Max war es sogar bereits das 2.Roast Dinner des Tages - und mindestens die 3. Flasche Wein und das 7. Bier - die beiden sind einfach so unglaublich englisch, man glaubt es nicht haha 😂👍 Die ganze Zeit am Rumfluchen, und trotzdem extrem höflich, auf dem Boden geblieben und echte Gentlemen (zumindest vor dem 8. Bier) ^^

    Wir kamen ziemlich schnell mit dem australischen Pärchen am Nebentisch ins Gespräch und setzten uns dazu. Vesna & Adrian stammen aus Sydney, sind aber bereits seit 3 Jahren am Reisen. Ihre Lebenseinstellung ist einfach fantastisch, ein sehr cooles Paar 🤩🙏 Wir quatschten ganz lange über den Zusammenhang zwischen "Money & Happyness" und kamen am Ende zu dem Schluss, dass es keinen gibt. Dann sprachen wir viel übers Reisen (die beiden waren zb. ein halbes Jahr in Vietnam gewesen) und Jordan haute einen Satz raus, den ich zu 100 % teilen kann: "Places are the same, they only look a little different. It's all about the people."

    Das ist definitiv eine Erkenntnis meiner Reise für mich: Du kannst dich an jedem Ort der Welt wohlfühlen oder nicht wohlfühlen. Was einen Ort ausmacht, ist das Gefühl, sich aufgehoben und angenommen zu fühlen. Und das hängt - ob man will oder nicht - in den meisten Fällen mit den Leuten zusammen, die einen umgeben ❤️

    Am Donnerstag legte ich dann einen kompletten Strandtag ein 😎😴🌅 Gemeinsam mit Jordan und Camila fuhr ich frühmorgens per GoCar hin. Doch Camila konnte nicht lange bleiben - sie musste zurück und dann weiter Richtung Flughafen. Für sie ging es weiter nach Hanoi/Vietnam (Vietnam scheint gerade immer mehr zum absoluten Place-To-Be zu werden, scheint mir). Es hieß also mal wieder Abschied nehmen 😪 Menno. Leichter wird es echt nicht 💔 Ich hatte die Kleine schon halb adoptiert.

    Jordan verabschiedete sich kurz darauf auch wieder (aber nur ins Hostel) und ich entspannte den restlichen Tag alleine, nahm noch eine 2.Surfstunde (diesmal konnte ich schon ein paar Mal richtig sicher auf dem Board stehen 💪 fiel dementsprechend aber auch härter und hab jetzt jede Menge blaue Flecken 😐) und ließ mich brutzeln.

    Dann fing es an zu regnen. Und hörte erstmal nicht auf. Von der Straße aus entstand ein richtiger kleiner Fluss direkt ins Meer - zusammen mit all dem Müll, der da so an der Straße liegt 😳 Ich überlegte erst: Bringt es das jetzt wirklich? Ist es nicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Aber ich konnte es einfach nicht ansehen. Und fragte beim Surftrainer um einen seiner Körbe, um den Müll aufzusammeln. 5 Min später gesellte sich eine Frau aus Schottland mit dazu und wir sammelten alles was wir finden konnten auf. Vielleicht nur eine kleine Tat - doch ich hatte zumindest eine Mittäterin gefunden - und einige Zuschauer, die vielleicht auch ins Nachdenken kamen.

    Nach der Aktion kam ich allerdings auch selbst ins Grübeln. Ist es heuchlerisch, so etwas zu machen, wenn man gerade eh auf einer Weltreise ist und durch die langen Flugreisen Unmengen zusätzliches CO2 in die Welt pustet? Mit dem Auto reist? Plastikflaschen kauft, wenn die eigene Flasche leer ist?... usw. usw.

    Aber ja, wo soll man anfangen? Wo fängt der Gemeinschaftssinn an, wo hört die eigene Bedürfnisbefriedigung auf? Ich denke, einzig für die Gemeinschaft zu leben und seine eigenen Bedürfnisse komplett hinten anzustellen, ist nicht die Lösung. Dann haben wir lauter unglückliche Gestalten auf der Erde, die gar nicht erst die Motivation finden, aufzustehen. Nur an sich zu denken hingegen natürlich auch nicht.

    Irgendwo muss man also anfangen. Man kann nicht alles gleichzeitig anpacken. Das schafft man auch nicht. Dann kommt der Gedanke "OK dann mach ich lieber gar nichts". Und das ist das Schlimmste. Besser, jeder ändert Stück für Stück ein paar kleine Dinge, als komplette Lethargie.

    Ich hatte den Traum dieser Reise zb. schon einige Jahre lang. Und ich weiß, ich wäre sehr unglücklich geworden, hätte ich das nicht durchgezogen. Und ich werde viel mehr Weltverständnis nach dieser Reise haben - wer weiß, wie ich damit dem Planeten am Ende noch helfen kann 😊🙏

    Okay, jetzt wurde es gegen Ende etwas philosophisch und politisch. Passte aber gerade so schön. Schreibt gern eure Meinung dazu - freue mich über jede neue Anregung 💚

    PS. Aber man merkt auch wirklich, dass der Gedanke des Umweltschutzes und der Müllvermeidung auch schon in Bali angekommen ist. Es gibt Flaschen mit geringerem Plastikgehalt, in den Takeaways ist alles aus Pappe oder Holzbesteck,... Die ganze Welt scheint gerade langsam aufzuwachen, nicht nur Europa, und das ist doch eine gute Sache 💪 Das es nicht von heut auf morgen zu bewerkstelligen geht, ist klar.
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